Seit dem Amoklauf von Newton und dem damit verbundenen Tod von 26 Menschen (ich klammere den Mörder bewußt aus) ist nichts mehr so wie vorher. Wir sind in der Vorweihnachtszeit, in der Zeit wo Kinder mit großen Augen vor den Spielzeugläden stehen, Wunschzettel schreiben und Weihnachtskalender plündern. In einer Zeit wo stetig gefragt wird, wie viel Mal noch schlafen bis Weihnachten und die Zeit einfach nicht vergehen will. Und dann kommt aus den USA diese schreckliche Nachricht und mit einem Mal tritt alles in den Hintergrund. Das Leben muss weitergehen, ja, aber Mord an unschuldigen Grundschulkindern läßt nur denjenigen kalt, der an der Stelle wo eigentlich ein Herz sein sollte, nur ein kalter Stein hat.
Ja, ich gebe es zu, auch ich habe mit Tränen in den Augen und geschockt die Nachrichten verfolgt. Dabei mir immer wieder die gleiche Frage nach dem Warum gestellt.
In einer Woche ist Weihnachten und in diesem Jahr werde viele Familie ohne ihre Kinder unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Kinder, die Opfer von Unfällen und sinnlosen Morden wurde und Kinder, die an schweren Krankheiten starben. Also ist Weihnachten nicht nur das Fest des Beschenken, der Freude, sondern auch der Erinnerung. Zünden wir in diesem Jahr alle eine Kerze für die toten Kinder dieser Welt an, denen es nicht vergönnt war, einen strahlenden Baum mit Geschenken darunter zu sehen. Gedenken wir Ihnen in einer stillen Minute in dieser lauten, hektischen Zeit.
Mir als Schalker Fan interessiert das Geschehen in den USA mehr, als das meine Knappen mal wieder verloren haben. Diese Millionäre, die dort unten auf dem Spielfeld stehen und lustlos ihrer Arbeit nachgehen, dürfte man eigentlich nicht mehr zujubeln. Stevens hat man entlassen, denn es ist einfacher den Trainer zu opfern, als die ganze Mannschaft vor die Tür zu setzen. Das wäre doch mal ein Novum, aber soetwas wird man wohl kaum erleben.
Mein Chef hat es damit unbewußt schon richtig gemacht: Er hat unsere Karten abgegeben und damit ein Zeichen gesetzt. Vielleicht sollten mehre Leute solch ein Zeichen setzen, denn wenn das Stadion leer bleibt, haben die Verantwortlichen endlich begriffen, dass Fankultur nicht nur aus VIP-Gästen, sondern auch aus dem einfachen Malocher besteht. Keiner von den Fans, die ihre letzten Cent für ihren Verein zusammenkratzen, wird jemals im Leben soviel Geld verdienen, wie diese lustlosen Millionäre, die statt Leistungen zu bringen, lieber darüber nachdenken, wo sie noch mehr Kohle abziehen können. Und die vermeidlichen echten Fans – die Ultras – verweigern ihrer Mannschaft die Unterstützung und verlangen, dass der Vorstand rausfliegt, während die anderen Fans dagegenhalten, dass die Ultra sich endlich verpissen sollen. Ein Schnitt geht durch die Fanseele der Schalker. Heißt es aber nicht in unserem Vereinslied – tausend Freunde, die zusammenstehen, dann wir Schalke niemals untergehen? Davon merkt man nichts, der gemeine Fan will ein gutes Spiel sehen, freut sich die ganze Woche darauf und wird von nicht nur von seiner Mannschaft enttäuscht, sondern auch von den Schicki-Micki-Fans, die bei jeder Gelegenheit pfeifen, denn für sie ist das Spiel und das Ergebnis zweitrangig, hauptsache das Essen war gut und man ist gesehen geworden. Und wenn die anderen Idioten pfeifen, dann mache ich das auch mal, weil es ja nicht falsch sein kann. Tut mir leid für die Modefans, dass nicht es gleich zu Beginn 5:0 stehen kann …
Ich gebe es ehrlich zu, ich kaufe Weihnachtsgeschenke lieber online und das habe ich auch in diesem Jahr wieder getan. Aber es gibt manche Dinge, die kauft man lieber vor Ort. So haben wir uns gestern ins Weihnachtsgetümmel gestürzt und sind in die Bochumer Innenstadt gefahren. Dort habe ich eine Kaffeemaschine gekauft, wo echt leckerer Kaffee mit siedenheißen Wasser gebrüht wird und der richtig geil schmeckt, besser als aus dem Vollautomaten und noch so ein paar Kleinigkeiten. Mit vollgepackten Taschen ging es dann noch einmal über den Weihnachtsmarkt. Während wir beim letzten Mal ein super Eindruck hatten, wurde dieser beim jetzigen Besuch arg getrübt. Vielleicht wird es für so manchen Beschicker Zeit, dass es langsam Weihnachten wird, denn der eine oder andere hatte eine Laune, da konnte selbst seine angepriesene Ware sauer werden.
Beispiel gefällig? Vor einem Käsewagen waren Häppchen zum Probieren ausgelegt. Meine Mutter nahm das Angebot an und wurde gleich angegiftet, nicht mit den Fingern den Käse zu nehmen. Wie denn bitte sonst, wenn keine Stäbchen auslagen? Hätte ich nicht so eine gute Kinderstube genossen, würde ich diese Olle über den Tresen ziehen. Also was für eine Art und Weise. Aber wer denkt, dass dies ein Einzelfall war, der sieht sich getäuscht. Am Bretzelstand am Landgericht bestellst du vier Teile, bekommst drei und bezahlst aber vier. Daheim merkst du erst, wie man dich über den Tisch gezogen hat. Ach ja, die Käsebude hatte ja noch drei weitere Stände und da diese die Einzigen sind, die den leckeren Rübenkäse führen, mussten wir noch einmal dahin. Gekauft, bezahlt, vom Verkäufer abgelenkt und wegen dem ganzen drumherum – Kleingeld wollte er haben, ich lege das Geld auf die Waage statt auf den Tresen, es gibt gemecker – vergessen wir den Käse. Der Typ sagt nix, erst als meine Mutter feststellt, wir haben den Käse nicht eingepackt und ich zurückgehe, liegt er noch auf den Tresen. Ich schätzte die Bande so ein, die hätten den noch einmal verkauft, hätten wir ihn vergessen. Statt uns darauf aufmerksam zu machen, hat er schweigend darüber hinweg gesehen. Saubrüder, die von der Käserei aus … Vergessen wir es!
Da kann ich nur meinen Kumpel Markus zu seiner Entscheidung beglückwünschen, Weihnachten mit dem Familien und Freunden in Oberwiesenthal zu verbringen. Sie brauchen sich nicht um das Essen kümmern, können den ganzen Tag mit den Kids auf der Piste verbringen und den ganzen Streß hinter sich lassen. Vor allem geht er auch so jeden Streitigkeiten aus dem Weg.
Apropos Streitigkeiten: Mein ehemaliger Vermieter meint, er habe Gutachten und Fotos, aber er wäre trotzallem bereit, sich auf einen Vergleich zu einigen. Ob ich das will, entscheidet sich in dne nächsten Tagen …
In diesem Sinne einen schönen dritten Advent und eine ruhige Woche.
