Es gibt sie also doch noch – echte Helden. Nicht solche aus der Welt der Fantasy und des Comics, sondern reale Menschen aus Fleisch und Blut, die das Leben anderer über ihr eigenes stellen. So geschehen am Anfang der Woche, als der dreijährige Yannik beim Spielen im Wald in einen ehemaligen Bergwerkschacht gefallen ist und die Kindergärtnerin sofort – ohne zu überlegen – hinterher gesprungen ist. Sie hat sich selber in Lebensgefahr gebracht, um das Leben eines Schutzbefohlenen zu retten. Ohne ihren Einsatz wäre Yannik wahrscheinlich ertrunken, doch dank Ihrer Hilfe konnte der kleine Mann am Donnerstag seinen vierten Geburstag im Kreise seiner Verwandten im Krankenhaus feiern.

Schnell kommt man mit Superlativen daher, aber in diesem Fall kann dieser Frau nicht oft genug gedankt werden. Die Lebensrettermedaille ist ihr sicher und die ersten Stimmen werden laut, dass sie auch das Bundesverdienstkreuz bekommen sollte. Ich wäre dafür, denn das, was sie geleistet hat, ist wirklich außergewöhnlich. Würde ich einen Hut tragen, ich könnte ihn nicht tief genug vor ihr ziehen.

Seit Tagen geistert auch das Urteil eines Kölner Gerichtes durch die Medienlandschaft und hat die Diskussionen aufgebracht, inwieweit sich ein Gericht in religiöse Dinge einmischen darf. Vorab, jeder Mensch hat in diesem Land das Recht auf körperliche Unversehrtheit und dieses gilt vor allem auch für kleine Kinder, die selber noch nicht entscheiden können, was mit ihnen geschieht. Beschneidung ist in den Augen des Kinderschutzbundes ebenfalls eine Art von Kindesmißhandlung und manche gehen sogar so weit zu behaupten, das diese Ritual aus einer vorsinnflutlichen Zeit stammt. Fakt ist, wenn die Jungen ein gewisses Alter erreicht haben, sollten sie selber entscheiden dürfen, ob das, was mit ihrem Körper geschieht, auch in ihrem Interesse ist. Glaube hin oder her. Was einmal weg ist, kann nicht wieder angenäht werden.

Nun sind natürlich alle Glaubensgemeinschaften, die dies betrifft, zutiefst verunsichert und fordern die Politik auf, eine Entscheidung zu treffen. Das Urteil der Richter ist mutig und hat so manchen Glauben in seinen Grundfesten erschüttert. Sollte sich die Politik also vor den Karren des Judentums und des Islams spannen lassen, haben sie in diesem Moment bewiesen, dass sie erpressbar sind. Wenn der Zentralrat der Juden der Meinung ist, Deutschland aufgrund eines Gerichtsurteils verlassen zu müssen, dann wäre es zwar schade um die Vielfalt in diesem Land, aber – wie sagte mein ehemaliger Chef immer – Reisende sollte man nicht aufhalten. Die Politik muss in ihren Entscheidungen Augenmaß besitzen, welches sie schon lange in anderen Dingen verloren hat. Siehe Rettungsschirm, den die meisten Bürger in diesem Land nicht akzeptieren. Aber der Tag der Abrechnung kommt immer näher und dann werden die Menschen an der Wahlurne endlich ihren Missmut äußern.

Facebook ist schon eine geile Sache. Mann kann wildfremde Menschen zu Partys einladen und damit Polizeigroßeinsätze vor der eigenen Haustür live miterleben, man hat plötzlich viel mehr Freunde als früher, obwohl da sicherlich auch Menschen dabei sind, die man gar nicht kennt und man kann auch sinnvolle Dinge damit machen: Eine Trauerseite ins Netz stellen, Knochenmarkspender suchen oder auf Schicksale aufmerksam machen. Zum Beispiel über die zwölfjährige Jessie, die im Januar dieses Jahr einem Gehirntumor erlegen ist und bis zum letzten Tag gekämpft hat. Durch ihr und Facebook ist eine neue Bewegung entstanden: Never Ever Give Up – kurz NEGU. Diese Organisation, gegründet von Jessies Eltern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder im Krankenhaus Mut zu schenken, ihnen Kraft zu geben und ihnen Freude zu bereiten. Mit kleinen Geschenken. Diese Aktion wird durch Spendengelder und durch den Verkauf von Merchandisingartikeln finanziert. Infos hierzu unter www.jessie.org.

Ebenfalls auf großes Interesse stossen Trauerseiten, wie die von Sebastian oder Simon. Wildfremde Menschen bekunden hier aufrichtig ihre Anteilnahme und zeigen den Eltern, dass Sie wenigstens in der virtuellen Welt nicht allein sind.

Aber was macht man, wenn die Tür zur virtuellen Außenwelt plötzlich den Geist aufgibt. Es soll dann Menschen geben, die feststellen, wie alleine sie doch ohne ihren Computer sind. All die Leute, mit denen man via Chat oder Skype verbunden ist, sind mit einem Mal nicht mehr erreichbar. Und da wir ja inzwischen wissen, dass wir uns selber abschaffen, dadurch das es immer mehr Singlehaushalte gibt und immer weniger Kinder geboren werden, die Anzahl der Alleinlebenden stetig ansteigt und Familie ein aussterbende Form des Zusammenlebens ist, wird der Computer für viele immer mehr zu einem Ersatz für zwischenmenschliche Kontakte. Das ist der Preis für die schöne, neue mediale Welt …

Ich habe es geschafft. Die 14 Tage an der Waage 1 sind rum und ich bin schon froh, wieder an meinen alten Arbeitsplatz zurückkehren zu können, weil mir das lange Stehen doch arg zusetzte. Wiegen in Sitzen ginge zwar auch, finde ich aber eher unhöflich. Und da 99 % der Kunden einem freundliche begegnen, will man ja selber auch ihnen von Angesicht zu Angesicht entgegentreten. Aber der eine Prozentpunkt kann einem auf der anderen Seite auch ganz schön den Tag versauen.

Am Freitag verabschiedete sich ein Kollege, der sich nach seinem Urlaub neuen Herausforderungen stellen möchte. Es war ein Abschied zwischen Tür und Angel, schnell und hektisch, aber trotzdem eine nette Geste. Ich wünsche ihm auf diesem Weg alles Gute.

Wir alle klagen derzeit über das Wetter und der Sommer scheint in diesem Jahr nicht stattfinden zu wollen. Aber ist es zu heiß und trocken, sind wir nicht zufrieden, reden von Klimawandel, ist es wie jetzt zu nass und kühl, oder wenn dann mal doch die Sonne durchbricht, zu schwül, sind wir auch unzufrieden. Das Wetter kann es uns halt nicht recht macht und deswegen pflege ich immer zu sagen: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung. In diesem Sinne ein schönen Wochenstart …