Nun sind es nicht mehr viele Tage, bis wir ein neues Jahr begrüßen werden. Zeit, um selber einmal die große Abrechnung zu machen, was aus den Vorsätzen des letzten Silvesterabends geworden ist. Ergebnis: Nichts!
Ich war noch nie in einem Jahr so unproduktiv, wie in diesem Jahr. Die Homepage vernachlässigt, die Gesundheit sowieso, keinen Sport getrieben, kaum an meinem Roman gearbeitet. Stattdessen nach der Arbeit auf die Couch gefallen, vor dem Fernseher eingeschlafen und von da aus direkt wieder ins Bett gegangen. Morgens wieder raus und ab in die Knochenmühle.
Es gab auch Höhepunkte in diesem Jahr: Wir haben eine Bustour nach Berlin zu Helene Fischer unternommen, ich war mit meiner Mutter im Tierpark zu Bochum und wir haben zum Abschluss des Jahres eine Bustour nach Erfurt und Kassel mitgemacht. Wir besuchten die Weihnachtsmärkte in Bochum und Bottrop, wir gehen zum Jahreswechsel noch einmal ins Musical und waren an meinem Geburtstag im Udo Jürgens Musical. Dann war ich einmal mit den Kollegen in der Eishalle um den Herner EV anzufeuern, was wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Aber dafür habe ich dieses Jahr keinen Kirmesumzug mitgemacht, denn nur einmal im Jahr ein große Familie symbolisieren und den Rest des Jahres nur Ärger muss ich nicht haben. Dafür zogen mein Kollege und ich drei Stunden über die Cranger Kirmes. Das war auch pfundig!
Vorsätze für nächstes Jahr? Ich habe noch nicht einmal die Dinge für dieses Jahr eingehalten, warum sollte ich mir was für 2014 vornehmen. Gut, ganz gegen meiner Gewohnheit haben wir bereits Eintrittskarten für Florian Silbereisen in Oberhausen gebucht und Theaterkarten für Golden Girls in Düsseldorf. Beim Florian sitzen wir in der ersten Reihe! Dat wollte ich meiner Mutter einfach bieten, nachdem wir in diesem Jahr nicht so gut gesessen haben.
Vielleicht kriegen wir im neuen Jahr auch mal eine Tour nach Wien hin. Nachdem meine Mutter auch keine Angst mehr vor Busreisen hat, vielleicht können wir uns nun auch mal eine fünf Tage Tour in die Alpenmetropole wagen. Wäre eine willkommende Abwechslung zum normalen Alltag.
Mein Horoskop sagt voraus, 2014 wird das Jahr der Widder. Na das hoffen wir mal. Denn ich komme mir inzwischen wirklich so vor, als habe ich in meinem Leben mehrere Spiegel zerschlagen, denn mit 7 Jahren Pech komme ich schon lange nicht mehr aus.
Mein Prozess um die Rückzahlung der Kaution ruht derzeit auch noch, weil die Gerichte einfach überlastet sind. Wenn wir es nächstes Jahr beenden könnten, wäre ich glücklich. Nur allein der Glaube daran fehlt mir.
Ansonsten empfand ich die letzten 5 Wochen Urlaub als sehr erholsam. Ich habe abgeschaltet und den Kopf frei für neue Dinge bekommen. Seit Wochen keine bösen Träume mehr von der Firma, von Containern und vieles mehr. Absolut nischt. Abends ins Bett und morgens erholt raus aus den Federn. So soll es sein. Aber ich gestehe, noch nie – Schulferien ausgenommen- hatte ich solange Freizeit an einem Stück.
Viele Dinge, die ich mir vorgenommen habe, erledigte ich gleich in den ersten Tagen. Danach habe ich einiges mit meiner Mutter unternommen. Gemeinsamer Weihnachtsmarkbummel, shoppen gehen, danach habe ich allein mal kräftig meinen Kleiderschrank entrümpelt und vieles mehr. Bis auf meinen Schreibtisch – das Chaos darauf ist mir heilig – habe ich meine Wohnung auf links gedreht. Einmal gründlich alles durchgeputzt. Dabei ist mir aufgefallen, dass der gemeine Hausstaub sehr anhänglich ist und kaum war ich fertig, brachte es die Sonne an den Tag. Tja, wenn es danach geht, müsste ich nur noch mit dem Staubwedel durch die Hütte laufen.
Und noch ein paar Dinge haben sich geändert: Früher habe ich immer gesagt, ein Buch ist was festes in der Hand, ich könnte mir nicht vorstellen, einen E-Reader zu besitzen. Seit Kassel habe ich einen – er heißt Tolino. Wir haben uns bei Hugendubel kennengelernt. Meine Mutter hat in dem Einkaufszentrum auf einer Bank eine Pause eingelegt und ich bin in die Buchhandlung, um mich einmal umzuschauen. Letztendlich hatte ich mehre Bücher im Arm, die mich interessierten und die ich auch gewillt war, käuflich zu erwerben. Auf meinem Weg zur Kasse komme ich dann an dem Stand mit den Tolinos vorbei. Also blieb ich stehen. Die Bücher in meinen Arm hatten einen Wert von weit über 100 € und brachten schon ordentlich Gewicht auf die Waage. Schwere Literatur halt. Der Tolino kostet 99 € und wog kaum was. Also legte ich die Bücher alle wieder zurück, schnappte mir spontan den kleinen elektronische Begleiter und ging damit zur Kasse. Später daheim habe ich mir die Bücher und noch ein paar mehr auf den Kasten geladen und bin sehr zufrieden damit. Ach ja, ich vergaß zu erwähnen, einen Lexus 7 habe ich auch bald. Er liegt unterm Weihnachtsbaum … Was rede ich für ein Quatsch, wir haben dieses Jahr keinen Baum. Letztes Jahr hatten wir ein kleines Bäumchen, dieses Jahr nicht. Stört auch nicht. In meiner bescheidenen Hütte ist kein Platz und bei meiner Mutter ebenfalls nicht.
Da wir Weihnachten sowieso zusammen verbringen und ihre Wohnung und Ihr Balkon immer festlich geschmückt sind, auch kein Verlust. Obwohl so ein Baum…
Aber das mit dem Baum ist genauso wie mit dem Feuerwerk. Ich würde ja gerne, aber dann kommt das Veto aus Ihrer Ecke. Also lassen wir es. Weihnachten ist eh nur noch schön, wenn man Kinder hat. Ansonsten sind es zwei freie Tage, auf die man sich das ganze Jahr freut und für die so richtig Stress gemacht wird. Schade eigentlich.
In einem habe ich dieses Jahr nicht versagt: In Spenden. Kurz vor Weihnachten habe ich mich noch entschlossen Projekt Arche Berlin monatlich zu bedenken, ein Herz für Kinder war dieses Jahr unter den Begünstigten und die Projekte, die ich eh schon seit Jahren unterstütze. Dazu kam dann auch noch die Stadt Bochum, denn das Ordnungsamt hatte mich in diesem Jahr besonders lieb und da ich auch ein großes Herz für chronisch klamme Kommunen habe, überwies ich dieses Jahr schon 240,00 € wegen Falschparken. Und alles vor meiner Haustür! Leider kriege ich dafür keine Spendenquittung.
Ich habe meine Steuererklärung fest fertig, brauch nur noch ein paar Zahlen eintragen und Bescheinigungen abwarten und dann kann ich sie, wenn alles gut geht, gleich Anfang Februar abgeben. Auch alles im Urlaub vorbereitet.
In so einem Urlaub hat man dann auch Zeit, ausgiebig über die Weihnachtsmärkte zu bummeln. Auch mal zu Uhrzeiten, wo man sonst im Büro sitzt. Hin und wieder lass ich mich dann auch zu einer guten Tat hinreißen, von Aufrunden bitte, bis zum Raustragen eines Kinderwagens. So etwas gibt es auch noch im Zeitalter der Niedrigflurbahnen und Busse. Wenn wir – liebe Autofahrer – so dicht an den Haltestellen parken, dass kein Bus mehr bis an den Gehweg ranfahren kann, nutzt auch keine Niedrigflurtechnik. Also war Manpower gefragt. Für mich nie eine große Sache gewesen. Auch diesmal nicht, jetzt habe ich nur eine hartnäckige Muskelzerrung im linken Oberarm. Aber so ist das meistens in meinem Urlaub – dann werde ich nämlich immer krank. Erst war das linke Ohr entzündet, danach das rechte. Nun ist alles wieder okay, der Urlaub ist auch bald vorbei. Dafür haben die Knie gehalten, sei es in Erfurt, es in Kassel. In Erfurt waren wir sechs Stunden auf den Beinen. Nach dem vierten Mal über den Weihnachtsmarkt hast du einfach alles gesehen. Dann ist aber immer noch nicht der Zeitpunkt gekommen, um wieder abzufahren. Einige unserer Mitfahrer haben sich von 14:00 bis zur Abfahrt kurz vor 19:00 in einer Kneipe aufgehalten und kamen gut gelaunt und angeheitert zum Bus. Wir waren beim Italiener und haben uns dort aufgewärmt. Mutter mit Roulade und thüringischen Klößen, ich habe mich für Steak entschieden. Während mein Essen wirklich gut war, schmeckte das von meiner Mutter leider irgendwie nach Kantine und Büchse. Schade eigentlich, denn das Ambiente von diesem Lokal war top. Warum kann man das Essen nicht diesem Ambiente anpassen? Ich habe meine Bewertung dazu im Internet abgeben. Ich schätze mal, dass man sicherlich sehr gut die italienische Küche dort genießen kann. Aber deutsche Gerichte… Also, ich will das mal so formulieren – ich kann auch keine perfekte Pizza backen. Sie schmeckt vom Italiener immer besser, als wenn wir sie gemacht haben.
Letztendlich satt und zufrieden kam ich nicht umher, wenn ich schon in Erfurt und sprich damit in Thüringen bin, eine thüringische Bratwurst zu Essen. Sie war gut, sie hat geschmeckt und das war das wichtigste. Mitbringsel von dieser Tour habe ich natürlich einige: Ein Bergmann und ein Engelchen aus dem Erzgebirge, beide elektrisch beleuchtet. Stehen nun bei mir im Fenster. Früher hat man den Bergmann dann ins Fenster gestellt, wenn ein Junge geboren wurde und bei einem Mädchen, dass Engelchen. Die beiden machen sich gut neben dem schmiedeeisernen Schwibbogen, der inzwischen auch schon sein 33 Weihnachtsfest feiert. Er war ein Geschenk von der Schwester meiner Ur-Oma und die wohnte in Königsstein und das liegt bekanntlich unweit von Dresden und damit im tiefsten Sachsen. Der Schwibbogen ist eigentlich für normale Kerzen gedacht, doch ich habe ihn mit einer bunten elektrischen Lichterkette ausgestattet und ihn damit ein wenig entweiht. Aber so gefällt er mir gut und so steht er schon seit vielen Jahren in meinen Wohnungen am Fenster. Ich bin quasi mit dem eisernen Erzgebirge- Souvenir aufgewachsen. Er ist das wichtigste neben seinen hölzernen Kameraden, die nach und nach angeschafft wurden.
In Bad Langensalza habe ich mir dann noch eine neue Uhr geleistet, wir haben auch ein wenig einheimische Wurst mitgenommen, die nun zum Weihnachtsfest serviert wird und einen kleinen Freund für mein Auto – einen Pitti-Platsch. Mensch habe ich den komischen Vogel als Kind geliebt. Nun baumelte er im Auto von meinem Rückspiegel runter. Aus Kassel stammt der Tolino und wir haben natürlich auch gebrannte Mandeln und andere Leckereien mit an Bord gehabt, als der Bus von Kassel wieder Richtung Ruhrgebiet aufbrach. Ja, ein Urlaub ist teuer. Aber es gehört genauso dazu, wie zu Weihnachten die Weihnachtsbeleuchtung, der Gänsebraten, der kleine Lord und Charles Dickens Weihnachtsgeschichte und eben auch der berühmteste Leidartikel, den die Printmedien je hervorgebracht haben.
Wie jedes Jahr habe ich ihn auch dieses Jahr wieder übernommen .
Vorab aber noch eine kleine Geschichte, die sehr gut zu diesem Leidartikel passt.
Da hat nämlich ein Kind an eine der größten Zeitung im Ruhrgebiet geschrieben und gefragt, ob es wirklich den Weihnachtsmann gibt. Was der Redakteur dem Kinder geantwortet hat? Frage deine Eltern! Wenn man so auf Leserbriefe eingeht, gerade bei der Kundschaft von morgen, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Umsatzzahlen irgendwann einbrechen. Dabei wäre es doch eine Kleinigkeit gewesen, den Leidartikel von Francis P. Church einfach aus dem Internet herunterzuladen und ihn anstatt von Werbung zu veröffentlichen. Aber mit so etwas kann man halt kein Geld verdienen.
Mir ist es egal, ich krame ihn jedes Jahr zum 24.12. vor und bringe ihn auf meiner Homepage.
An dieser Stelle möchte ich auch noch stellvertretend für alle Geburtstagskinder die heute ihr Wiegenfest feiern, Leon grüßen und meine Glückwünsche übermitteln, der an diesem Heiligen Abend seinen 14. Geburtstag feiert.
Wie sagte er unlängst, als uns mal wieder über Weihnachten und den Weihnachtsmann unterhielten, an den ein knapp 14jähriger nicht mehr glaubt, aber trotzdem auf einen Adventskalender besteht und am Nikolaustag sein Stiefel raus stellt: Mensch Heiko, bei uns in Österreich kommt nicht der Weihnachtsmann, hier gibt es nur das Christkind. Für den Weihnachtsmann sind wir einfach zu katholisch!
In diesem Sinne wünsche ich allen meinen Besuchern ein wundervolles, friedliches Weihnachtsfest. Egal was zu ihnen kommt…
Gibt es einen Weihnachtsmann?
Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O ´Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert – bis zur Einstellung der „Sun“ 1950 – alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt und seit mehren Jahren am Heiligen Abend auch von der Welt abgedruckt.
Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb Sie an die Tageszeitung „Sun“ einen Brief: Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der „Sun“ steht, ist immer war. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?
Die Sache war dem Chefredakteur Francis Church so wichtig, das er selber antwortete – auf der Titelseite der „Sun“:
„Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.
Gewiss, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht – was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.
Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken – geschweige denn sie zu sehen -, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter zu erkennen sein.
„Ist das denn auch wahr?“ kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.
Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia“.
Dein Francis Church.
Frohes Fest!
