Das Hansa-Center in der Bottroper Innenstadt hat schon wieder einen neuen Eigentümer. Das hat die Stadt heute bekannt gegeben.

Bericht REL 19.12.2019: Mehr zum Eigentümerwechsel und den Planungen des neuen Investors soll am Montag auf einem Pressetermin bekannt gegeben werden. Zuletzt gehörte das leerstehende Einkaufszentrum der Cosimo GmbH gehört, einer Immobilienfirma aus Duisburg. Eigentlich sollte noch in diesem Jahr der Umbau starten. Als Eröffnungstermin war zuletzt Herbst 2020 im Gespräch. Auch erste Mieter hatte die Cosimo-Gruppe schon präsentiert: Unter anderem wollten die Modekette Kult, der Dekoladen Nanu Nana und mehrere Gastronomien ins Hansa-Center ziehen. Das Einkaufszentrum in der Bottroper Innenstadt steht seit über zehn Jahren leer. Mehrere Anläufe von Investoren, es zu renovieren und neu zu eröffnen, waren gescheitert.

Update 23.12.2019 Homepage Stadt Bottrop

Das Hansa-Center am Berliner-Platz hat einen neuen Investor: Mit den Plänen von Hubert Schulte-Kemper, Vorsitzender der FAKT AG, soll das Gebäude in der Bottroper Innenstadt mit 25 Millionen Euro für Kauf und Investment neu belebt werden. Im Gespräch für die Nutzung sind unter anderem eine Einkaufs-Mall, ein Hotel, ein Konferenz-Bereich sowie ein Kino- und Eventbetrieb. Oberbürgermeister Bernd Tischler begrüßte die Pläne.

„Die aktuelle Situation des Hansa-Centers hemmt die Entwicklungen in der Innenstadt“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler. „Wir sind zuversichtlich, dass Herr Schulte-Kemper und die FAKT AG das Projekt für die Bottroper Bürgerinnen und Bürger erfolgreich umsetzen werden.“ Verwaltung und Politik unterstützen das Vorhaben.

Investor Schulte-Kemper versprach eine zuverlässige und schnelle Umsetzung der Revitalisierung des 30.000m2 großen Areals. Als Referenzprojekte gab er unter anderem den erfolgreich umgestalteten und sanierten „Marler Stern“ sowie das ehemalige Thyssen-Haus in Essen an. „Was wir angehen, setzen wir auch um“, sagte Hubert Schulte-Kemper. „Das Hansa-Center befindet sich in einer guten Lage und ist von zentraler Bedeutung für die Stadt Bottrop.“

Das Vorhaben befindet sich nach Aussagen von Schulter-Kemper noch in der „Ideenfindung“, auch wenn bereits erste Gespräche und Entwicklungen stattgefunden haben. Das Hansa-Center biete eine vermietbare Fläche von 25.000m2, von der etwa 15.000m2 für die Einkaufs-Mall eingeplant würden und rund 5.000m2 für Büros sowie andere Bereiche genutzt werden könnten. Der Investor übernehme die Mietverträge für das Einkaufszentrum von seinem Vorgänger, was 50 bis 60 Prozent der vermietbaren Fläche abdecken würde, und werde diese nun im Weiteren prüfen.

„Auch, wenn es noch nicht feststeht, gefällt mir die Idee ein Hotel sowie Konferenz-Räume in das Hansa-Center einziehen zu lassen“, erklärte Hubert Schulte-Kemper. Auch die Vorstellung, ein Kino in die oberste Etage miteinziehen zu lassen, stößt bei Investor, Betreiber und Stadt gleichermaßen auf großes Interesse. Die Erneuerung des Gebäudes soll laut Plänen des Investors so schnell wie möglich erfolgen und im besten Fall 12 Monate dauern.

Oberbürgermeister Bernd Tischler ist auf Grund der bisherigen Entwicklungen zwar vorsichtig, sieht die Pläne für das Hansa-Center aber als positiv für die Stadt Bottrop: „Wir sollten nicht mehr nach hinten, sondern mit unseren Partnern nach vorne schauen“, betonte Bernd Tischler. Hubert Schulte-Kemper ergänzte: „Wir gehen das Projekt mit Freude an.“

Mein Kommentar hierzu:  Statt Neubau hätte Kaufland dort einziehen können. Aus dem Hansacenter könnte man prima ein Warenhaus machen. Jetzt, wo eh alles im Rohbau ist, alle unnötigen Wände wieder raus und dann auf den Großzügigen Flächen einzelne Abteilungen aufbauen. Das ist sicherlich besser zu organisieren, als unzählige Mieter zu bekommen. Ich sage nur Pleite von Moses im ehemaligen Karstadthaus. Die Bottroper sehnen sich nach einem Warenhaus, die wollen keine zehn Billigläden unter einem Dach. Das Internet hat Schuld daran, dass es mit dem Einzelhandel vor Ort bergab geht, doch wenn ich in Bottrop wohnen würde, dann bleibt dir doch keine andere Wahl. So weit ich gesehen habe, gibt es keine Spielzeugläden mehr. Früher hatten wir Richter, Timpe und eine Spielwarenabteilung bei Karstadt und alle hatten gut zutun. Und heute? Wer in Bottrop was tolles kaufen will, der ist gezwungen nach Essen oder Oberhausen auszuweichen. Die Bottroper Innenstadt stirbt langsam und der Anfang wurde vor zehn Jahren gemacht. Was haben wir gewonnen, seit dem Kaufland da ist? Ein neues Parkhaus, mehr aber auch nicht. Der Berliner Platz ist unattraktiv, die Kirmes verkleinert, der Rosenmontags Umzug macht ein Bogen um die Innenstadt. Hansa Zentrum Leerstand, Karstadt Pleite, kaum noch Fachgeschäfte und wenn der Wochenmarkt aus ist, kannst du in der Innenstadt die Menschen mit Handschlag begrüßen. In Bottrop ist dann so viel los, als wenn gerade eine Ausgangssperre verhängt worden sei. Fakt ist, hätten damals die Stadtväter geahnt, was ihre Stadterneuerung mit sich bringen würde, sie hätten die Finger davon gelassen. Meine Meinung nach muss wieder ein Zugpferd in die Stadt, an dem sich die Kaufmannschaft aufrichten kann. Kaufland, dass wissen wir heute, ist dieses Zugpferd nicht geworden. Vielleicht gibt es ja den Investor, der unsere Stadt aus ihren Dornröschenschlaf holt, bevor auch der letzte Laden schließt.

Wenn nun der nächste Investor das Hansa Center mit Hotel, Kino und Konferenzräumen wiederbeleben will, mag das für das Gebäude und die Jugend interessant sein, denn ein Kino haben wir seit dem 1989 die Schauburg geschlossen wurde, auch nicht mehr, aber die Fachgeschäfte bleiben weiterhin Mangelware. Was gibt es in Bottrop? Jede Menge Handyläden, Optiker, Bäcker – also verhungern können wir nicht – KIK, Action und Tedi. Alles keine Topadressen für Leute, die sich mal was besonderes gönnen möchten. Ich bleibe dabei, die Stadt hätte eher reagieren sollen und den Untergang von Karstadt verhindern sollen. In den Althoff Arcaden ist nun Rossmann, Home24 angesiedelt, ein Hotel zieht im Frühjahr ein, Moses hat schon eine Pleite hingelegt und nun übernimmt ein Fitness-Studio die Räumlichkeiten. Ob sich das die Kaufmannschaft um Mensing, Deichmann und Co so vorgestellt haben? Ich denke, wenn man ein Zugpferd in die Stadt holen will, dann muss es schon so etwas wie Media-Markt oder Saturn sein. Die Pläne des neuen Investors in Ehren, aber wir müssen abwarten, was davon umgesetzt wird. Versprochen wurde in den vergangenen zehn Jahren mehr als genug, nun wird es Zeit, dass davon einmal was umgesetzt wird. Bottrop braucht einen starken Einzelhandel, ansonsten stirbt bald die gesamte Innenstadt und die Stadtväter schauen tatenlos zu.