Kaum
hat man ein langes Wochenende, schon wird man krank. Freitag nach
Feierabend begann es mit harmlosen Husten, dann gesellten sich starke
Halsschmerzen dazu, die mir in der Nacht den Schlaf raubten. Am
Samstagnachmittag stellte sich auch noch Fieber ein, dass bis in die
Nachtstunden auf 41,6° C stieg, um dann unvermittel bis in die
Morgenstunden auf 35,0° C hinunter zu schnellen. Das dieses Auf und Ab
nicht ohne weiteres in den Klamotten hängen bleibt, ist irgendwo
verständlich. Der Sonntagmorgen war gelaufen, ich blieb lieber im Bett
und immer wenn ich mich aufrichten wollte, dachte ich, ich sitze im
Karussel, denn so schnell drehte sich alles um micht herum. Deswegen
blieb gestern auch mal das Update auf der Strecke, was ich sonst jeden
Sonntag veröffentliche.
Nun
habe ich zwar eine heftige Erkältung, das Fieber ist aber weg und es
geht ansonsten auch wieder einigermaßen. Wollen wir mal schauen, wie
sich das alles weiterentwickelt.
Am
Donnerstag hatten wir Hauseigentümerversammlung und seit dem Tag glaube
ich – bis auf zwei Ausnahmen -, dass ich nur noch von hirnlosen Leuten
umgeben bin. Über den Hausverwalter S. könnte ich mich stundenlang mit
wachsender Begeisterung auslassen, denn anstatt das er für die
Hausgemeinschaft das Beste will, hat er nur dagegen geschossen.
Eingabe eins ging um die erhöhten Gaspreise und mein Vorschlag war, den
Anbieter zu wechseln. Unser jetziger Anbieter liegt derzeit auf Rang 69,
das bedeutet, das 68 Anbieter günstiger sind und wir Geld sparen
könnten. Da aber fast alle Bewohner um 1950 geboren wurden und mit
Internet und Preisvergleich nix am Hut hatten, war es für S. ein
leichtes, sie von seinen Zweifeln zu überzeugen. Er habe kein Interesse
daran, sich ständig vor den Computer zu setzen und Preise zu
vergleichen. Mein Einwand darauf, wenn er nun vertritt, die
Hausgemeinschaft oder sein Unternehmen, bekam ich als Einwand, mich
würde er nicht vertreten, sondern das Interesse der Hausgemeinschaft.
Wenn das allerdings so ist, dann hätte er sich für einen Wechsel
der Gasanbieter stark gemacht. Ein unter meiner Mutter wohnender Nachbar
führte noch an, dass die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet sei,
woraufhin ich fast Schreikrampf bekommen habe. Soviel Doofheit auf
einen Haufen, echt da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Die reden
alle von gestiegenen Kosten, wollen aber nichts dagegen unternehmen. Das
kann ich mir echt nicht mehr ziehen.
Der
Nachbar wäre auch der erste, der ein Hausbuch einführen und den
Blockwart geben würde, wenn es darum geht, zu kontrollieren, wer da
ständig zu Besuch kommt. Jeder müsste sich ständig bei ihm an und
abmelden, damit ja keiner länger im Haus verweilt und unnötig Müll
produziert. Wir wollten erreichen, dass der Verteilungsschlüssel für die
Berechnung der Müllgebühren auf Personenzahl umgestellt wird und nicht
wie jetzt, auf die qm-Anzahl der Wohnung. Aber er war strickt dagegen,
unterstützt vom Hausverwalter S, der ja nicht mehr nachvollziehen könne,
wer wie lange sich im Haus aufhält. Die Kritik richtete sich ganz klar
gegen mich und unseren Verbündeten, denn der hat ja am Wochenende seine
Lebensabschnittsgefährtin zu Gast und ich bin ebenfalls stetig bei
meiner Mutter zu Besuch. Also wenn wir den Pannemann der Woche verleihen
sollten, geht er an die Hausverwaltung Sprenger und die starrköpfigen
Bewohner des Harpener Hellweg 79. Jeder der von der Hausverwaltung S.
betreut wird, sollte erst einmal die Kostenabrechnung für 2011 genau
überprüfen lassen, denn bei uns hatten sich schon mehre Fehler
eingeschlichen, wer weiß wie es bei den anderen Objekten aussieht. Für
mich war es die erste und gleichzeitig letzte Versammlung, ich überlege
rechtliche Schritte gegen den Hausverwalter einzuleiten. Er weigert
sich nämlich, in Zukunft die Versammlung um 20:00 Uhr abhalten zu
lassen, denn es könnte ja jeder einrichten, um 18:00 zu erscheinen und
er hat selber einen Auftritt hingelegt, der an Unverschämtheit und
Dreistigkeit nur durch wenige Leute zu toppen ist.
Jemand,
der im multimedialen Zeitalter es ablehnt, stetig Preise zu
vergleichen, weil er der Meinung ist, er könne nicht 24 Stunden am Tag
vor dem Rechner hängen – wieder ein Seitenhieb in Richtung meiner Person
-, der sollte schleunigst seinen Job an den Nagel hängen und sich auf
das Altenteil zurückziehen, bevor er noch mehr Schaden anrichtet. Ich
habe auch keinen Bock mehr, für die anderen Bewohner die Kohlen aus dem
Feuer zu holen, sollen sie doch zusehen, wie sie in Zukunft
zurechtkommen.
In
dieser Hausgemeinschaft wohnt dann auch eine Familie, die sich
besonderer Kritik der anderen alteingesessenen Bewohner gefallen lassen
musste. Katzenhaare in der Gemeinschaftswaschmaschine, Kleiderbügel die
aus dem gemeinschaftlichen Trockenraum verschwinden und übervolle
Mülltonnen, dem täglichen Wechsel der Katzentoilette geschuldet. Aber
anstatt das die kritisierten Bewohner was zu ihrer Entlastung sagen,
schweigen sie. Sie enthalten sich bei den Diskussionen, sie Stimmen mit
dem Rudel und verschwinden dann als erstes, was natürlich der
verbliebende Rest der Eigentümerversammlung dazu nutzte, um noch mehr
über „die Neuen“ zum Besten zu geben. Aber nicht nur die bekamen ihr
Fett weg, sondern auch der alte Nachbar, dessen abbröckelnder Putz von
der Außenfassde der Garage einigen unser Bewohner – vor allem dem
Blockwart – ein Dorn im Auge sind. Das der Besitzer der Garage aus
gesundheitlichen Gründen nicht mehr so kann, nimmt man zur Kenntnis,
doch entschuldigen tut dies nichts. Wenn es nach unserem Blockwart gehen
würde, dann müßten wir sowieso jede Menge Geld in die Hand nehmen – das
außer ihm keiner hat – und vieles erneuern. Vielleicht wäre es besser
gewesen, wenn diese Leute niemals hier eingezogen wären…
…
und dann war da noch Unitymedia, die mir ja Telefon, Internet und
Fernsehen verkaufen wollten. Wann merken die es endlich, dass es in
meiner Wohnung zu aufwendig ist, dies alles nachzurüsten. Hauptsache
Verträge machen, aber am Ende den Kunden im Regen stehen lassen.
In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Rest-Pfingstfest und einen guten Start in die neue Woche.