Eine
weitere Baustelle ist geschlossen. Unitymedia läßt mich endlich an der
digitalen Fernsehwelt teilhaben. Es hat ja auch lang genug gedauert und
nun, wo ich Fernsehen schauen könnte, habe ich keine Zeit. Ist schon
alles ziemlich kompliziert!
Damit
bleibt nur noch mein Problem mit meiner Kaution, die mein ehemaliger
Vermieter nicht zurückzahlt. Der Gesetzgeber gibt ihm drei bis sechs
Monate Zeit alles zu regeln. Okay, soll so sein, dagegen kann man nichts
machen. Muss man sich in Geduld üben und wenn es nicht anders geht, den
Rechtsweg beschreiten.
Der
Widder bricht in den letzten Tagen verstärkt in mir durch. Meine
Kollegen können ein Lied davon singen, wie aufbrausend ich sein kann,
aber manchmal ist es wirklich zum „aus der Haut fahren“, wenn man
mitbekommt, was so um dich herumgeschieht. Dann frage ich mich, ob
manche Menschen sich immer so verhalten, wie sie es gegenüber uns tun. Klar,
wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft und darin versucht man
als Dienstleister stets freundlich zu sein, aber es gibt Dinge, die
gehen gar nicht. Wenn du willst, dass man dir freundlich begegnete, dann
muss man selber dafür etwas tun. Aber das scheint in der heutigen
Gesellschaft nicht mehr möglich zu sein. Man fährt seine Ellenbogen aus
und versucht sich damit soviel Freiraum wie möglich zu verschaffen. Das
der Schwächere dabei auf der Strecke bleibt, wird bewusst
einkalkuliert. Es macht den Menschen anscheinend noch Spaß, die am Boden
liegenden weiter zu knüppeln, um damit die eigene Überlegenheit zu
demonstrieren. Erreicht man seine Ziele nicht auf ehrliche Art und
Weise, dann werden diejenigen, die einem im Weg sind, Anonym oder durch
Intrigen zu Fall gebracht. Gerüchte werden schnell gestreut und wenn man
überlegt, dass früher ein Vorgesetzter hinter seinen Leuten stand, muss
man sagen, dies gilt in der heutigen Zeit nicht mehr. Da kann man die
Firmen beliebig austauschen, egal ob Konzern oder
Familienunternehmen Heute bekommt der Kunde Recht, auch wenn er im
Unrecht ist, nur um ihn nicht zu verlieren. In gewisser Weise kann man
die Vorgesetzen verstehen, die auch unter Erfolgdruck stehen, aber
leider ist das der falsche Weg, denn wir dürfen nicht vergessen, es sind
alles Menschen, mit denen man zu tun hat. Wir haben alle unsere Macken,
Schwächen, Stärken, unsere guten und schlechten Tage. Keiner kann von
sich behaupten, sich jeden Tag gleich zu fühlen. Wer dies erklärt, der
lügt!
Manchmal
frage ich mich, warum tue ich das eigentlich alles. Ich spende für
wildfremde Kinder, damit eines davon in den Ferien an einem Sommerurlaub
teilnehmen kann, während ich mir keinen Urlaub leistem kann. Ich gebe
monatlich Geld dafür aus, dass Kinder ein warmes Essen bekommen, obwohl
sie doch eigentlich Eltern haben, die für sie sorgen könnten. Ich gehe
Blutspenden, damit irgendwo einem anderen Menschen geholfen wird. Keiner
zwingt mich dazu, genauso wenig, wie einem Obdachlosen in
der Fußgängerzone etwas in seinen Becher zu schmeißen. Ich tue es aus
freien Stücken und will mich auch gar nicht darüber beklagen. Ich will
es auch nicht an die große Glocke hängen, damit hausieren gehen, sondern
frage mich eigentlich, wann bekomme ich was zurück? Nicht in Form von
einer Spendenbescheinigung, sondern ich wäre schon glücklich darüber,
wenn mir jemand ein Lächeln schenkt, sich
nach deinem Befinden erkundigt und dich wiederaufbaut, wenn es dir mal
so richtig mies geht. Vielleicht sollte ich ja meine Einstellung
ändern, denn was gehen mich andere Menschen an. Aber ich kann halt nicht
aus meiner Haut, Mitfühlen mit anderen Menschen gehört genauso zu mir,
wie meine aufbrausende Art. Ich habe
damals sogar meinen ehemaligen PPA zum Flughafen gefahren, damit er
seine Urlaubsreise antreten kann und er ist mir dann bei passender
Gelegenheit in den Rücken gefallen. Na ja gut, er hat sich nie lumpen
lassen, brachte aber als Dankeschön immer was aus seinen Urlaubsorten
mit. Das hat er gemacht, aber er hätte es sich auch sparen können, wenn
er dafür nur einmal zu seiner Meinung gestanden hätte und nicht einfach
eingeknickt wäre, nur um seine eigene Haut zu retten.
Und
für andere habe ich den Deppen hinter der Theke gemacht, damit sie
ihren Königsball i Schützenverein feiern konnten und musste mich dann
später noch doof anmachen lassen. Die Welt ist ungerecht, trotzdem darf
man sich nicht in sein Schneckenhaus zurückziehen und schmollen. Man
muss den Herausforderungen offensiv begegnen und darf sich nicht mehr
die Butter vom Brot nehmen lassen. Egal ob im Beruf oder im Privatleben.
In
der heutigen Zeit kann man nicht mehr zimperlich sein, die Zeiten sind
rau und wenn man weiterkommen will, dann muss man auch bereit sein, über
Leichen zu gehen. Ist das meine Vorstellung vom Leben? Eher nicht, aber
in einer Zeit, wo sich Straftäter aus ihrer Sicherheitsverfahrung
klagen können, um dann wieder rückfällig zu werden, in einer Zeit, wo
die Werte verschoben sind, kannst du nur dadurch überleben, wenn du
selber ein Schwein wirst. Warum sich mit dem kleinen Zipfel der Wurst
zufrieden geben, wenn man doch die Ganze bekommen kann. Vielleicht
sollte ich meine Einstellung grundsätzlich einmal überdenken. Ich habe
kein Bock mehr darauf, ständig derjenige zu sein, der von den Anderen
über den Tisch gezogen wird und auf die Fresse kriegt. Im Beruf muss man
sich stets zurückhalten, auch wenn es einem wie mir extrem schwer
fällt, aber Privat werde ich nun auch zum Egoisten mutieren. Lehrgeld
habe ich in den letzten Jahren genug gezahlt, sei es aus der Insolvenz
meines früheren Arbeitgebers, sei es durch mein Leben im Westerwald oder
durch meine Gutgläubigkeit. Auch Großzügigkeit wird ausgenutzt, ich
habe oft genug für andere bezahlt, obwohl ich das Geld sicherlich besser
hätte verwenden können. Wie oft war man für andere da, wenn sie
Probleme und Sorgen hatten, wussten sie doch genau, ich habe stets ein
offenes Ohr für sie. Aber geht es dir einmal mies, dann hat keiner Zeit
für dich. Ich komme mir dann so vor, wie jemand, der seine Brücken
hinter sich abgebrochen hat und nun auf das Ruderboot wartete, dass
einen zum Festland zurückbringt.
Es
gibt aber auch noch erfreuliche Dinge: Ich habe einen Arbeitskollegen
gefunden, der genauso positiv verrückt ist wie ich und wir beide sind
jeden Tag aufs Neue darüber überrascht, was für ein großes Rad wir
drehen können. Das geht natürlich nicht ohne ein gutes Team und auf
unsere Jungs auf den LKW’s können wir uns ausnahmelos verlassen.
Wirklich gute Leute und wenn ich an meine ehemaligen Firmen zurückdenke,
muss ich ehrlich gestehen, wir hatten auch den einen oder anderen guten
Fahrer, aber es gab trotzdem viele Ausreißer nach unten. Hier jedoch
paßt alles, auch wenn es in letzter Zeit sehr hektisch zuging und das
eine oder andere laute Wort gefallen ist. Wir können uns alle
aufeinander verlassen, denn hier hat man kapiert, dass wir alle in einem
Boot sitzen und nur gemeinsam unsere Ziele erreichen können. Das läßt
für die Zukunft hoffen …
Etwas
Neues aus der Rubrik Unitymedia. Es wundert keinen Menschen mehr, dass
ein Großteil der Kunden mit dem Service bei dem Kabelanbieter
unzufrieden sind. Es liegt einfach daran, dass man in den Callcenter
anscheinend nur Pappnasen einsetzt, die nicht in der Lage sind, die
einfachsten Bestellungen auszuführen. Gut, ich will nicht alle über
einen Kamm scheren, denn ich habe auch schon mit kompetenten
Mitarbeitern zu tun gehabt, allerdings sind das dann wirklich
Ausnahmefälle und gehören in die Kategorie „Sechser im Lotto.“
Nachdem
ich ja leider kein HD empfangen konnte, habe ich mich zu der einfachen
digitalen Variante entschieden. Der Receiver sollte zu meiner Mutter
geschickt werden und die Verträge an meine Postanschrift. Was geschieht?
Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, bei Unitymedia ist es anders
herum. Schicken die doch den Receiver zu mir und die Verträge zu meiner
Mutter. Dann hänge ich mehrfach in der Warteschleife und will meine
Karte freischalten lassen und es geschieht nichts. Erst jetzt, nach 14
Tagen fällt auf, dass ich anstatt dem bestellten Vollprogramm nur die
Basic-Version erhalten habe. Was für Typen sitzen in den Callcentern,
die nicht den Unterschied zwischen „Basic“ und „Komplett“ verstehen.
Habe ich doch klar und deutlich „Komplettpaket“ gesagt. Wäre ich doch
lieber bei Sky geblieben, da hätte ich nun schon seit 14 Tagen das
Programm genießen können, welches ich bestellt habe. Also Finger weg von
Unitymedia, es gibt einfach nur Ärger ….