Es ist heute also soweit – Sommeranfang!
Wir hatten ja in den letzten Tagen schon einmal einen kleinen Vorgeschmack davon bekommen, was so ein richtiger deutscher Sommer der Neuzeit ist. Temperaturen bis 37° C und anschließend Unwetter.
Wir in Bochum haben eine volle Ladung abgekommen. Das Wasser ist wie ein Sturzbach dem Harpener Hellweg hinuntergelaufen. Die Straße war an manchen Stellen kaum passierbar, weil das Wasser über die Kanalisation nicht mehr ablaufen konnte und Fontänenartig wieder hinaus geschossen kam. Manche U-Bahnstation und Unterführung ist vollgelaufen und Autos versanken in den Tiefgaragen oder das Wasser drang einfach in den Keller ein. Bei unserem Nachbarn stand die Garage knietief unter Wasser und so musste die Hausgemeinschaft bewaffnet mit Schrubbern und Eimern anrücken, um das Wasser schnell wieder aus dem Haus zu bekommen. Die Polizei vermeldete über 350 Einsätze und stetig hörte man Martinshörner, sah das THW anrücken, Krankenwagen und Feuerwehr durch die Gegend fahren. Das Gewitter war schon ein Schauspiel, es wurde um 13:30 Nacht in Bochum und die Wolken sahen nicht nur bedrohlich aus, sie hatten es dann auch wirklich in sich. Meine Mutter musste zwischenzeitlich mit einem Schirm bewaffnet raus auf den Balkon, um den Ablauf freizumachen und hoffte inständig, dass das Gewitter bald abziehen würde. Als sie dann auch noch für Nachts neue Unwetter ankündigten, schlug sie die Hände über den Kopf zusammen und hoffte, dass man doch verschont bleiben würde. Sie fürchtet sich vor Gewitter und das scheint in der Familie zu liegen, denn mir geht es auch nicht anders.
Mein Auto stand am Straßenrand des Harpener Hellweg und wurde kräftig vom vorbeifahrenden Verkehr geduscht. Das Ergebnis – ich habe nun Wasser hinter der Verkleidung meiner Fahrertür. Es läuft schnell wieder ab, wenn ich die Tür geöffnet halte, aber das ist doch nicht im Sinne des Erfinders. Jetzt stellt sich mir nur die Frage, wo kam das Wasser rein. Der Innenraum und der Kofferraum trocken, die Fahrertür nass. Entweder war die Fensterscheibe nicht richtig zu oder die Gummis sind nicht mehr dicht. Auf jeden Fall, das Wasser muss raus. Notfalls Verkleidung abbauen und rauslaufen lassen.
Ich habe mal wieder ein Knöllchen bekommen. Dabei parke ich doch schon während meines Urlaub oben am Nahversorgungszentrum. Da muss mich ein böser Nachbar ganz gewaltig auf dem Kieker haben, denn wenn ich vor der 21 parke, bekomme ich später Post vom Ordnungsamt. So allmählich habe ich auch keinen Bock mehr und wir haben heute damit angefangen, auf der Suche nach einer neuen Wohnung den Wohnungsmarkt zu durchforsten. Bevorzugtes Ziel: Entweder Harpen oder Bottrop! Dabei ist ja noch nicht einmal der Kautionsstreit mit meinem ehemaligen Vermieter beendet. Der hat ja kurz vor knapp über einen Rechtsanwalt in Saarbrücken Berufung einlegen lassen. Nun fängt meine Versicherung (Allianz) an rum zu zicken. Sie wollen den Weg der Berufung wahrscheinlich nicht mehr mitgehen. Vielleicht dauert Ihnen die Angelegenheit auch schon zulange. Man weiß es nicht genau, jedenfalls hat sich der Sachbearbeiter noch einmal alle Schriftwechsel, das Urteil und die Klageschrift einreichen lassen, um noch einmal in Klausur zu gehen und mich dann über ihre Entscheidung zu informieren.
Auf der einen Seite habe ich auch keinen Bock mehr, diese unendliche Geschichte fortzuführen, aber anderseits poche ich auf mein Recht und ich lass mich nicht von diesem mehrfach chemisch gereinigten Geschäftsmann mit Migrationshintergrund übern Tisch ziehen. Wenn es nicht auf die faire Art und Weise geht, dann ziehe ich ihn in die Öffentlichkeit. Es ist ja noch gar nicht lange her, dass im Spiegel ein interessanter Artikel über ihn erschienen ist und vielleicht hat der Redakteur ein gewisses Interesse an einer neuen Story. Eine Fortsetzung sozusagen und ich lass mir damit meine Gerichtskosten finanzieren. Auf einen Versuch käme es an.
Aber das ich dadurch mediengeil bin, muss ich hier wehhemmend abstreiten. Wir beschäftigen nun ein zweites Gericht mit einer Sache, wo es um 740,00 € Kaution, plus Zinsen und drei Nebenkostenabrechnungen geht. Es hört sich nicht nach viel Geld an, aber dafür muss ein altes Mütterchen lange Stricken.
Die Rechtslage ist klar, mit Lügen und Betrügen kann man ein Verfahren auch künstlich in die Länge ziehen und mehr verfolgt die Gegenseite nicht. Er braucht das Geld um sich noch eine Eigentumswohnung oder Haus zu finanzieren. Mal lebt er in Neustadt, dann wieder in Göttingen, Wochen später findet man ihn in Köln, zwischendurch geht es nach Mannheim oder Limburg und nun verschlägt es ihn ins Saarland. Saarbrücken ist seine neue Heimatanschrift und in den sozialen Netzwerken geht er noch weiter – da lebt er schon wieder in der Türkei.
Der Fuchs ist schlau, er hat sich mehrere Türchen offengehalten und ich an seiner Stelle, würde es genauso tun, wenn ich die finanziellen Möglichkeiten dafür hätte. Allein schon damals die Nummer, als er in die Identität eines gewissen Rudolf B. schlüpfte und mit falschen Behauptungen einen Politiker kurz vor der Hessenwahl in einen argen Erklärungsnotstand brachte, hatte die Polizei und vielleicht sogar den Verfassungsschutz auf den Plan gerufen. Wenn ich schon einmal auf deren Liste stehe, dann sollte man vorsichtiger agieren und sich am besten ganz klein machen, um ja nicht aufzufallen. Vielleicht hat er ja deswegen mehrere Schlupflöcher aufgemacht, um sich im Notfall schnell absetzen zu können.
Er treibt sich anscheinend auch gerne vor Gericht herum, denn er wollte zwischendurch einem SPD Politiker (Olaf Scholz) seine Domäne streitig machen. Als Begründung gab er an, er wollte ja schließlich Deutscher werden und Olaf Scholz ist ein sehr deutscher Name.
Hm, da gibt es aber noch viel mehr… Vielleicht sollte ich ihm bei unserem nächsten Wiedersehen ein paar Vorschläge unterbreiten. Aber das ist ja alles nix neues, was ich da schreibe, es kommt halt immer wieder hoch. Genauso, wie er am Wohnzimmerfenster gestanden hat und sich nachts seine Nase daran plattgedrückt hat. Oder seine leeren Versprechen, sein unerlaubtes Eindringen mit dem Zentralschlüssel in die Wohnung und vieles mehr. Letztendlich habe ich gleich vom ersten Tag, als man verkündete, er würde die Hütte übernehmen, ein schlechtes Gefühl gehabt und dieses hat mich nicht getäuscht.
Mein Chef meinte vor kurzem, ich wäre schon ein komischer Vogel. Komme aus dem Urlaub, arbeite fünf Tage, um dann wieder eine Woche Urlaub anzutreten. Zu meiner Entschuldigung muss ich anfügen, ich war ein wenig Berlin geschädigt und als mich die Chefin fragte, wie es denn so sei und ich ehrlich antwortete, ich könnte noch eine Woche Urlaub vertragen, bot sie mir diesen spontan an.
Die Zeit habe ich genutzt, um mich einmal so richtig durchchecken zu lassen. Ein ehemaliger Kollege von mir hatte mir nämlich nach unserem letzten Gespräch etwas Angst eingejagt. Er bekam Diabetes und muss sich nun, nach dem er nicht mehr mit Tabletten behandelt werden konnte, dreimal am Tag spritzen. Darauf habe ich persönlich keinen Bock. Das Gute, meinte er, wäre die Tatsache, dass er nun sich bewusster ernähren würde und so in drei Jahren 20 kg verloren habe. Alle anderen Diäten versprechen nur kurzfristigen Erfolg. Da gebe ich ihm leider Recht. Ich bin das beste Beispiel. 60 kg runter, 65 kg rauf. Und nun stehe ich da und schlage mich mit den kleinen und großen Problemen herum. Jeder Tag, den ich ohne Schmerzen im Knie oder in der Wade begehe, ist ein guter Tag. Auch aus diesem Grund habe ich meine Blutwerte überprüfen lassen, mit dem Ergebnis, dass ich nun auch noch eine Schilddrüsenunterfunktion habe. Meine Mutter meinte, das wisse sie eh schon die ganze Zeit und nun haben wir es auch noch schwarz auf weiß. Also kommen morgens noch mehr Tabletten hinzu. Aber wenn es hilft, mache ich es doch gerne. Ansonsten alles mehr oder weniger im grünen Bereich – bis auf die Tatsache, dass ich mehr trinken sollte. Nicht Kaffee, denn von dem edlen Gesöff kippe ich mir im Laufe des Tages genug rein. Nee, Wasser.
Na gut, ich werde versuchen mich daran zu halten.
Beruflich gibt es nichts Neues zu berichten. Das beliebte Gesellschaftsspiel, Dispo gegen den Rest der Firma, spielen wir weiterhin. Aber inzwischen liegen auch die Nerven des einen oder anderen Kollegen vom fahrenden Personal blank und einer wollte mir sogar an den Kragen gehen. Es hat sich einfach künstlich aufgeschaukelt, ein Wort hat das andere gegeben und irgendwann drohte die Angelegenheit zu eskalieren.
Doch die Gemüter kühlen sich schnell wieder ab und man trägt sich nichts nach. Die Sache ist damit vergessen.
Ach so, ich habe natürlich meinen Urlaub auch kreativ genutzt. Nicht nur ein wenig an der Homepage herumgeschraubt, sondern auch an meinen Roman. Aus diesem Grund hatte ich ja hauptsächlich den Urlaub genommen und natürlich, um mich richtig auszuschlafen. Ich bin halt ein Nachtmensch, denn komischerweise fallen mir in den Nachtstunden die besten Texte und Geschichten ein. Dann wenn andere Menschen müde werden und schlafen gehen, werde ich aktiv. Dafür hänge ich dann am Morgen durch …
So, ist nicht viel passiert. Berlin habe ich ausführlich beschrieben und mit Fotos unterlegt.
In diesem Sinne wünsche ich eine gute Zeit und bleiben oder werden Sie gesund.