Helau
und Alaaf, der Straßenkarnvel steuert seinen Höhenpunkt zu und auch ich
werde mich morgen unter die Narren mischen und mir in Bottrop den
Rosenmontagszug anschauen. Es verbindet sich prima mit einem Besuch auf
der Bottroper Rosenmontagskirmes und hinterher noch einen Absacker und
dann ab nach Hause, denn am Dienstag muss ich ja wieder fit
für die Container und Kollegen sein. Wer also morgen nix vor hat und
meint, er müsse sich die volle Dröhnung Karneval geben, aber auch kein
Bock auf Köln oder Düsseldorf hat, der närrische Lindwurm startet um
10:30 an der Prosperstr. in Bottrop und endet mit dem Sturm auf das
Rathaus gegen ca. 12:30. Für diejenigen, die mit der organisierten
Fröhlichkeit nichts anfangen können, der Trost, am Aschermittwoch ist ja
bekanntlich alles vorbei, obwohl ich ja den Verdacht habe, dass so
mancher Jeck ganzjährig seine Narrenkapp auf dem Kopp herumträgt. Ob in
der Chefetage oder bei den Behörden, manche Entscheidung kann man
nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen und sich seinen Teil dabei
denken.
Es
ist ja reichlich in der letzten Tagen geschehen, was man eigentlich
aufarbeiten müsste. Die Nachricht der Woche war wohl, dass es sich in
Berlin ausgewulfft hat und die Bildzeitung wird sich nun eine neue Sau
suchen, die sie durchs Dorf treiben kann. Die ganzen Skandale und
Freundschaftsdienste, die wie die Geister, die ich rief, plötzlich um
Wulff auftauchten und sich nicht mehr vertreiben ließen, sorgen nicht
gerade dafür, dass die Wähler noch sehr viel Vertrauen in ihre Politiker
setzen und das die Anzahl der Nichtwähler stetig steigt. Ich gebe es
ehrlich zu, ich gehöre auch schon eine Weile dazu, denn egal, wenn man
wählt, es ändert sich nichts. Unserer Politik fehlen einfach Köpfe wie
Helmut Schmidt, die nicht nur wissen, was sie wollen, sondern auch zu
ihren Entscheidungen stehen. Aber wer heute an der Macht ist, hat nur
das bestreben, sein eigenes Schäfchen ins Trockene zukriegen und sich
die Taschen so voll zu machen, dass es nur so kracht. Aber wer sich
ehrlich hinterfragt, würde er nicht genauso handelnd, wenn er Zugang zu
den großen Fleischtöpfen hätte?
Manch
ein Hinterbänkler der CDU muss sich mit unnötigen Diskussionen in den
Vordergrund drängen, um ja nicht vergessen zu werden. Geschehen bei dem
dem Vorschlag, kinderlose, stärker zur Kasse zu bitten und das Geld auf
andere umzuverteilen. Ich stehe diesem Vorschlag erst einmal
grundsätzlich positiv gestimmt gegenüber, allerding würde ich dann bei
einer zusätzlichen Belastung sofort meine monatlichen Spenden für die
Organisation, die ich teilweise schon seit Jahren unterstützte,
einstellen, denn das Geld hat sich ja bereits der Staat abgegriffen und
was ich nicht mehr habe, kann ich auch nicht mehr spenden. Hat darüber
schon einmal jemand nachgedacht? Schaden wir mit solch einer
Strafzahlung nicht auch den Organisation, die sich für die Schwächsten
in unserer Gesellschaft einsetzen, den Kindern? Vielleicht sehe ich das
ja falsch, aber ich denke, die paar Prozente vom Bruttolohn werden
wahrscheinlich nicht den Leuten zugute kommen, die es gebrauchen können,
sondern zweckentfremdet genutzt, um andere Löcher im Haushalt unseres
Landes zu stopfen.
Vielleicht
um den Rettungsschirm für die Griechen zu finanzieren. Ich gehe gerne
für die Griechen bis zum meinem neunzigsten Geburtstag schaffen, nur
damit sie mit 55 in Rente gehen können. Kein Problem, denn was wollen
wir denn auch im Ruhestand, wir können uns eh nix von unserer Rente mehr
leisten, denn es wird nix mehr aus der Rentenkasse zu holen sein, denn
das Geld ist ja bereits für die Bankenrettung und Unterstüzung
notleidender Länder in der Eurozone aufgebraucht worden. Als Dank dafür
werden wir Deutsche als Nazis hingestellt, Merkel als Hitler
verunglimpft und unsere Einmischung in ihre Politik mit einer Besetzung
des Landes wie im zweiten Weltkrieg gleichgesetzt. Aber unser Geld
nehmen sie gerne … Verkehrte Welt.
Übrigens,
ich bin gerne mal beim Griechen Essen gewesen, aber inzwischen ist mir
der Appetit darauf vergangen, auch wenn die Griechen in diesem,
unserem Land, die hier ihre Steuern zahlen, sich für die Allgemeinheit
krummlegen, nix dafür können. Irgendwie habe ich aber trotzdem immer so
einen komischen faden Beigeschmack dabei, wenn ich mir einen Gyros
gönne. Warum? Die Medien sorgen schon dafür, oder würden sie noch bei
jemanden Essen, der sie eigentlich abgrundtief hasst?
Aber
es gab auch positives aus den Medien: Der Junge, der letzte Woche in
Wattenscheid im Eis eingebrochen ist, ist wieder auf dem Wege der
Besserung. Das ist doch mal was erfreuliches, unter all diesen
Hiobsbotschaften. Es ist ungefähr so, als wenn man die ersten
Frühlingsboten und der dicken Schneeschicht erblickt.
Ja
und unser Star für Baku ist ja auch gefunden. Er kommt aus
Neustadt/Wied, einem kleinen Örtchen im Rheinischen Westerwald, dass in
den Tagesstunden seine Einwohnerzahl fast verdoppelt, wenn die Kinder
aus den umliegenden Gemeinden mit den Schulbussen in die Gemeinde
gekarrt werden, um die weiterführenden Schulen zu besuchen. Sind die
Kids wieder weg, kann man in dem Dorf getrost die Bordsteine
hochklappen, weil eh nicht viel passiert. Aber immerhin, einer ihrer
Bürger wird uns beim Grandschmu vertreten und ich hoffe, er hört öfters,
Germany ten points, denn mehr zu erwarten, wäre schon maßlos und das
überlassen wir ja lieber den Politikern.
Ich
war übrigens mutig beim Zahnarzt gewesen und da ich bereits viele
Zahnärzte ausprobiert habe und ich eher als „Angsthase“ auf dem
Behandlungsstuhl gelte, war ich wieder einmal positiv von der
schmerzfreien Behandlung meines neuen Doktors überrascht. Also wer
genauso Probleme mit dem Zahnarzt hat, den kann ich nur wärmstens meine
neue Zahnarztpraxis
ans Herz legen. Ein Besuch lohnt sich, keine langen Wartezeiten, ein
nettes Team und das wichtigste, die weitestgehend schmerzfreie
Behandlung.
…
und dann war da noch das kleine Mädchen, vielleicht 3 Jahre alt, dass
beim Deschauer im Einkaufswagen sitzend lauthals und mit voller Inbrust
„Ihr Kinderlein kommet“ intonierte. Eine nette Verkäuferin, die meinte,
dem Kind die Jahreszeiten und Feste erklären zu müssen, erklärte, dass
man nun Karneval und bald Ostern feiern würde, da bräuchte man doch
nicht mehr Weihnachtslieder singen. Das störte die Kleine aber herzlich
wenig und auch der genervte Vater und der etwas ältere Bruder konnten
die Kleine nicht davon abbringen, weiter nach den „Kinderlein zu rufen,
die da allesamt zur Krippe kommen sollten.“ Erst als die Verkäuferin ein
Stück Fleischwurst über die Wursttheke reichte, schien das Kind milde
gestimmt und sah erst einmal davon ab, mit seinem sanglichen Talent
weiterhin den Kaufpark zu unterhalten. Leider hielt die Fleischwurst
nicht lange vor, denn an der Kasse standen die Familie wieder hinter mir
und die Kleine sang erneut ihr Weihnachtslied. Vielleicht sollte
man ihr mal ein paar zünftige Karnevalslieder beibringen, wie „Wer soll
das bezahlen, wer hat das bestellt.“ Das passt prima, wenn man in der
Schlange an der Kasse steht.
In diesem Sinne noch ein paar schöne närrische Tage und ich hoffe der Kater am nächsten Morgen mauzt nicht all zu sehr.