Via
Statusmeldung bei Twitter oder Facebook kann man seine Freunde und,
wenn man es möchte, seine virtuelle Umwelt daran teilhaben lassen, was
man fühlt, denkt oder macht. So wichtige Statement wie: „Ich sitzt auf
dem Klo“, „mir ist langweilig“ oder auch immer wieder gerne
genommen „ich bin müde“ helfen uns doch ungemein, dass
zwischenmenschliche zu pflegen. Jeder für sich an seinem PC und Facebook
verbindet uns alle. Und weil das so eine gute Sache ist, hat Facebook,
Twitter, Schüler-VZ sich zu den Rennern unter den jungen und
junggebliebenden Usern entwickelt. Früher, ja da hat man sich noch
getroffen, heute braucht man sich nicht mehr aus dem Haus zu bewegen,
denn wir laden die Welt doch via Internet zu uns ein. Wenn Kinder oder
Teens nebeneinander sitzen und sich nur noch mit Kurznachrichten
über Smartphone oder Iphone unterhalten können, dann ist was faul
im System. Früher war bei weitem nicht alles besser, aber fairer.
Früher hat man auch aufgehört auf jemanden einzuschlagen, wenn dieser am
Boden liegt. Heute hört man erst auf, wenn man dem Unterlegenen den
Schädel eingetreten hat und dieses dann auch noch via MMS an alle
Freunde versandt hat. „Geiler Nachmittag heute, habe mal eben den Proll
aus dem Nachbarhaus die Birne weggehauen.“ Schöne neue Welt, die wir uns
da aufgebaut haben.

Früher,
ja da bin ich auch noch gerne zur Arbeit gegangen, weil früher war mein
Job zwar genauso streßig wie heute, aber damals ist man noch fair
miteinander umgegangen. Gegenseitigen Respekt. Heute wird gleich
rumgeblökt und rumgemosert und ich habe es oft genug schon gesagt,
streng genommen sind Disponenten auch Menschen und keine Maschinen. Und
ich bin auch nicht Mister Allwissend und habe auch keine acht Arme wie
ein Krake, denn dann würde ich im Zirkus auftreten. Nur haben das so
manche Leute vergessen.
Wenn
man dazu dann noch ständig über sein Limit geht, ist irgendwann einmal
Schicht im Schacht und man muss sich ernsthaft die Frage stellen, tue
ich mir das alles noch an oder ziehe ich die Notbremse und steige
aus. So mancher von meinen ehemaligen Speditionskollegen hat gemeint, er
wäre unersetzlich und nun muss es auch ohne sie weitergehen… Und was
haben sie nun davon, wenn sie mit noch nicht einmal 50 Jahren ihren
letzten Weg getragen werden? Nix. Aus diesem Grund habe ich für mich
persönlich eine Entscheidung getroffen. Nur welche, werde selbstverständlich ich nicht publick machen.

In diesem Sinne eine schöne Restwoche und tolle Pfingsttage.