Ich
habe meine Hausaufgaben gemacht. Die Steuererklärung ist fertig, die
Unterlagen sind sortiert und eingetütet. Soweit so gut! Aber ich habe
ein anderes Problem. Ich bekomme das Pamphlet nicht ausgedruckt. Mein
Drucker ist der Meinung, er habe zu wenig „color“ oder „black“, ganz wie
man es möchte. Denn keine Sorge, beide Patronen sind „NEU“ und das
versuche ich dem Kasten die ganze Zeit über zu suggerieren. Aber er
nimmt sich weiter nix davon an und nach dem ich bereits die zehnte
aufwendige Testseite gedruckt habe, kann ich mir bald vorstellen, dass
die Patronen bald wieder „low“ sind, wie er mir so schön via Bildschirm
mitteilen läßt. Die Technik ist ein Fluch und Segen zugleich. Ohne sie
könnte man in bestimmten Dingen schon, aber dazu ist man dann doch zu
bequem – oder will mal sagen – zu faul. Na gut, ich habe noch einen
zweiten Drucker, werde ich den halt aktivieren. So einfach gebe ich mich
nicht geschlagen …
Ich
hab ein Faibel dafür, mich auf bestimmte Dinge vorzubereiten. Dafür
kann ich stundenlang rechercherieren und mit den Ergebnissen mir
dann meine Strategie zurechtlegen. So habe ich das auch mit meiner
Anwältin getan und als ich dann meine Theorien und Vorschläge
vorbrachte, meine Argumente einwarf, wurde es ihr einfach zu viel und
sie fuhr mir barsch über den Mund. „Ich bin ihr Anwalt und ich weiß was
ich tue!“ Das hat schon gesessen und als ich dann wenig später ihr
Schreiben an die Gegenseite in Händen hielt, war ich begeistert. Sie
möchte ich wahrlich nicht als Gegnerin haben, denn sie wirkt so, als
könne sie kein Wässerchen trüben, aber in Wirklichkeit ist sie
knallhart. Also wer mal einen guten Anwalt braucht, der sollte hier schauen!
Ich
habe in den letzten Tagen erschrocken feststellen müssen, dass ich mit
meinem persönlichen Zeitmangament nicht zurechtkomme. Irgendwie fehlt
mir immer ein Stunde oder mehr. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich
nach der Arbeit einfach zu lange benötigte, um abzuschalten. Ich kann
nicht so einfach wie andere Menschen einfach einen Schalter umlegen und
schon ist alles, was mit einem Arbeitstag zu tun hatte, ausgeblendet.
Manchmal träume ich sogar noch nachts von unseren Containern und
Preßmulden. Aber letztendlich hatte ich mir ja vorgenommen, nach der
Arbeit wenigstens eine halbe Stunde auf meinen Ergometer zu steigen und
was für meine Fitness zu tun. Gut, zwischen Vorhaben und inneren
Schweinehund überwinden liegt nach meinem Arbeitstag derzeit Welten. Ich
kriege es einfach nicht auf die Reihe und wenn ich dann auch noch
Flurwoche habe, dann bin ich ganz von meinem Vorsatz abgekommen. Aber
wenigstens habe ich eine Taktik entwickelt, in der jeder im Haus
mitbekommt, dass ich meiner Pflicht nachkomme und die Treppen säubere –
ich lasse einfach hin und wieder einmal der Schrubber umfallen. Das
poltert schön und jeder weiß, da ist jemand im Treppenhaus aktiv. So
kann mir keiner nachsagen, ich würde meinen Pflichten nicht nachkommen!
Scheiß Paranoia!
In
diesem Sinne eine schöne Woche, auch wenn meine Königsblauen wehrlos
mit 0:3 in Gladbach untergegangen sind und Whitney Houston plötzlich
und unerwartet verstorben ist – R.I.P. Aber auch andere Menschen haben
Schicksalschläge, als Beispiel genannt die Eltern des elfjährigen
Jungen, der in Kürten an der Bushaltestelle von einem Taxi überfahren
wurde oder der zehnjährige Junge aus Wattenscheid, der im Eis
eingebrochen ist und nun in der Gelsenkirchener Kinderklinik im
künstlichen Koma liegt. Deren Schicksale bewegen einen doch mehr, als
der Tod einer großen Sängerin, die sich in ihrem Leben den einen oder
anderen handfesten Skandal lieferte und auch den Drogen nicht abgeneigt
schien. Aber vielleicht braucht man das auch, wenn man konstant an der
Spitze bestehen will.
Also, bleiben oder werden sie gesund. Auch ohne Hilfsmittelchen!