Es geistern nicht erst seit gestern wieder gefakte Mails im Netz herum, trotzdem kann man nicht oft genug davor warnen, die Anhänge dieser Mails zu öffnen. Ich habe gestern eine dieser gefakten Mails erhalten, wo ein Online-Service mich aufforderte, 348,00 € zu bezahlen, weil ich irgendwelche Onlinedienste genutzt hätte. Die Uhrzeit und auch die in der Mail angegebenen IP waren falsch, so dass es sich für mich gleich auf den ersten Blick um einen Betrugsversuch handelte. Aber nicht jeder ist sicher, dass er – meist liegt der angegebene Zeitrum mehr als drei Wochen zurück, sich auf einer dieser besagten Seiten aufgehalten hat. Und Hand aufs Herz: Wer kennt schon seine IP? Den Leuten kann aber geholfen werden, denn es gibt im Netz eine Seite, die nennt sichwww.wieistmeineip.de. Dort findet man nicht nur halt die gewünschten Informationen, sondern kann auch einen Speedtest machen und selber feststellen, ob der Anschluß, den man gebucht hat, auch den versprochenen Leistungen entspricht.

Die Anhänge dieser gefakten Mail bestehen meistens aus Zip-Dateien. Dort sollen sich Rechnungen und Verträge befinden, entpackt man allerdings diese Zip-Dateien, zieht man sich automatisch einen Trojaner auf den Rechner, der persönliche Daten ausspioniert oder den Rechner dazu benutzt um Spams zu verschicken. Im schlimmsten Fall kann der Absender der Mail den Rechner virtuell in seine Gewalt bringen und eine Art Lösegeld fordern. Damit erkauft man sich einen Code, der den Rechner wieder freischaltet. In der Regel sitzen diese Hacker im Ausland, so dass die deutsche Gesetzbarkeit ihnen nix anhaben kann. Deswegen mein Rat: Finger weg von Mails, deren Absender man nicht kennt. Am besten gleich löschen – ist die sicherste Methode, um Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen.

Also seit Samstag sind wir nun auch bei der EM angekommen. Mit dem Auftaktsieg gegen Portugal kann das Vorhaben „Hol den Pott“ also starten. Ich gebe ehrlich zu, ich gehöre zu den wenigen, die gestern etwas anderes gemacht haben, als Rudelgucken oder daheim vor der Glotze hängen, Fußball zu schauen. Ich war trotzdem bestens darüber informiert, wie das Spiel lief, denn meine liebe Nachbarschaft hat den Fernsehen so laut aufgedreht, dass ich selber gar nicht schauen brauchte. Auch das Tor aus der 72. Minute habe ich quasi nur gehört, der Jubel der aus den Häusern drang, war wahrlich nicht zu verachten. Ich war schon froh darüber, mir das müde Gekicke nicht angetan zu haben, denn Erstrundenspiele haben den Reiz von Heimspiele des VFL Bochum. Da passiert auch nicht viel. Interessant wird es erst dann, wenn es um die Entscheidung in der Gruppenphase und in die Ko-Runde geht. Verlängerung, Elfmeterschießen, da kann so mancher Thriller nicht mithalten. Ab dann werde ich mich auch von den Deutschland-Virus anstecken lassen, vorher nicht.

Noch zwei Tage an Waage eins und ich kehre in meinen Container zurück. Auch wenn ich finde, dass es im Container eine Spur nerviger zugeht, vorne merkt man den Tag nicht im Kopf – da ist Abends nicht diese Leere – sondern in den Beinen. Ich komme mir dann immer so vor, als habe ich gerade einen Marathon absolviert, dabei bin ich doch nur ständig den Meter zwischen Tresen, Drucker und Computer hin und hergelaufen. Meine Knie fühlen sich allerdings so an, als habe ich im Westerwald eine meiner Bergtouren unternommen. Im Extremfall bist du über neun Stunden auf den Beinen, denn im Gegensatz zu meinem Kollegen und Stammverwieger an Waage eins, kann ich nicht im Sitzen verwiegen. Da komme ich mir irgendwie blöd und unhöflich vor. Also die zwei Tage kriege ich auch noch rum und danach sehen wir mal weiter.

Am Donnerstag – Happy Kadaver – haben wir – meine Mutter und ich -den Trödelmarkt im Ruhrpark aufgesucht. Wir wollten eigentlich ja nicht viel kaufen, nur eine Kleinigkeit halt und abgeschleppt haben wir uns auf dem Heimweg, als planten wir eine größere Expedition in ein unbekanntes Land. Nur eine Kleinigkeit – da waren halt die Druckerpatronen, der Kaffee aus dem Angebot, T-Shirts für Elefantos (also für mich), vermeindliche Schnäppchen zum Anziehen vom fliegenden Inder für Mutter, Brot – warum auch nicht? -, einen Hut für mich – wollte schon immer gut behütet sein – und vieles Kleinzeug mehr. Ob man das alles brauchte, stelle ich jetzt einmal nicht in Abrede, die Tastur für Mutters Computer war eine lang geplante Investition, die ich einfach seit Weihnachten vor mir hergeschoben habe und man als nicht wichtig betrachtet. Das Schälmesser entpuppte sich nach dem ersten Gebrauch als Flop, die Handtasche – naja, wir wollten schon vor ein paar Vollmonden eine in Bottrop auf dem Wochenmarkt gekauft haben, dann als Volltreffer. Ja und andere Dinge, die wir gekauft haben – Schwamm drüber. Es hat sich halt alles so ergeben.

Zum Abschluß unseres Trödelmarktbesuches gab es einen riesigen Eisbecher. Alles in allem ein rundum gelungener Feiertag.

… und dann war da noch die Feststellung, wenn ich für jeden Hackentritt, sei es mit Einkaufswagen oder per Fuß Geld bekommen würde, wäre es eine schöne zusätzliche Einnahmequelle. Mindestens eine Tankfüllung für meinen Fiesta. Leute, achtet doch an der Kasse und in den Gängen auf eueren Vordermann. Oder fahrt ihr auf der Straße auch jedem x-beliebigen ins Heck? Eher nicht und warum dann bei mir?

In diesem Sinne einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.