“Man kann nicht immer Glück haben…”
… bei der Auswahl seiner Zimmer. Ich kannte die Baccus Stubn erst einmal
durch ihre hervorragende Küche, die wir im April 2016 genießen durften. Aus einem Gespräch heraus ergab sich, dass die Baccus Stubn auch Fremdenzimmer vergeben. Insgesamt stehen 8 Zimmer im ersten Obergeschoss des Hauses zur Verfügung.
Als wir nun im Januar 2017 wieder nach Eggenfelden mussten, fiel mir wieder die Baccus Stubn ein. Ich buchte ganz bewusst, denn ich freute mich darauf, Abends im Gastraum wieder lecker zu Essen, bei Bier und guten Gesprächen den Abend ausklingen zu lassen. Diese Vorstellung schwebte mir auch noch an meinem Anreisetag durch den Kopf, doch bei der Ankunft folgte gleich die Ernüchterung: Geschlossen wegen Krankheit. Für uns Gäste war ein Telefonnummer hinterlegt, bei der wir uns anmelden sollten, der Schlüssel befand sich im Briefkasten. Es war kalt, wir waren müde und hungrig und nun standen wir also vor dem Problem, nicht versorgt zu werden. In der Dunkelheit ging es erst einmal ins Obergeschoss zu den Zimmern. Es gab keine Ausschilderung und unten an der Tür gab es auch keinen Lichtschalter, um im Treppenhaus Licht zu machen. Also zog ich meine Taschenlampe heraus und leuchtete mir den Weg aus. Erst oben
angekommen, schlugen die Bewegungsmelder an und wir fanden roblemlos durch das Labyrinth an Gängen unser Zimmer. In diesem Moment stellte ich auch fest, wir waren die einzigen Gäste im Haus. Tja hätten wir das gewusst, wären wir sicherlich hier nicht abgestiegen. Aber egal, wir bezogen unser Zimmer, doch leider gab es keine Möglichkeit, hier etwas Warmes zu bekommen. Es waren an diesem Tag minus 18°C und wir waren durchgefroren. Jetzt wäre ein Tee oder Kaffee das richtige gewesen, aber leider gab es hier für keinen Wasserkocher oder Automaten. Aber das kann man in so einer kleinem Hotel auch nicht erwarten. Gut dass wir aus dem Auto Wasser und von der Fahrt noch Brot übrig hatten, denn sonst wären wir hungrig ins Bett marschiert. In der Nachbarschaft gibt es einen Schnellimbiss und einen Lebensmittelmarkt, aber danach stand uns nach sieben Stunden Anreise nicht mehr der Sinn.
Meine Begleitung fror die ganze Nacht und erst am nächsten Morgen nach dem Frühstück und heißen Kaffee ging es ihr besser.
Die Ausstattung der Zimmer ist ordentlich. Doppelbett mit leider zu weicher
Matratze, kleiner Flachbildfernseher an der Wand, Kleiderschrank, Tisch und zwei Stühle, sowie an jeder Seite ein Nachttisch mit Lampe. Das Badezimmer ist klein mit Dusche, für etwas beleibte Leute wie mich sehr eng. Man konnte sich nicht richtig bewegen. Zimmer und Bad waren sauber. Ich habe im Treppenhaus die Router gesehen, allerdings wurde uns kein Wlan angeboten. Frühstück war okay, obwohl es nicht viel zur Auswahl gab. Ich gehe mal davon aus, bei zwei Personen hat man sich kein Bein ausgerissen. Brötchen waren frisch vom Bäcker, es gab für jeden ein Ei und Kaffee. Ein wenig Käse und vier verschiedene Sorten Frischwurst und eine Sorte Salami. Wer wollte, es gab auch Joghurt und Müsli, am ersten Tag auch noch Orangensaft. Am zweiten Tag war die Auswahl noch beschränkter. Dafür gab es aber Familienanschluss, die Enkel der
Eigentümer flitzten mit ihren Fahrzeugen lärmend durch die Gaststube. Damit war wenigstens Leben in der Bude…
Auf dem Hof des Baccus Stubn gibt es auch Parkmöglichkeiten, ein Carport steht den Gästen zur Verfügung. Allerdings musste man aufpassen, es war schon arg glatt, wenn man zu dem Fahrzeug wollte. Bei der Heimfahrt hatte man sich an die Glätte gewöhnt.
Am Abreisetag bekamen wir direkt nach dem Frühstück die Rechnung mit der Bitte, sie gleich zu begleichen, weil man ja noch so viel zu erledigen hatte. Das Doppelzimmer kostet 57,00 € pro Nacht, Frühstück noch einmal 8,00 €. Wir hatten damit gerechnet, aber die Art und Weise glich beinahe einem Rausschmiss. Okay, wir waren vorbereitet und haben nach dem Zahlen vereinbarungsgemäß die Schlüssel in der Zimmertür stecken lassen. Wenn ich ehrlich bin, wir haben schon für weniger Geld besser gefrühstückt, allerdings will ich hier jetzt nicht den Betrieb zerreißen, denn aufgrund des Krankheitsfalles in der Familie sehe ich das alles etwas lockerer und als Ausnahme an. Wir waren halt zur falschen Zeit dort.
Fazit: Die Baccus Stubn kann man trotzdem als Hotel/Pension empfehlen, wenn man keine großen Ansprüche stellt. Vor allem dann, wenn in dem Betrieb alles wieder seinen normalen Gang geht. Dann denke ich, wird auch das, was uns negativ aufgefallen ist, überhaupt nicht mehr vorkommen. Für die Stubn sprechen die guten Parkmöglichkeiten hinter dem Haus, das Preisleistungsverhältnis und ihre gute Küche. Auch die Freundlichkeit des Personals ist ein Pfund, mit dem das Familienunternehmen Wuchern kann. Also, wer nach Eggenfelden muss, sollte sich auf jeden Fall über die Baccus Stubn informieren und wer kann, dort auch absteigen.
Zimmertipp: Alle Zimmer befinden sich im ersten Obergeschoss und sind alle gleich ruhig.
Update: Inzwischen haben die Besitzer gewechselt….