Es
ist Sommerzeit und ich hoffe, sie haben nicht vergessen, Ihre Uhr eine
Stunde vor und nicht zurückzustellen. Zweimal im Jahr dieses
Diskussionen – Uhr vor oder zurück? Seit 1980 der Irrsinn und ich habe
das Gefühl, dass ich von Jahr zu Jahr länger brauche, bis ich die
fehlende Stunde eingeholt habe. Sollte
man aber vergessen haben, die Uhr umzustellen, merkt man das am Besten
daran, wenn man seine Lieblingssendung schauen möchte und dort nur noch
der Abspann läuft. Ärgerlicher ist es, wenn man zum Bahnhof kommt und
der Zug schon seit einer Stunde weg ist oder man am Montag auf der
Arbeit eine Stunde zu spät erscheint und der Chef einen freundlich
anlächelt und meint: Na, vergessen, die Uhr umzustellen?
Bei
mir funktioniert alles wie von Geisterhand. Das Zauberwort heißt
Funkuhr. Bis auf meine Küchen- und Badezimmeruhr brauche ich nix mehr
vorstellen. Die beiden Uhr stelle ich bereits am Vorabend um. Sie sind
auch eher mehr als Dekoration gedacht, als das ich auch nur einmal
bewußt drauf schaue. Ich verlasse mich da lieber auf meine Funkuhr am
Handgelenk, die bis auf die Sekunde genau mir durch den Tag hilft.
Ich
ärgere mich derzeit über Paypal. Ich habe früher zu Zeiten von Ebay, wo
ich noch einiges für meine Ex ersteigerte oder verkaufte mir ein Konto
bei Paypal eingerichtet. Hin und wieder war es auch bei so mancher
Bestellung nützlich, aber irgendwie ist es dann in Vergessenheit
geraten. Vor allem, seit dem in letzter Zeit immer wieder auf meiner
Mail-Adresse irgendwelche gefakten Paypal-Mails kamen, die mich
aufforderten, persönliche Daten anzugeben. Ich konnte locker davon
ausgehen, dass diese Mails allesamt gefälscht waren, denn mein Konto
lief auf eine andere Adresse. Aber dann habe ich letztes Jahr bei
Stayfriends.at für einen Kumpel als Geburtstagsgeschenk die
Jahresmitgliedschaft übernommen, mit der Bitte dafür zu sorgen, dass er
nach einem Jahr entweder die Premiummitgliedschaft kündigt, oder eine
neue Kontoverbindung hinterlegt. Es kommt also, wie es kommen muss. Das
Jahr ist um und Stayfriends bucht wieder ab. Bei Paypal! Da ich
allerdings zwischenzeitlich meine Bankverbindungen geändert hatte,
konnten die sich nicht ihr Geld von meinem Konto holen. Gestern, drei
Monate nach der Abbuchung bekam ich Post von einem Anwaltsbüro im Namen
von Paypal. Da hat sich die abgebuchte Summe inklusive Zinsen
vervierfacht. Das ist echt ein Hammer.
Erst
dachte ich an einen Scherz, aber dann sah ich, wer auf meinem
Paypal-Konto zugegriffen hatte. Mein Kumpel meinte, er habe die
Mitgliedschaft gekündigt und ich habe daraufhin mit seinem Passwort mich
bei Stayfriends eingeloggt. Da habe ich gelesen, dass man mit einem
Häkchen die Kündigung bestätigen muss. Ein ziemlich teueres Häkchen,
dass man schnell überlesen kann und ich glaube meinem Kumpel, der sagte,
ich habe schon gleich nach einem Monat die Mitgliedschaft zum Ende der
Vertragslaufzeit gekündigt. Bis auf das Häkchen, dass er nicht gesetzt
hat. Ärgerlich die ganze Geschichte. Damit ist das Thema Paypal für mich
endgültig auch vom Tisch, ich habe das Konto aufgelöst. Aber erst muss
man teuer Lehrgeld bezahlen, bis man den Arsch hochkriegt und sich von
überflüssigen Dingen trennt.
Wenn
die Nachbarschaft meiner Mutter zum Feiern einlädt, dann wird es voll
auf der Straße und der Parkraum, der eh schon recht eingeschränkt ist,
knapp. Die Nachbarn, dass ist der Schützenverein BSV Harpen
und der bereitet sich gestern auf das bevorstehende Maiabendfest vor.
Die Damen in langen Abendkleidern, so als ging es in die Oper oder zu
Galaveranstaltung, die Herren in Uniform. Dabei mir fiel mir auf, dass
die Herren, manche von ihnen konnten kaum noch krauchen, immer älter
wurden und die Anzahl der jüngeren Mitglieder schon recht überschaubar
war. Mein Stiefvater und meine Mutter waren auch viele Jahre zahlendes
Mitglied in diesem Verein, aber als mein Stiefvater an Krebs erkrankte
und schließlich 2000 daran verstarb, kam keiner vom Schützenverein, um
zu kondolieren. Ja, das Geld wollten sie haben, aber der Rest ist diesen
Herren egal. Ich war als Jugendlicher selber einmal mit dem
Schützenverein unterwegs und habe seit diesem Tage eine schlechte
Meinung von dieser Art Brauchtumspflege. Im richtigen Leben
Zivildienstleistender, aber beim Schützenverein Mitglied sein. Wie passt
denn das? Oder sich dermaßen den – Entschuldigung für den Ausdruck –
Arsch voll laufen lassen, dass man kaum noch aus eigener Kraft aufrecht
das Zelt verlassen kann und volltrunken die Straßen in voller
Breite ausnutzt. Mein Stiefvater kam auch oft morgens volltrunken aus
der Kneipe, er gehörte zu den wenigen, die gleich am frühen Morgen, beim
Frühschoppen, dem Vorglühen für den Umzug, sein Level erreichte. War
schon peinlich, ihn in Uniform torkelnd beim Marsch zu sehen. Er konnte
halt keinen dieser Kurzen widerstehen, immer wenn das Tablett bei ihm
vorbeikam, griff er zu. Und das Tablett kam oft an ihm vorbei …
Er
bog dann beim Ausmarsch meist Richtung Wohnung ab und legte sich auf
die Couch, um für den Abend im Bierzelt wieder fit zu sein.
Ich
trinke hin und wieder auch einen Schnaps, um meine Sorgen zu ertränken,
doch am nächsten Morgen merke ich dann, dass diese verfluchten Dinger
schwimmen können. Ich vermeide es, mich zu betrinken, denn dann werde
ich verflucht ehrlich. Gut, meine Meinung sage ich auch, ohne Alkohol im
Blut zu haben, nur jetzt weiß ich mich zu benehmen, mit einem gewissen
Level nicht mehr. Denn dann sind die Worte nicht mehr gut gewählt,
sondern böse und gemein. Aber ehrlich – und die Wahrheit tut manchmal
verflucht weh.
Trinken,
dass ist ein prima Stichwort. Ich trinke gerne mal ein Bierchen, aber
dann muss ich Durst darauf haben. Es muss Sommer sein, warm und man
sollte im Biergarten sitzen können. Dann schmeckt mir so ein Pils, oder
auch zwei oder … Gerne bin ich dann ins Brauhaus am Ring gegangen,
weil es dort selbstgebrautes Bier gab. Kirchhelles, Kirchdunkles,
Kirchweizen. Halt alles mit dem Bezug auf Kirchhellen, denn dort ist das
Brauhaus in der ehemaligen Mehrzweckhalle vor zehn Jahren angesiedel
worden. Essen war gut, die Einrichtung urig und halt das leckere Bier.
Und nun der Schock für mich. Ab diesem Sommer brauen sie das Bier nicht
mehr selber, ihr Braumeister möchte sich nach Süddeutschland zu den
Bazzis verändern. Die Braukessel werden demontiert, in Zukunft kommt das
Pils aus Tanks und wird von Veltins geliefert. Der Hintergrund: Die
jungen Leute bleiben aus, weil das Brauhaus bisher keine großartige
Auswahl an Bier-Mix-Getränken anbieten konnte. Nun will man neue Wege
beschreiten. Gut, ich trinke gerne ein Veltins, aber dafür dann extra
nach Kirchhellen fahren? Eher nicht!
Es sei denn ich wohne wieder in Bottrop. Dann könnte ich auch in das Musical „Kein Pardon“
gehen, denn dort haben Bottroper die Möglichkeit, zwei Tickets für den
Preis zu einem zu erhalten. Unter dem Motto, wir lieben Bottrop! Da
merke ich doch wieder, dass es absolut die falsche Entscheidung gewesen
ist, nach Bochum zu ziehen. Obwohl, man kann doch Fehler noch
korrigieren, so wie man es täglich auf der Arbeit macht. Vielleicht
sollte man doch den Mut aufbringen, um gänzlich neue Wege zu
beschreiten.
Kinder
brauchen Vorbilder. Sie wählen sich meist Sportler, denn die haben die
größte Medienpräsenz. Aber mancher Sportler sollte seine Vorbildfunktion
auch bewußt sein. Das, was ein gewisser Dortmunder Spieler nach
dem Pokalhalbfinale gegenüber seinem Mitspieler abgezogen hat, hat nicht
viel mit Vorbildfunktion zu tun, sondern war unterste
Schublade. Freude hin oder her, aber ein Gegenspieler nach einer
Niederlage zu verhöhnen, dass gehört sich nicht. Da brauchen wir uns
nicht wundern, wenn schon bei den Kleinen die Fairness auf der Strecke
bleibt, denn sie bekommen es doch von ihren Idolen vorgelebt! Vielleicht
sollten Trainer und betroffender Spieler mal darüber nachdenken …
In diesem Sinne eine schöne Woche und bleiben oder werden sie gesund!
Ach
übrigens: Schalke hat Leverkusen 2:0 besiegt und ist wieder Dritter.
Kein Grund zum heulen, aber das Avantar passte zu meiner derzeitigen
Gemütslage!
Ich
bin ungerecht, dass gebe ich unumwunden zu. Nicht immer, aber wie heißt
es so schön in der Werbung, immer öfter. Das passiert aber nicht
aus puren Egoismus, sondern resultiert
einfach aus einer absolut miesen Laune, die ich jeden Tag habe.
Meistens so gegen zwei, drei Uhr am Nachmittag, wenn ich dann krampfhaft
versuche, die Bestellung für den nächsten Tag in unser System zu hacken
und ich immer wieder unterbrochen werde, weil es irgendwelchen Dinge zu
klären gibt, die nicht einmal eine viertel Stunde warten können. Der
Druck der dann entsteht, der muss einfach raus und diesmal traf es eine
liebe Kollegin aus dem Vertrieb. Ich habe sie einfach grundlos
zusammengefaltet und sie hat mir dann natürlich zurecht Contra gegeben
und das habe ich auch verdient. Größe ist es dann aber, sich hinter für
diesen Fehler zu entschuldigen. Denn das habe ich getan – ich habe
eingesehen, dass ich ungerecht bin. Vielleicht der Anfang für den Weg
zur Besserung.
In diesem Sinne, ein schönes, sonniges Wochenende.