Als ich gestern die Tageszeitung aufgeschlagen und
durch Zufall direkt auf die Seite mit den Todesanzeigen gelangte, stockte mir
beim Anblick eines Namens sofort der Atem. Stand dort oben links die
Todesanzeige von einem Schulkameraden, mit dem ich ab 1981 bis Ende der neunten
1985 gemeinsam die gleiche Klasse besuchte. Ich habe ihn stets als fairen,
netten Mitschüler in Erinnerung gehabt und er gehörte zu den wenigen, die mir
damals als Neuer auf der Overberg Hauptschule das Eingewöhnen versuchte zu
erleichtern. Sein Tod erschreckt mich, war er doch der gleiche Jahrgang wie
ich, halt nur im Januar geboren. Wir hatten zuletzt via Stayfriends.de Kontakt,
er gratulierte mir noch im April zum Geburtstag.
Bis zu seinem
Tod lebte er in Bayern, wo ihn die Arbeit hin verschlug, seinen letzten Weg
wird er allerdings in Bottrop antreten, denn er wird auf dem Nordfriedhof seine
letzte Ruhestätte finden, dort wo auch schon ein anderer Mitschüler 1988
bestattet wurde.

Meine Gedanken sind nun bei seiner Familie und
Angehörigen.

Mach es gut Dirk, alter Kumpel und Weggefährte.

Die Tücken der modernen Technik haben dafür gesorgt,
dass mich mein Auto ausgesperrt hat. Gut, dass ich gerade bei meiner Mutter vor
der Tür und nicht, vor deren Garage stand und ich mir so ihren Wagen ausleihen
konnte, um von daheim den Ersatzschlüssel zu holen. Wäre ich jetzt noch im
Westerwald zu Hause gewesen, so hätte ich den ADAC anrufen müssen, der meinen
Wagen wieder aufsperrt. Was war
passiert? Ich habe an der Kofferraumklappe herum hantiert, weil ich einen alten
Aufkleber entfernen und Platz für meinen neuen „Hetz mich
nicht!“-Aufkleber schaffen wollte. Meinen Fahrzeugschlüssel legte ich im
Fahrgastraum auf den Fahrersitz. Als ich meine Arbeiten beendet hatte, schloss
ich den Kofferraum und wollte meinen Autoschlüssel vom Fahrersitz holen, doch
ich kam leider nicht mehr ran. Der Wagen hatte sich selber verriegelt. Das er
dies konnte, wusste ich nicht. Mag ja eine sinnvolle Einrichtung sein, vor
allem, wenn jemand vergesslich ist und seinen Wagen unverschlossen stehen
lässt. Aber es kann auch zu einem Problem werden, wenn jemand wie ich arg- und
gedankenlos seinen Schlüssel einfach im Fahrzeug deponiert. Ich habe jedenfalls
meine Lehren daraus gezogen und jetzt meinen Ersatzschlüssel immer dabei …

Wenn ich nach Feierabend die Dorstener Straße nach
Hause fahre, komme ich auch durch eine Unterführung einer Bahntrasse und wenn
in diesem Moment auch noch eine Personenzug oben langsam Richtung Wanne-Eickel
Bahnhof rollte, dann macht sich bei mir Fernweh breit. Dann denke ich an meine
Heimatstadt Guben, in der an diesem Wochenende das Frühlingsfest an der Neiße
stattfindet oder an meine Lieblingstadt Wien, wo jetzt im Prater wieder die
Bäume blühen. Noch immer besteht die Einladung meines Kumpels, den ich in
Purkersdorf besuchen soll. Aber dann denke ich an meinen Kontostand und schon
ist alles Fernweh wieder wie weggeblasen.

Derzeit schmerzen meine Beine, so als habe ich an
einen Triathlon oder wenigstens Marathon teilgenommen. Aber soweit ist es nicht
mit meiner Sportlichkeit und so findet sich die Erklärung darin, dass ich wie
zu Beginn meiner Zeit bei meinem jetzigen Arbeitgeber an der Waage eins stehe.
Vor über einen Jahr musste ich mich fitspritzen lassen, denn ich war es nicht
gewohnt über zehn Stunden mit wenigen Unterbrechungen an der Waage zu stehen.
Hin und wieder hast du mal fünf Minuten zum Sitzen, aber wiegen im Stehen macht
mehr Sinn, wenn du ständig zwischen Tresen und Drucker unterwegs bist. Außerdem
ist es kundenfreundlicher einem auf Augenhöhe zu begegnen, als wenn man nur
herumsitzt. Im Stehen lassen sich auch die Laufzettel besser ausgeben,
Wiegescheine aushändigen, Kassieren.

Am Abend spüre ich meine Knochen nicht mehr und
morgens komme ich vor Schmerzen kaum auf die Beine. Noch eine Woche und zwei
Tage, dann ist der Kollege in Bochum aus dem Urlaub zurück und wir rotieren
wieder alle auf unsere angestammten Arbeitsplätze. Ich freue mich schon
tierisch darauf wieder an meinen alten Platz zurückzukehren.