An
diesem Wochenende begehen sie hier in Bochum das 624. Maiabendfest. War
früher Bochum-Harpen das Zentrum der Feierlichkeiten, wurde nun vieles
in die Innenstadt verlegt, denn Bochum Marketing hat gemerkt, dass man
mit dem Schützfest und einem verkaufsoffenen Sonntag die Leute in die
Stadt locken kann. Die Harpener sind nicht glücklich darüber, denn der
traditionelle Festumzug, der ansonsten vor Jahren noch die Gruppen aus
Partnergemeinden, Musikgruppen und vielen Vereinen wie ein närrischer
Lindwurm aus der Innenstadt über den Harpener Hellweg und der
Maischützenstrasse zum Bockhold ziehen ließ, ist doch arg
zusammengestutzt worden. Früher ging so ein Umzug schon mal über eine
Stunde und mehr und konnte es locker mit dem Rosenmontagszug von Bottrop
aufnehmen, doch inzwischen ist nach einer halben Stunde der Spuk
vorbei. Eigentlich schade, denn war hier in Harpen nicht der Geburtsort
des Brauchtums gewesen?
Ebenfalls
an diesem Sonntag findet in Menden und Balve die Typisierungsaktion für
Max und den inzwischen verstorbenen Simon statt. Während Simon nach
erfolgreicher Knochenmarkspender vor vierzehn Tagen nach einer schweren
Infektion verstarb, gibt es noch viele Patienten, die auf einen
Knochenmarkspender warten. Aus diesem Grund findet die Aktion in Menden
unter dem Motto „Jetzt erst recht bzw. Wenn nicht jetzt, wann dann“
statt und wer selber nicht aus Alters-bzw. Gesundheitsgründen als
Spender in Frage kommt, kann durch eine Geldspende oder Patenschaft für
einen anderen, nicht so solventen Spender die Typisierung mitfinanzieren
und so indirekt Lebensretter werden.
Weitere Infos findet man unter www.DKMS.de und facebook.de/hilfe.fuer.simon.
Spenden an: Hilfe für Simon
Kto: 1225895
Blz: 44551210
bei: Märkische Sparkasse
Es war mit ein Bedürfnis für diese Aktion Geld zu spenden. Helfen auch Sie, werden Sie Lebensretter.
In
dieser Woche fand am Donnerstag der Boys- und Girls-Day statt. Wir
hatten ebenfalls einen Praktikanten in unserem Unternehmen: Einen
zehnjährigen, verschüchterten Jungen, der erst so richtig aufgetaut ist,
als er in einem unserer LKW saß und mit auf Tour durfte. Da stellte
sich mir natürlich gleich die Frage, warum ein kleiner Gymnasiast aus
der fünften Klasse an solch einem Projekt teilnehmen muss. Er wusste
selber noch nicht, in welche Richtung sein Berufswunsch gehen sollte und
ich finde, mit zehn muss man sich noch nicht entscheiden, was man
später beruflich machen möchte. Ich selber wollte als Kind immer
Lokführer werden, aber das ist sicherlich der Traum vieler kleiner
Jungen gewesen.
Meine
Theorie zu dem Besuch des Kleinen ist allerdings eine andere: Er soll
durch diesen Schnuppertag gepuscht werden, denn vielleicht hat ihm
jemand gesagt, wenn du nicht ordentlich lernst, dann wirst du mal so
enden, wie die Leute, bei denen du heute gewesen bist. Quasi ein
Freakshow um ihn auf die richtige Spur zu setzen, ein Besuch im Zoo um
Affen zu schauen. Bei Jugendlichen kann ich solche Veranstaltungen
durchaus verstehen, denn dort machen sie Sinn, denn sie können
demjenigen helfen, sich ein Bild von seinem Berufswunsch zu machen und
ihn in seiner Entscheidung bestärken oder ihm zeigen, dass es am Ende
doch nicht das ist, was er sich vorgestellt hat. Ich selber habe damals
ein Praktikum im Kindergarten gemacht und einen bei der Müllabfuhr.
Letztendlich bin ich über Umwege im Entsorgungsbereich und bei einer
Spedition gelandet. Aber ich hätte mir auch vorstellen können, weiter
die Schule zu besuchen, um ein leidliches Abitur zu bauen, nur leider
waren mir aus privaten Gründen alle Möglichkeiten verwehrt, obwohl man
mir heute nachsagte, ich hätte mich durchsetzen sollen. Das kan man nach
26 Jahren locker behaupten, aber damals waren die Zeiten halt etwas
anders, als heute.
Am Ende hatte unser zehnjähriger Praktikant Niklas viel Spaß bei uns und nur das zählt.
In
unserer Firma stehen Veränderungen an und damit bin ich schneller am
Scheideweg, als ich es mir vorgestellt habe. Ich habe die Möglichkeit in
den Vertrieb zu gehen, den Vertriebsinnendienst zu betreuen und damit
das, was ich in den letzten Jahren neben der Dispo bei meinen letzten
Arbeitgebern gemacht habe. Die Aufgabe hat mir eigentlich
immer gefallen, nur stellt sich natürlich die Frage nach den
Rahmenbedingungen. Warten wir es also ab, die nächsten Tage werden
sicherlicher spannend und interessant.
Vor
einem Jahr habe ich meinen Fiesta abgeholt und ich bin eigentlich mit
dem Wagen ganz zufrieden. Nun braucht er aber neue Reifen und ich
trauere meinen Firmenwagen nach, denn da war es etwas einfacher gewesen.
Termin gemacht, Wagen reingebracht und Firma hat gezahlt. Heute muss
man das Geld bereits zur Seite gelegt haben, denn so vier neue Schuhchen
für meinen kleinen Fiesta gehen auch ins Geld.
Ach
ja, Autos und Parken – auch so ein leidiges Thema. Früher, als meine
Mutter die Eigentumswohnung gekauft hatte, gab es eine Regelung, dass
keiner der Mitbesitzer vor der Garage parken durfte. Heute, knapp 25
Jahre danach interessiert sich keiner mehr für diese Regelung. Am
Samstag, als hier durch das Maiabendfest alle freien Parkplätze belegt
waren und ich gerne vor unserer Garage geparkt hätte, standen alle mit
ihren Fahrzeugen davor, so dass ich nicht hineinfahren konnte. Ist echt
blöd. Aber blockieren sie nicht den Hof, dann stehen sie draußen und
nehmen den anderen die Parkplätze weg. Dabei wäre das doch alles so
einfach, wenn sich nur eine Mehrheit dafür finden würde, dass der blöde
Rasen auf unserem Grundtück endlich in eine Parkfläche umgewandelt
werden könnte. Doch da sind alle stur und man kann die besten Argumente
vorbringen, es ändert sich eh nix. Aber wegen so einem dämlichen
Abluftgitter wird ein Tribunal einberufen und Theater gemacht, als hinge
der Fortbestand der Welt davon ab.
Damit wünsche ich einen guten Start in die Woche, einen schönen Feiertag und bleiben oder werden Sie gesund.