… wer über mein Leben urteilen will, der muss erst einen Tag in meinen Schuhen gelaufen sein. Diese Aussage stammt nicht von mir, ich habe sie einfach nur geklaut. Sie gehört zu einem lang zurückliegenden Gespräch, dass mir erst vor ein paar Tagen wieder in den Sinn kam und das ich eigentlich schon lange verdrängt – nicht vergessen! – habe. Ich habe es noch damals in Bottrop mit meinem damaligen Nachbarn geführt, den alle nach dem Tod seiner Frau für verwirrt hielten, weil er sich gehen ließ, einfach nur noch für seinen Hund Tobby und seine Tauben dagewesen ist. Sie waren seine Welt. Mit ihm konnte man stundenlang am Gartenzaun stehen und über die Dinge reden, die nicht nur alltäglich waren. Er hatte seine eigene, gesunde Meinung und dieser Spruch fiel im Zusammenhang mit seinem veränderten Leben und meinen Hinweis, dass die Leute doch die Köpfe zusammensteckten und über ihn tuschelten. Heute, fast fünfzehn Jahre später – er ist noch vor meinem Umzug nach Kirchhellen (1999) verstorben, wo soviele Dinge in meinem Kopf herumgeisterten, kam mir seine Aussage wieder in den Sinn. Irgendwie passt sie derzeit in mein Leben. Auf der einen Seite immer noch nicht angekommen, stetig unruhig und unzufrieden, aber auf der anderen Seite trotzdem zuverlässig und bemüht, suche ich irgendwie mein Gleichgewicht. Bei meinem Arbeitgeber im Westerwald hat es drei Jahre gedauert, bis ich diesen Gleichklang gefunden und mir meinen Platz erarbeitet, jedermann von mir überzeugt und meinen Weg in den damaligen inneren Kreis geschafft hatte. Manche Dinge brauchen ihre Zeit, ich bin nicht mehr derjenige, der sich mit fliegenden Fahnen in ein Projekt stürzt, begeistert, ohne vorher alles abgewogen zu haben. Ich muss davon überzeugt sein und das dauert. Kleine Erfolgserlebnisse sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Wie zum Beispiel ein Kunde, der sich für die umfassende Beratung und Betreuung bedankt hat. Dabei ist er nur gekommen, um eine Altlast, die er auf dem Anhänger mitführte, zu entsorgen. Es ist ein kleiner Schritt, aber vielleicht in die richtige Richtung. Ich brauche genauso die Erfolgserlebnisse, wie die Schalker, die sich mit einem begeisternden 5:4 über Hannover wieder neues Selbstbewusstsein geholt haben. Dies ist mein Ziel: Ich weiß was ich kann, ich weiß was ich will und ich weiß, wie ich es erreichen werde!
Vor ein paar Tagen sprach mich jemand auf meinen Roman an und wollte wissen, wenn er fertig ist. Ich überlegte kurz. Eigentlich wollte ich ja schon lange fertig sein, aber irgendwie bin ich derzeit abends zu müde, um noch was auf die Reihe zu bekommen. Deswegen meine Antwort: Wenn meine Geschichte zuende erzählt ist und das ist sie noch lange nicht – hoffentlich!
Es gibt News in Sachen Kautionsstreit: Der Richter hat gewechselt, es gibt einen neuen Termin im März und wir haben bereits ein vollstreckbares Versäumnisurteil erzielt. Na ja, vielleicht kriegen wir endlich einmal eine Lösung hin. Keiner kann verstehen, warum die Geschichte noch weiter aufgeblasen wird. Die Sache schien auch für den Richter eindeutig, denn sonst hätte er nicht zu meinem Gunsten entschieden. Ob die Verhandlung im März überhaupt stattfindet, sei mal stark angezweifelt. Vielleicht muss die Gegenseite ja wieder ins Krankenhaus.
Seit ein paar Tagen habe ich wieder diese tierischen Knieschmerzen, die mich bereits Ostern 2011 aus dem Verkehr zogen. Nun habe ich mir eine teuere Bandage bestellt und erhoffe mir davon erst einmal Linderung. In diesem Sinne wünsche ich allen Kranken baldige Genesung und den anderen eine tolle Winterwoche.