Liebe Leute, liebe Politiker, ich möchte in diesem Land nicht mehr krank, alt oder pflegebedürftig werden. Das was ich derzeit zuhören bekomme und erlebe, lässt mich am ganzen System zweifeln. Menschen sind keine Menschen mehr, sondern nur noch Kostenfaktoren, wenn sie krank sind. Kliniken müssen profitabel arbeiten, deswegen versucht man die Liegezeit so kurz wie möglich zu halten, denn auf dein Bett wartete bereits ein anderer. Ich habe es damals am eigenen Leib erfahren, als ich auf meine Entlassung wartete und mein Bett bereits neu vergeben wurde. Heute habe ich es wieder gelernt, ist der Mensch nicht mehr produktiv, dann wird er zur Last für die Gesellschaft. Haben wir da nicht etwas vergessen? Die Menschen, die dort alt geworden sind, waren diejenigen, die mit ihrer Arbeitskraft dafür gesorgt haben, dass nun wieder andere sich ins gemachte Nest setzen können. Jetzt haben wir eine Millionen Neubürger und trotzdem keine Pflegekräfte, keine Krankenschwestern, keine Zivis. Unsere Regierung sorgt mit dafür, dass du nicht alt werden darfst. Warum sagen sie es uns denn nicht gleich, wenn ihr nicht mehr Arbeiten könnt, dann regelt eure Angelegenheit und ab in die Grube. Wir brauchen euch nicht mehr, denn anstatt Leistung zu bringen, müssen wir euch aus unseren chronisch klammen Rentenkassen durchfüttern. Das Geld brauchen wir aber für die starken, jungen Flüchtlinge, die vor Langeweile nicht wissen, was sie tun sollen und so Straftaten begehen. Was ist mit den ganzen Fachkräften? Keiner dabei, den man in die Pflege stecken kann? Was mit unserer Jugend? Ich wäre dafür zwei soziale Jahre für alle ab 18 Jahre einzuführen, denn damit wären die überlasteten Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen/Krankenhäuser wenigstens bei den einfach Dingen entlastet. Warum wagt kein Politiker den Vorstoß? Ganz einfach, weil unsere Politiker kein Interesse an Altersarmut, Pflegenotstand oder Kinderarmut haben. Die Alten können sie nicht mehr wählen, die Jungwähler will man nicht mit unpopulären Maßnahmen verschreckten. Ist ja auch ein Eingriff die Freiheit der Jugend, wenn sie mal was für die Gesellschaft tun müssen. Können sie am Wochenende weniger saufen, an der Playsi hängen oder sonst unsinnige Dinge machen. Aber vergesst nicht, ihr werdet auch alle mal in die Situation kommen, dass ihr Pflege braucht. Auf der anderen Seite wird dann auch noch an der Kostenschraube gedreht, Krankenhäuser die unrentabel sind, werden einfach geschlossen. Mit der Gesundheit werden Milliardengeschäfte gemacht, dass humane bleibt dabei auf der Strecke. Wenn ich Gesundheitsminister wäre, ich könnte morgens nicht mehr in den Spiegel schauen. Und wer bleibt auf der Strecke? Patienten, Angehörigen, Pflegekräfte. Ihr Politiker seit des nicht wert, dass ihr Euch Volksvertreter nennt. Ihr vertretet schon lange nicht mehr das Volk, sondern nur eurer Bankkonto, eure Posten in den Aufsichtsräten, Stiftungen und Parteien. Wenn die Wähler mal die Augen öffnen und nicht nur den dummen Wahlversprechen folgen würden, dann hätte keiner von Euch mehr einen Sitz mehr im Bundestag. Es kann echt nicht sein, dass ein reiches Land wie Deutschland es nicht schafft, ausreichend Pflegekräfte in allen Bereichen auszubilden, Krankenhäuser und Altenheim zu subventionieren. Anstatt das Geld mit vollen Händen in der EU und im nicht europäischen Ausland zu verteilen, solltet ihr endlich lernen vor der Haustür zu kehren. Was schulden wir der Welt? Nichts, dafür unserer vorherigen Generation alles!!!

Wir haben versäumt Pflegekräfte auszubilden, wir haben versäumt ausreichend Altenheime zu bauen, wir haben nicht genügend Ärzte ausgebildet und wir haben unsere Menschen, die jetzt Rentner werden, vergessen. Meine Mutter hat ihr Leben lang für andere Leute ihre Knochen hingehalten, nun kann sie nicht mehr und dann soll sie auf Willen des Krankenhauses irgendwohin abgeschoben werden, weil sie derzeit keine Fortschritte macht. Ich habe ein längeres Gespräch mit dem Sozialdienst im Krankenhaus geführt, sehr nette Leute, aber denen sind auch die Hände gebunden. Die Krankenkasse will keinen in die Reha schicken, der nicht im Krankenhaus aus therapiert wurde, das Krankenhaus will keinen behalten, wo die Therapie länger als normal dauert. Macht ein Mensch keine Fortschritte, bekommt er ein Stempel auf den Hintern, Pflegefall. Dabei sollte es doch im Interesse aller sein, einen Menschen wieder auf die Beine zu bekommen. Der Pflegenotstand macht sich nicht nur in den Altenheimen und Krankenhäusern bemerkbar, nein auch in der Reha klagen sie über Personalmangel. Die Krankenkasse setzen die Kliniken unter Druck, die Verwaltung die Ärzte, die nun schon bereits eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus nachdenken. Dabei hatte man mir im Krankenhaus gesagt, nach der Intensivstation wird alles gemacht, damit meine Mutter in die Reha gehen kann. Dann bekomme ich heute den wohlgemeinten Rat, setzen sie ihre Mutter schon einmal bei der Diakonie auf die Warteliste für eine Pflegeheim, denn wir wissen selber nicht, wohin der Weg führt. Altenheim? Ich glaube, das bringe ich nicht übers Herz. Abschieben? Vergessen und dann nur am Sonntag vorbeischauen. Ob das die einzige Option ist? Ich hoffe nicht, setze dabei auf meine Mutters Willenstärke, die es schon einmal geschafft hat und wünschte mir, sie würde all diejenigen Lügen strafen, die sie bereits abschreiben möchten.