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Hömma, komm mal bei mich bei

Butter bei die Fische

Hier kann man Klartext reden. Egal was einem auf der Seele liegt, man kann darüber diskutieren. Hier kommt man direkt auf den Punkt und redet nicht um den heißen Brei herum.

Wichtig für alle User: Jede Meinung wird akzeptiert, nur man sollte fair sein und sich an den Ehrenkodex halten. Dies bedeutet keine rechtsradikalen Sprüche, Beleidigungen anderer User und persönliche Angriffe bzw. Drohungen.

Alarmstufe Rot

Uncategorised Posted on Do, Juli 15, 2021 15:05

23 Uhr, ich sitze gemütlich vor der Glotze, als es bei uns Sturm schellt. Alarmstufe Rot, unser Keller ist vollgelaufen. In Erwartung der schlimmsten Katastrophe ziehe ich mich an, um der Hausgemeinschaft zivilisiert unter die Augen treten zu können. Dem Schellen und dem panischen Rufen nach zu urteilen, erwartete ich beim Öffnen der feuerfesten Kellertür, dass mir Wassermassen wie beim Untergang der Titanic entgegen schwappen würden. Also öffnete ich zu allem bereit die Kellertür und war echt schockiert. Mit dem Ausmaß der Katastrophe hatte ich nun wahrlich nicht gerechnet. Das Wasser im Keller war vielleicht so viel, als wenn jemand einen Wassereimer umgekippt hätte. Fast alle Hausbewohner standen mit ihren Aufnehmen, Abzieher und Schrubbern da, um die Sauerei zu beseitigen. Man nötigte mich dazu, meinen Keller zu öffnen, weil man darin auch Wasser vermutete. Aber mein Keller war trocken, während die anderen Wassereinbruch verzeichnen mussten. Warum mein Keller verschont blieb? Ich hatte das Fenster verschlossen. Dafür war mein Balkon vollgelaufen und ich musste bei strömenden Regen den Abfluss freimachen. Das Regenwasser war kalt, es kam sogar durch das geschlossene Badezimmerfenster und bescherte mir ein ungewollte Fußbad. Meine Mama ist vor Angst fast durchgedreht und erst, als ich sie im Arm hielt, hat sie sich wieder beruhigt. Vor ihrem Schlaganfall wäre sie souverän mit der Sache umgegangen, aber heute sind alle Veränderungen angsteinflössend für sie und am Ende ist sie damit überfordert. Übrigens, es gibt Menschen, die müssen sich stetig in Erinnerung bringen, aus Angst man könnte sie vergessen. Mein Nachbar unter mir gehört in diese Kategorie von Menschen. Macht er mich doch im Keller an, ich hätte ihm ein Glasflasche auf den Balkon geworfen. Erstens warum sollte ich soetwas tun und zweitens, ich kann nicht so gut werfen. Dazu kommt, dass wir im Dachgeschoss wohnen und ein Teil des Daches den Balkon von ihm überdeckt. Meine Beleuchtung auf dem Balkon ist dazu noch vollständig und ausserdem aus Kunststoff. Aber Hauptsache erst mal wieder ein Fass aufmachen. Er hat es auch untersagt, dass meine Mama ein Treppenlift bekommt, hat bei der Abstimmung alle Hausbewohner gegen mich aufgebracht. Alles nur, weil er und meine Eltern im Klinch lagen. Mein Stiefvater ist nun 21 Jahre tot, aber trotzdem werden bei jeder Gelegenheit diese Dinge neu aufgewärmt. Ich wünschte, irgendwann rächt sich das Schicksal an diesem Querulant. Ach ja, um 23:10 saß ich wieder vor der Glotze, während der Rest der Hausgemeinschaft tapfer gegen die Wassermassen ankämpften. Tja, wer seine Fenster bei Regen nicht schließt, darf sich hinter her nicht über zusätzliche Arbeit beschweren. Mein Mitgefühl geht an die Menschen, die durch das Wasser Hab und Gut verloren haben, während bei uns alles nur Sturm im Wasserglas war und keine Schäden entstanden sind.



Freundschaftsdienst

Uncategorised Posted on Di, Juni 08, 2021 19:39

Kollege zu mir: ich habe heute alle meine Rechnungen bezahlt, Nun ist mein Konto leer und es ist noch so viel Monat übrig. Wisst ihr jemanden, bei dem ich nun die nächsten 4 Wochen bis zum nächsten Gehaltseingang mitessen darf.

Meine Antwort darauf: Kriege ich zwei Mäuler satt, dann auch ein Drittes. Kommt halt mehr Wasser in die Suppe. Dann wird nun die Schnur an der Kaffeebohne anstatt alle vier Wochen nun schon nach drei gewechselt. Die Bohne ansich immer nur zu Weihnachten, so wie es beim Bund gemacht wird. Die Leitung ist auch voller Wasser, bei uns muss keiner 36 Flaschen nach oben schleppen, auch wenn wir kein Sodastream haben. Wasser pur aus der Leitung schmeckt auch meinen Blumen und was für die gut ist, kann für mich nicht schlecht sein. Also, alles kein Problem, kannst vorbeikommen. Bei mir bekommst du zum Frühstück zwei Scheiben Graubrot,10 g Butter, eine Scheibe Käse und 10 g Marmelade, dazu eine Tasse Bohnenkaffee. Mittags dass was die Kelle in der Suppenküche kleckt und abends zwei Scheiben Graubrot, 10 g Butter, eine Büchse Ölsardinen aus dem Bestand der Volksarmee , Ablaufdatum 1990 und ein großes Glas Bochumer Stilles Leitungswasser. Das wiederholt sich die ganze Woche, ausgenommen Sonntag, da hat die Suppenküche zu. Dafür gibt es dann die gesammelten Reste aus der Woche. Ich freue mich, Dich bei mir begrüßen zu dürfen…

Antwort Kollege: Danke für das Angebot , ich verzichte…



Umweltschutz

Butter bei die Fische Posted on So, Mai 16, 2021 20:33

Wer Grün wählt, der hat anscheinend vergessen, wem wir die Ökosteuer zu verdanken haben. Denkt daran, diese Partei wollte die Spritpreise auf 5 DM erhöhen. Nach der Wahl mit den Grünen als Sieger, sind wir nicht mehr weit davon entfernt. Dann wird Auto fahren für die Menschen unerschwinglich, die ein kleines Gehalt oder Rente haben. Der Strompreis wird weiter steigen, obwohl wir schon weltweit ganz vorn dabei sind. Man will mit aller Gewalt die CO2 Versteuerung vorantreiben, während die großen Industriestaaten nur nach Ausreden suchen, um sich davor zu drücken und vergisst dabei auch unsere Nachbarn im Ausland, die daran gar kein Interesse haben und fleißig weiter Braunkohle abbauen und verbrennen (Polen) während unsere Kumpel beim Arbeitsamt sich die Beine in den Bauch stehen werden, andere Nachbarn weiter auf Atomstrom setzen, während wir unsere Länder und Meere mit Windrädern übersähen, den Strom aber nicht nach Bayern transportieren können, da die Leitungen fehlen und viele gegen neue Überlandtrassen sind, weil sie die Landschaften verschandeln. Also kaufen wir Strom in Frankreich ein, von den Kernkraftwerken, die wir geschlossen haben. Übrigens, Hartz IV haben die Grünen als damaliger Juniorpartner der SPD unter Schröder mit abgesegnet. Also denkt bitte nach, wenn ihr im September aufgefordert werdet, wer euere Stimme bekommt. Aber beklagt Euch hinterher nicht, wir die Alten hätten euch nicht gewarnt.

Übrigens, wer sagt, es geht mich nichts an, den muss ich enttäuschen. Mit der Steigenden CO2 Preisen, werden auch alle anderen Dienstleistungen, Bahn, Bus, Lebensmittel und viele andere Dinge des täglichen Bedarfs teurer. Denn die steigenden Kosten werden von der Industrie an den Verbraucher weitergereicht.

Diese Aussage von Trittin passt zu den anderen Lügen aller Merkel, Blüm und Ulbrich. Von „Wir schaffen das“ über „die Rente ist sicher“, bis „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen.“ Bei solchen Aussagen werde ich bewusst Misstrauisch und dazu gehört auch die größte Steuerlüge mit der CO2 Steuer, zumal Deutschland mal wieder in einerVorreiterrolle getreten ist, während China, USA und Indien weiter ungehindert ihre Abgase in die Luft blasen. Da der Himmel keine Grenzen hat, kommt das CO2 von den polnischen Kohlekraftwerken zu uns und wenn wir an den Atomstrom denken, Strahlungen kennen auch keine natürlichen Sperren. Wir zahlen und wollen die Welt retten, während andere Politiker weiter mit den Feuer spielen und den Regenwald abholzen oder abfackeln, die Arktis weiter schmilzt, Tierarten aussterben und wir investieren fleißig in Naturstrom, wissen aber nicht, wie wir ihn von der Küste zu den Kunden in Bayern und Baden Württemberg transportieren, weil keiner neue Überlandleitungen durch seinen Vorgarten, Felder oder Wald haben möchte. Unsere Politiker lassen es sogar zu, dass der Streit zwischen Hamas und Israel auf unseren Straßen übertragen wird, weil keiner die Judenhasser unter den Islamisten rigoros von den Straßen holt und sie des Landes verweist. Wir werden zu einem Kriegsnebenschauplatz, aber das Volk wird mit Corona weiter von unserem Flüchtlingsproblem und den Islamisten abgelenkt, damit keiner auf die Idee kommt, das hier was nicht stimmt.
Merkel hat uns viele Baustellen hinter lassen, die ein schwerer Mühlenstein um den Hals der neuen Regierung sein wird. Fazit, egal welche Regierung im September die Geschäfte übernimmt, das Wahlvolk wird weiter belogen und betrogen. Vielleicht ist ja eine freie Wählergemeinschaft die Chance, dass der Wille des Volkes doch einmal umgesetzt wird. Umweltschutz ist okay, aber nicht im Alleingang und dann mit allen Mitteln.



Wer glaubt das Arbeitsamt gibt einem Arbeit, der glaubt auch daran, dass das Ordnungsamt bei dir daheim für Ordnung sorgt!

Butter bei die Fische Posted on Mo, Mai 03, 2021 23:49

Über die Erfahrungen mit dem Arbeitsamt zu schreiben, ist gleichfalls so, sich bewusst in Lebensgefahr zu begeben, wenn man eine Eisfläche mit dünnen Eis betritt.

Ich habe zu meinem Leidwesen seit der Insolvenz der TVE im Jahre 2005 desöfteren Kontakt mit den Mitarbeitern der Agentur für Arbeit gehabt. Sei es in Bottrop, sei es in Bochum. Meine Erfahrung ist durchwachsen, es gibt positive Erfahrungen, aber auch eine Menge negative Begegnungen. Manchmal halten sich die Leute für sehr wichtig, anderes Mal sieht man sie ratlos. Es ist wie im richtigen Leben, man begegnet Mitarbeitern, die behandeln dich als Bittsteller, andere aber wie einen richtigen Kunden. Das Ergebnis ist aber immer das Gleiche. Bisher habe ich vom Arbeitsamt noch keinen Job bekommen, alle meine Stellen habe ich mir selber gesucht. Teilweise waren deren Jobvorschläge ein Witz, weil ich mich genau bei diesen Stellen schon Wochen vorher beworben und Absagen erhalten habe. Wenn sie nicht mehr weiter wissen, stecken sie dich in einen Kurs, wie du richtig Bewerbungen schreiben lernst. Dieser Kurs dauert drei Tage, obwohl man das Pensum auch in zwei, wenn man sich beeilen würde, auch an einem Tag durchziehen könnte. Aber das will man nicht, denn alle Kursteilnehmer haben nämlich eines – viel Zeit. Schon allein beim Aufgalopp der „Mitschüler“ und deren Einstellung zur Zeit, eigenes Schulmaterial und Auftreten in diesem Kurs lässt die Menschen in drei Kategorien einteilen. Kategorie eins ist die Gruppe, die will. Sie gibt sich nicht mit dem jetzigen Status zufrieden, sondern sieht diesen Kurs als willkommende Auffrischung für Bewerbungen und Rechtschreibung. Sie sind pünktlich am Schulungsort, sie haben Schreibunterlagen dabei und sind vorbereitet. All das, was in der Einladung stand, haben sie mitgebracht. Alte Bewerbungsunterlagen, Bewerbungsfoto, Zeugnisse und Lebenslauf. Sie sind bereit, empfänglich für was Neuem. Sie haben sich darauf eingestellt, wie in einer richtigen Schule konzentriert zu lernen und den Anweisungen der Coaches zu folgen. Da ist es egal, ob der älteste Kursteilnehmer 63 Jahre alt ist und sich für seine letzten zwei Jahre bis zum wohlverdienten Ruhestand noch einmal auf die Schulbank setzt, um wieder up to Date zu sein. Ebenso in dieser Gruppe Kategorie Glückschwein. Der Mann hätte an diesem Tag einen Lottoschein ausfüllen sollen, denn mit Unterstützung der Coaches hatte er bereits am Nachmittag einen Termin zu einem Vorstellungsgespräches gehabt und bereits zum nächsten Ersten war er weg vom Arbeitsamt. Und alles nur, weil ihm die Coaches richtig zugehört haben. Jeder sprach Eingangs von seinen Stärken und seinen Schwächen und genau darauf wurde dann das weitere Programm aufgebaut. Für jeden individuell. Am Ende des Kurses bot man mir an, ich könnte noch fünf Monate weiter die Schule besuchen und zu meinen kaufmännischen Fähigkeiten noch Personalwesen hinzufügen. Den Antrag hierfür lehnte das Arbeitsamt ab…

Kategorie zwei in dieser Gruppe waren diejenigen, die eigentlich wollten, aber am Ende sich selber im Weg standen. Sie vergaßen ihre Bewerbungsunterlagen, hatten aber Stift und Papier dabei oder brachten die gewünschten Unterlagen mit, aber dann wieder unvollständig. Für sie waren diese zwei Tage eine Herausforderung, denn viele von Ihnen hatten verlernt, wie das mit den Pausenzeiten und den Schulstunden so ist. Unzufriedenheit machte sich in dieser Gruppe schnell breit, weil der Tag doch ach so lang war. Immerhin starteten wir um 8:00 Uhr morgens und Schulschluß war um 16:00 Uhr. Das sollte für einen Erwachsenen eigentlich keine Herausforderung sein. Es sei denn, man hatte sich dem Arbeitsmarkt zu lange entzogen, wie unsere Kameraden aus Kategorie drei, die nur kamen, weil sie mussten. Unvorbereitet, keine Unterlagen dabei und viel zu spät. An dem einen oder anderen verzweifelten die engagierten Coaches und ich denke für beide Parteien war es gut, dass der oder die mal vorgaben einen Termin zu haben und dann aus der Maßnahme verschwanden. Da die Coaches ein großes Herz hatten, ohne Strafe…

Nach dem ich von Seiten des Arbeitsamtes die Ablehnung erhielt, weiter an einer Fortbildung teilzunehmen, bekam ich Post und wurde in eine neue Gruppe gesteckt. Es war in etwa so, als würde man einen Gymnasiasten in die Sonderschule stecken. Nicht das ich hier den Eindruck erwecke, ich hätte was gegen Sonderschulen, ganz im Gegenteil, ich finde das dort von den Pädagogen eine hervorragende Arbeit geleistet und den Menschen die Chance gegeben wird, später ebenfalls eine Arbeit zu bekommen. Das sind meistens die freundlichen Wesen, die keiner sieht. Sie sind in den Küchen als Spülhilfe oder Küchenhilfe, sie machen die niedrigen Arbeiten und sind dabei stolz darauf, dass sie diese Jobs ausüben dürfen. Auch wenn es nur Schrauben sortieren oder Pappkartons falten ist, sie gehören zur produktiven Gesellschaft und spüren, dass sie gebraucht werden und wertvoll sind. Aber um meinen Vergleich mal begreiflich darzustellen, ein Überflieger mit einem hohen IQ wird gezwungen, eine Woche lang sich auf das niedrige Niveau zu begeben. Für ihn wäre es eine Bestrafung, genauso wie für den Lernbehinderten, wenn man ihn aus seinem sichereren Umfeld und dem kleinen Klassenverband herausreißen und ihn an ein Gymasium steckt. Beide tut man damit keinen Gefallen und genauso erging es mir. Aber ich bin kein Überflieger, während die anderen Kursteilnehmer bis auf zwei Ausnahmen auch nicht die hellsten Kerzen am Weihnachtsbaum waren. Von den zwanzig geladenen Teilnehmern kamen immerhin vierzehn zum vereinbarten Termin, einer wurde gleich wieder nach Hause geschickt, weil er seinen kleinen Sohn mitgebracht hatte. Ein Schweißer, der sein Leben lang für eine Firma gearbeitet hatte, bekam die betriebsbedingte Kündigung ein paar Jahre vor seiner Verrentung und da er schon ein gewisses Alter hatte, wurde der Facharbeiter mit vielen Schweißerscheinen und guter Ausbildung einfach in die Gruppe der hoffnungslosen Fälle gesteckt. Allein die Androhung, sich einmal in der Woche zum Bewerbung schreiben zu treffen sorgte bei mir schon für Unbehagen. Wie gesagt, drei Leute mit mir eingeschlossen, besassen eine abgeschlossene Berufsausbildung. Der Rest hatte den Anschluß an das Berufsleben bewusst oder schuldlos verloren. Es waren erschreckend viele junge Menschen unter diesen hoffnungslosen Fällen und was noch viel schlimmer war, sie hatten alle ein Migrationshintergrund. Da fiel mir im ersten Moment gleich der Vergleich ein, dass alle Türken Obsthändler, Autoverkäufer, Dönerbudenbesitzer oder von Beruf Sohn oder Neffe sind. Bei den Anwesenden traf dies leider nichts zu. Soviel zu den Vorurteilen. Wie bereits erwähnt, einmal in der Woche sollte es eine neue Zusammenkunft geben, in der man die Computerräume der Agentur für Arbeit nutzen konnte, um seine Bewerbung unter fachlicher Anleitung zu schreiben. Ich habe echt gestaunt, dass es noch die Menschen gibt, die weder Tablet, Dektop noch Notebook besitzen. Dafür aber das angesagteste Smartphone oder Iphone.

Der Kelch ging an mir aber vorrüber, weil ich es kurzfristig schaffte, bei einem Containerdienst anzufangen und auf Hinweis des Sachbearbeiters, konnte der Arbeitgeber dabei noch sparen, weil ein Teil meines Gehaltes vom Staat übernommen wurde. Leider hielt dieser Job nicht sehr lange, ein Freund aus alten SLV Tagen lief mir über den Weg und überzeugte mich davon, zu seiner Firma zu wechseln. Gesagt getan, nach nicht einmal 6 Wochen heuerte ich ebenfalls in Dortmund, nun allerdings bei einem Baustoffhändler mit siebzig ‚Fahrzeugen und achtzig Kraftfahrern an. Aber auch das ist Geschichte, denn ich habe zwischenzeitlich Burnout, so wie man es mir die Coaches in dem Kurs „richtig Bewerbungen schreiben“ prophezeit hatten. Mit 50 in der Dispo, da hat man was falsch gemacht…

Und die Arbeitsagentur? Sie ist froh, dass ich noch krankgeschrieben bin, denn Jobs hätte sie momentan eh keine und so falle ich wenigstens nicht in die Statistik. Nach dem ich all meine Unterlagen für das Arbeitslosengeld eingereicht hatte, kam der Hinweis, dass ich ja krankgeschrieben bin und Anspruch auf Krankengeld hätte. Erst wenn ich wieder gesund bin, sollte ich mich Arbeitssuchend melden, denn so tauche ich nicht mehr in die Statistik auf und schon war ich aus den Klauen des Arbeitsamtes, dass vorher mit Sanktionen drohte, wenn ich mich nicht ordnungsgemäß bewerben würde, wieder fallen gelassen.

Im Dezember 2005 wollte ich Umzugsbeihilfe bei der ARGE beantragen, weil ich im Februar 2006 von Bottrop nach Waldbreitbach umziehen wollte. Ich wollte wieder was eigenes haben, meine vier Wände um mich herum, keine Pendelei und auch keine Firmenwohnung, deswegen hatte ich extra einen Termin am 30.12.2005 gemacht und bin nach Bottrop gefahren. Aber da war nur ein rotznässiger Azubi am Schalter, der meinte, es wären keine Kollegen da und wenn ich einen Antrag auf Umzugsbeihilfe stellen wolle, dann hätte das Arbeitsamt mir den neuen Job vermitteln müssen. Dabei kippelte er hinter dem Schalter arrogant auf seinem Stuhl und ließ mich wie einen kleinen dummen Jungen, der beim Bonbons stehlen erwischt wurde, stehen. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte das Bürschchen über den Tresen gezogen. Aber das haben dann andere für mich gemacht, denn kaum draußen vor der Tür ließ ich Vitamin B spielen und der Azubi hatte am gleichen Nachmittag noch ein vier Augen Termin beim Amtsleiter. Der Umzug wurde dann übrigens doch vom Arbeitsamt bezahlt, aber das nur am Rande…

Schlimmer ist es, wenn die Sachbarbeiter der ARGE nicht zuhören können und Leute zu einem Vorstellungsgespräch einladen, die gar nicht den Anforderungen des Unternehmers entsprachen. Geschehen 2019, als wir mit mehren Leuten zu Dachser eingeladen wurden und dort alle möglichen Leute zusammenkamen, nur nicht dass, was Dachser suchte. Einen Speditionskaufmann für Stückgut. Ich war auch vor Ort und man sagte mir freundlich, aber bestimmt, ich wäre doch aus der falschen Branche und man hätte keine Verwendung für mich. Dies richtete ich dann auch den Sachbearbeiter aus, der mich daraufhin weiter an eine Kollegin vermittelte.

Manche Vermittlungsvorschläge, auf denen man sich unbedingt bewerben sollte, waren vom Bewerbungszeitraum bereits abgelaufen, bei 95 % der Stellen, auf die ich mich in den letzten Jahren auf Empfehlung der ARGE beworben haben, warte ich heute noch auf Antwort…

Also, ich bin dann immer noch ohne Job. Übrings mit 51 bekommt man dann vor dem Kopf geknallt, man ist zu alt. Sollte jemand ein warmes, trockenes Plätzchen für einen alten, zahnlosen Kater (so komme ich mir derzeit vor) frei haben, ich bringe 32 Jahre Berufserfahrung mit und vielleicht ist einer meiner Leser schneller mit ein Jobangebot, als die ARGE Bochum.



Schönen 1.Mai

Tagebuch Posted on Sa, Mai 01, 2021 15:19


„Einige Menschen bauen sich Netzwerke auf und andere gehen arbeiten“
In diesem Sinne möchte ich mich mit Ihnen vernetzen.
So begann ein Schriftwechsel bei XING und ich wurde daran erinnert, dass ich von 1992 bis 2010 die Beste berufliche Zeit meines Lebens hatte.

2005 mit der Insolvenz der TVE bekam meine Karriere die ersten Schrammen, aber trotzdem hat es mir damals nicht geschadet, beim Hegewald im Westerwald anzuheuern.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich mir in meinen knapp 32 Jahren Berufserfahrung auch ein großes Netzwerk aufgebaut habe, mit dem ich viele Jahre erfolgreich arbeiten konnte. Vor allem zu Zeiten von TVE und Hegewald hatte ich mir ein Namen auf dem Speditionsmarkt gemacht. Mit der Heimkehr ins Ruhrgebiet war es vorbei mit dem Netzwerken. Es fing mit der Fehlentscheidung H&T an und setzte sich nahtlos mit den anderen Arbeitgebern fort. Es gab keine Position mehr, in der ich so handeln konnte, wie in den 18 Jahren zuvor. Spätestens nach zwei Jahren waren die Fesseln so eng, dass ich den Spaß an meinem Beruf verloren habe. Dann kam 2019 der Schlaganfall an meiner Mutter dazwischen, der mein ganzes Leben auf den Kopf stellte. Mein damaliger Arbeitgeber räumte mir soviel Zeit ein und zeigte Verständnis für meine Situation und ich zahlte dies mit zusätzlichen Schichten am Samstag zurück. Dann kam Remondis, ich hatte die Pflege meiner Mutter übernommen und schon begannen die Probleme. Ich nahm das Jobangebote der Doga an, weil es Interessant war und viel Möglichkeiten aufzeigte. Am Ende hieß es, nur schauen und nicht anfassen. Mein Job war dem Betriebsrat ein Dorn im Auge und da kam es gerade recht, dass ich ihnen die Munition lieferte, mich zu erschiessen.. Der Betriebsrat von Doga zeigte kein Verständnis, dass ich nach einer Nacht mit Betten beziehen, Waschen und Windelnwechsel am nächsten Tag in meiner Pause eingeschlafen bin.
Spedition Sauerbaum später meinte, er könnte keinen gebrauchen, der pünktlich nach Hause geht. Pünktlich sah in diesem Fall so aus, dass ich morgens als einer der ersten kam und Abends länger blieb, weil mein Kollege zum Training musste. Eine pflegebedürftige Mutter war in deren Augen kein Grund für einen pünktlichen Feierabend. Beim Küchler passte alles, bis mir BLR ein Angebot machte, dass mir meine Freiheiten von 18 Jahre Dispo wieder gab. Erst nach dem Betriebsleiterwechsel im März 20 und den damit beginnenden Chaos hatte ich alle 81 Fahrer und 70 LKW am Hals. Feierabend manchmal erst nach 21 Uhr, Samstag, Sonntag in der Firma, bis ich schließlich im Mai zusammengebrochen bin. Seit diesem Zeitpunkt versuche ich wieder einen Job zu finden , in dem ich Familie und Arbeit unter einen Hut bringen kann. Und das mit 51. Aber mit diesem Alter braucht man dich nicht mehr, zählst zum alten Eisen und deine Erfahrungen sind auch nicht mehr gefragt. Das fördert sicherlich niemanden, der Depressionen hat und selbst eine schlechte Laune schiebt, wenn draußen die Sonne lacht.

Früher war ich der Steigbügelhalter für so manche Karriere, war der Seelentröster, den man jederzeit anrufen konnte und heute, wo es mir schlecht geht, gibt es keinen Menschen der mir zuhört. Der Schlaganfall meiner Mutter hat nicht nur unser beider Leben verändert, sondern auch verdammt einsam gemacht. Früher war unsere Hütte voller Freunde und Bekannte, heute stehe ich allein im Regen, niemand da, der einem den Regenschirm hält. Und das macht mich traurig, weil keine Veränderung in Sicht ist.



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