Nun wurde es endlich Sommer und die Leute zog es nach draußen in die Biergärten, an die Seen und in die Schwimmbäder. Jeder, der konnte suchte Abkühlung. Man darf halt nur nicht in Bochum wohnen, denn da schließen die Freibäder auch bei Temperaturen jenseits der 30° C, weil die Stadt kein Geld hat und Personal eingespart werden muss. Leider wieder kein Aprilscherz, sondern bittere Wahrheit. Am Mittwoch standen in Bochum-Wattenscheid die Leute vor verschlossenen Türen des Freibades. Kinder weinten, weil sie nicht Baden gehen konnten, aufgebrachte Erwachsene wurden in der Warteschleife der Stadt Bochum mürbe gemacht und der WDR berichtet über diese hirnlose, bürgerfeindliche, kommunale Entscheidung. Die Stadt Bochum scheißt auf Ihr Image, sie muss wie viele andere Kommunen sparen, weil vorne und hinten das Geld fehlt. Die Stadtkasse ist leer, die Steuern fließen nämlich noch immer in den Osten oder demnächst vielleicht als Unterstützung des Rettungsschirmes nach Spanien, Griechenland oder wer noch immer unter den Rettungschirm schlüpfen möchte. Kindertränen rühren den Stadtkämmerer schon lange nicht mehr. So kommt es halt auch vor, dass der Amtsschimmel wiehert und eine neue, bürgerunfreundliche Entscheidung getroffen wird. So wie das mit den Öffnungszeiten in den Freibädern. Denn da hat man sich dafür entschieden, jedes Freibad in Bochum für einen Tag zu schließen, auch wenn es heiß ist und die Bürger die Abkühlung suchen. Darauf will und kann man halt keine Rücksicht nehmen. Das sehen die Nachbarstädte etwas anders, so betonte der Sprecher des Stadt-und Bäderamtes in Essen, dass die Bevölkerung uns lynchen würde, wenn wir solche Maßnahmen praktizieren würden. Eines ist sicher, die Verantwortlichen in den Rathäusern der Nachbargemeinden besitzen etwas, was den Bochumern wohl schon lange abgegangen ist – Fingerspitzengefühl.

Da ist es auch kein Wundern, dass immer mehr Bürger dem Ruhrgebiet den Rücken kehren. Viele gehen in den Osten, weil es da inzwischen lebenswerter ist, als im Ruhrgebiet. Auch wenn sie beim Gehalt benachteiligt werden, die Aussicht, die eigene Lebensqualität steigern zu können, ist manchen mehr wert, als der schnöde Mamon. Auch Bayern erfreut sich an steigenden Bevölkerungszahlen. Um rund 60.000 Menschen hat sich das Land jenseits des Weißwurscht-äquator vergrößert, dagegen muss das bevölkerungsreichste Bundesland wieder Verluste bei den Einwohnerzahlen verkraften. 3000 Menschen ist in Zahlen dargestellt nicht viel, aber wenn man es sich bildlich vorstellen möchte, ist es die Bevölkerung so mancher Dorfgemeinde die plötzlich nicht mehr da ist.

Auch Bottrop hat nun ein Horrorsparpaket verabschiedet. Den unrentablen Saalbau will man endlich abstoßen, das Stenkhoffbad für immer schließen, die Lehrschwimmbecken abschaffen, die Ganztagesschulen die Unterstützung entziehen, die Gebühren erhöhen, mehr Blitzen und Knöllchen verteilen, den Zuschuß zum Mittagessen an Kindergärten und Schulen abschaffen, die Suppenküchen Kolüsch dicht machen und vieles mehr. Die Stadt freut sich auch darüber, dass am Ende des Jahres das Projekt Innovationcity ausläuft und man da auch noch einmal kräftig sparen kann. Fakt ist, die Hinterbänkler der DKP haben das ausgesprochen, was viele Denken. Was macht es dann noch für einen Sinn, in Bottrop zu leben, wenn alles geschlossen wird. Es bleibt dabei, die Städte sparen sich kaputt und die Schuld daran liegt in unserer Politik, die es einfach nicht kapieren will, dass sie gerade im Begriff sind, unsere nachwachsende Zukunft zu zerstören. Viele Maßnahmen treffen nicht nur die Schwächsten, sondern auch die Ärmsten.

Wie viel Macht das Internet inzwischen hat, sieht man ja an den Fahndungserfolg beim Kinderschänder von Hildesheim. Das Foto von ihm ging bei Facebook von Profil zu Profil, es wurde mehrfach gepostet, mehrfach geteilt und irgendwann hätte jemand den Täter identifiziert. Es war wirklich nur eine Frage der Zeit. Warum also nicht auch eine Regierung stürzen? Was in anderen Ländern funktioniert, warum geht das hier nicht? Was muss noch alles geschehen, bis das Volk auf die Straße geht? Wann ist die Schmerzgrenze erreicht, wann fällt der letzte Tropfen, der das Faß zum überlaufen bringt? Es rumort in diesem Land, aber es bricht noch nicht aus. Der Nährboden für einen neuen Rattenfänger ist allerdings schon lange bereitet. Stellt sich nur die Frage, wer zuerst die tödliche Saat aussäht. Rechts oder Salafisten?

Eine ereignisreiche Woche liegt hinter mir. Es wurde in dieser Woche gelacht, getröstet, reklamiert, Erfolg und Misserfolg lagen nah beieinander, mir begegneten Menschen mit nie gekannten Gefühlsregungen, es wurde gefeiert, man hat sich gefeiert, es wurde gestritten und versöhnt, man traf auf Unverständnis und Mißverständnisse, Unglauben und Versprechen, Falschheit und Hinterhältigkeit, hilflos zu begreifen, was man nicht begreifen will und kann. Es wurde näher zusammengerückt, gefremdelt und gearbeitet, diskutiert und Kompromisse gesucht. Gelogen, versichert und gezaubert. Und immer mit der Gewissheit, dass die paar Leute, mit denen man in die Schlacht zog, bis zum Umfallen alles gaben, der Hitze trotzten und sich trotz Anfeindungen von Kunden und nicht geplanten Ausfällen und Standzeiten, niemals unterkriegen ließen. Jungs, wir sind echt stolz auf Euch! Ihr habt uns mehr als einmal in dieser Woche den Arsch gerettet, habt das Unmögliche möglich gemacht und wenn man glaubte, es ging nichts mehr, noch einmal einen Draufgesetzt.

Hut ab, liebe Kollegen, ihr ward echt geil!!! So ein Team findet man nicht wieder!

Kennen sie die McDonalds Diät? Nicht, dann fragen sie doch mal in unserem Container nach. Ich hatte Montag bis Donnerstag McDoof bis zum Abwinken, nur am Freitag gab es mal eine Currywurst Schärfe 7. So eine gewisse Abwechslung. Ich bin froh, wenn unsere Kollegin aus dem Urlaub kommt, die wird mir wieder den Kopf zurechtrücken. Von wegen MC Donalds Diät. Das gibt es dann nicht mehr. Aber ein positives hatte es trotz Big Mag und Pommes – ich habe wahrlich nicht zugenommen, nur meine Geldbörse hat arg abgenommen. Aber die sollte doch keine Diät machen…

In diesem Sinne einen schönen Wochenstart…