2012 biegt auf die Zielgerade und wie jedes Jahr ist es mal wieder an der Zeit, sich Vorsätze für das neue Jahr zu machen – an die man sich dann sowieso nicht hält – und einwenig auf die vergangen zwöf Monate zurückzublicken.

Rückblickend muss ich sagen, dass es ein unruhiges Jahr gewesen ist, beruflich wie auch im Privatleben. In der Hoffnung, dass 2013 besser wird – mein Horoskop verspricht das und damit wahrscheinlich zehn Millionen anderen auch – schaue ich erst einmal nur nach vorne. Mein unendlicher Streit mit meinem ehemaligen Vermieter wird also auch 2013 weitergehen und in diesem Fall wünsche ich keinem Menschen was schlechtes, doch ihm wünsche ich, weil er alle mehrfach an der Nase herumgeführt hat, dass er es in Zukunft nur noch mit Mietnormaden zu tun bekommt. Wenn er sich gerne vor Gericht herumtreibt, dann kann er dies mit denen machen. Ich habe für solche Sch…e keine Zeit.

Beruflich wünsche ich mir, dass es auch mal wieder ruhiger wird und nicht stetig neue Unruhe aufkommt, die teilweise von außen hereingetragen wird. Unruhe und Unzufriedenheit sind schlechte Ratgeber und da bringt es auch nichts, wenn man auf der Kirmes oder der Weihnachtsfeier eine große Familie sein möchte, in der alles toll ist und jeder zufrieden, kurz darauf man aber wieder mit Unlust zur Arbeit kommt und einen der täglichen Trott ankotzt. Da sind wir alle gefordert es besser zu machen. Mein Vorschlag war mal eine Supervision, um alle Probleme auf den Tisch zu bringen, die Geschäftsleitung hält eher was von Teambuilding. Ich denke mit meiner Idee fahren wir besser, aber letztendlich muss es die GF entscheiden, denn wer die Musik bezahlt, darf auch bestimmen, was gespielt wird.

Für mich persönlich wünsche ich mir mehr Freizeit. Aber das ist ein frommer Wunsch, der noch nicht einmal zwischen den Jahren in Erfüllung ging. Geplant war eine Art Notbesetzung von 8 – 15 Uhr, darauf haben wir bereits Monate vorher hingewiesen, aber man kann es in drei mal drei Meter großen Plakaten anschlagen, die Leute kapieren es trotzdem nicht. Hier gilt: Nur wer lesen kann, ich klar im Vorteil.

Am Donnerstag, als ich um halb acht in die Firma kam, standen bereits zehn Fahrer von Fremdfirmen im Vorraum und warteten darauf, von mir verwogen zu werden. Mein Einwand, wir beginnen doch erst um acht wurde mit „Das haben wir nicht gewusst“ entkräftet. Auch das Ende von 15:00 Uhr konnte nicht gehalten werden, es war kurz vor vier, als ich ging. Um allen gerecht zu werden erschien ich dann am Freitag um halb sieben und wurde wieder von zwei Fahrern von unserem Partner erwartet. Hätte ich mich bereit erklärt, bereits um sechs Uhr auf der Matte zu stehen, wären die bereits um halb sechs vor Ort gewesen und hätten auf mich gewartet. Feierabend war dann um 17:00, zwei Stunden nach der eigentlich geplanten Zeit. Also fast ein normaler Arbeitstag. Tja und dann heute noch außerplanmäßig der Samstag bis um 13:00 Uhr. Nun ist erst einmal bis Mittwoch Schicht im Schacht. Die paar Tage brauche ich auch, denn in den letzten beiden Tagen schienen die Leute alle abzudrehen. Dabei hatten wir eigentlich damit gerechnet, dass es zwei ruhige Tage werden. Aber weit gefehlt … Vollmond und Streß sorgen dafür, dass wirklich alle durchdrehen. Da macht es keinen Spaß zur Arbeit zu gehen und ich habe im Stillen all die Kollegen beneidet, die in dieser Zeit Urlaub hatten.

Das neue Jahr fängt dann auch noch mit dem Audit zu unserem Entsorgungsfachbetrieb streßig an und wenn mein Kollege Mitte Januar wieder seinen Dienst aufnimmt, werde ich mich erst einmal um meine Gesundheit kümmern. Das ist einer der Vorsätze, die ich unbedingt einhalten will, denn die Todesanzeigen der letzten Wochen haben mir doch arg zu denken gegeben. Die Verstorbenen waren allesamt in meinem Alter gewesen …

Das soziale Netzwerke eine feine Sache sind, muss ich keinem mehr erklären. Fast jeder befindet sich bereits in irgendeinem Forum, in irgendwelchen Verbindungen. Plötzlich verfügt man auch noch über eine Menge Freunde in ganz Deutschland und während ich viele davon wirklich kenne, haben so manche ein Problem mit der Zuordnung. Die häufig gestellte Frage der letzten Zeit war: Woher kennen wir uns eigentlich … Dann kommt meine Elefantengedächtnis zum Tragen, in dem so manche Story abgespeichert ist und die ich dann demjenigen zur Gedankenstütze erzählen kann, damit er mich zuordnen kann. Viele können sich daran einfach nicht mehr erinnern, weil es vielleicht nur eine kleine Fußnote in ihrem Leben gewesen ist, über die sie mit der Zeit hinweggegangen sind. Aber ich behalte solche Dinge in meinem Gedächtnis. Da bin ich wie ein Elefant, der kann auch nicht vergessen, wer gut zu ihm gewesen ist und wer nicht.

Also schauen wir zuversichtlich ins neue Jahr, auch wenn einige unangenehme Dinge wie steigende Energiekosten, Bundestagswahl und endlos Diskussionen über den Euro wie eine bedrohliche Unwetterfront auf uns zu kommen. Aber das schaffen wir auch, denn wir haben ja den Weltuntergang am 21. Dezember überlebt. In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Start ins neue Jahr und werden oder bleiben sie gesund.