Ich
gebe es ehrlich zu, ich glaube an das Horoskop! Aber auch nur dann,
wenn etwas erfreuliches darin steht. Aber die meisten Vorhersagen treten
genauso wenig ein, wie die vom Wetterbericht. Trotzdem möchte ich mir
so einwenig Aberglaube erhalten …
In
meinem heutigen Horoskop stand, sie werden aus dem Bauch heraus die
richtigen Entscheidungen treffen. Das kann nun in vielerlei Hinsicht
passen, Beruflich genauso wie Privat. Beruflich trete ich nun erst
einmal für vierzehn Tage aus dem Schatten meines Kollegen. Er hat seinen
verdienten Jahresurlaub angetreten und ich gehe erstmal ohne
Bauchschmerzen und Lampenfieber an die Sache ran. Nach fünf Monaten kann
man schon etwas mitreden, aber trotzdem hoffe ich inständig, das die
nächsten Tage nicht zu heftig werden. Privat treffe ich die meisten
Entscheidungen aus dem Bauch heraus, allerdings weniger in Geldfragen,
sondern eher die täglichen Entscheidungen. Wo parke ich, wo kaufe ich
ein und vieles mehr.
Vor
ein paar Tagen sagte mein Kollege zu mir, das ich kinderlieb sei. Diese
Aussage kann in unserer heutigen Zeit ziemlich gefährlich werden. Denn
in einer Zeit, wo der liebe nette Onkel aus der Nachbarschaft Kinder als
Lustobjekt sieht, kann diese Aussage auch bedeuten, er fühlt sich
besonders zu Kinder hingezogen. Allerdings meinte mein Kollege mehr
damit, dass ich ein großes Herz für Kinder hätte, was auch stimmt. Mir
geht das Messer in der Hose auf, wenn ich mitbekomme, wie in diesem Land
den kleinen Wesen Unrecht geschieht. Sie werden von ihren Eltern
geschlagen, von den Leuten (Lehrern oder Trainern, Verwandten) denen sie
vertrauen sollen, mißbraucht oder getötet. Ich bin ja immer noch der
Meinung, wer sich an einem Kind vergreift, nur um seine Gefühle zu
befriedigen, der gehört nicht mehr auf Staatskosten lebenslang
weggesperrt oder therapiert, sondern aufgehangen. Dann wäre unsere
Gefängnisse und Anstalten nicht mehr überfüllt und die Leute würden sich
angesichts der harten Bestrafung vorher überlegen, an einem Kind Hand
anzulegen. Aber in einer Zeit, wo Kindesmißbrauch gesellschaftsfähig zu
werden scheint, wo es durch alle Schichten geht, angefangen von Hartz
IV-Empfänger bis zum Akademiker, da frage ich mich wirklich, wie krank
ist unsere Gesellschaft eigentlich geworden? Wir zerstören systemathisch
unsere Zukunft! Ein Triebtäter kommt nach ein paar Jahren aus dem
Gefängnis frei, bekommt von einem Gutachter eine positive Prognose für
seine Zukunft und greift sich das nächste Kind. In diesem Moment
wünschte ich, dass genau das nächste Opfer das Kind des Gutachters wäre,
der durch seine Aussage dem Mann wieder Tür und Tor geöffnet hatte. Wer
denkt an die kleinen Opfer? Diese haben lebenslang, denn in ihren
kleinen Köpfen wird diese Erinnerung nie ausgelöscht werden. Sie können
nicht vergessen, was mit ihnen geschehen ist. Was ist mit den Eltern,
der Kinder, die von einem Triebtäter mißbraucht und ermordet wurden? Es
gibt keine Entschuldigung für diese Taten, keine Absolution. Ich wünsche
den Mördern und den lieben netten Onkeln aus der Nachbarschaft, die
nichts Unrechtes an ihren Vergehen finden, dass sie nachts die Schreie
der geqäulten Opfer verfolgen, ihnen die Gesichter von Dennis, Mirko und
die ganzen ermordeten und geschändeten Kinder im Traum erscheinen und
ihn jedesmal um den Schlaf bringen.
Unsere
Politik ist nicht in der Lage die Kinder vor den Täter zu
schützen, Straßburg entläst Kinderschänder aus der Sicherheitsverfahrung
und der einfache Bürger fragte sich einfach nur noch WARUM?
In
unserem Land stimmt so einiges nicht, aber unsere Politiker haben es
aufgegeben, sich um die wirklichen Probleme und Belange der Bürger zu
kümmern. Wer an der Macht ist, der hat nur noch Interesse daran, seine
Taschen mit Posten und Pöstchen so schnell wie möglich zu füllen. Da ist
es egal, wer in diesem Land an der Spitze steht. Unsere Politiker sind
beliebig austauschbar und diese Gleichgültigkeit bekommen sie mit jeder
Wahl bestätigt, denn das Volk hat kein Bock mehr zur Wahlurne zu
schreiten und straft die von der Basis abgehobenen Politik indirekt
damit ab, dass man sich nicht mehr an der Wahl beteiligt. Die Partei der
Nichtwähler ist auch nicht zu verachten …
In
diesem Sinne schauen heute alle Augen nach Berlin, denn da kämpft man
heute um den Einzug ins ROTE RATHAUS. Mich interessiert dies allerdings
nur am Rande, denn ich gehöre inzwischen auch zu der Fraktion der
Nichtwähler und so lange die Politiker nicht anfangen, in ihrem eigenen
Land die Hausaufgaben zu machen, bleibe ich an der Einstellung.
Dann brauche ich mir auch nicht darüber zu ärgern, mal wieder den
falschen Volksvertreter meine Stimme gegeben zu haben. Gleichgültigkeit
ist gefährlich und wer mir jetzt kommt, Nichtwähler sind Rechtswähler,
der kann mich mal gepflegt gerne haben.
Ich wünsche eine gute Zeit, den Königsblauen drei Punkte und mir selber eine streßfreie Woche.