Nur
noch drei Wochen bis zu meinem Umzug. Die letzten Umzugskisten sind
gepackt, die Baupläne für den Aufbau der alten Küche in der neuen
Wohnung sind gemacht, die Arbeitsplatten bestellt und der Ablauf des
Umzugtages durchgeplant und abgesprochen. So allmählich kann es dann
auch los gehen! Ich gebe es ehrlich zu, ich bin froh, wenn ich nicht
mehr nach Neustadt kutschen muss. Alle drei Wochen sind wir jetzt
dorthin gefahren und haben alles für den Tag X vorbereitet.
Ich
freue mich wieder auf die Zeit, wenn ich in meinen eigenen vier Wänden
bin, auch wenn ich gestehe, im Hotel Mama bekomme ich den A… nach
getragen. Aber es ist schon was anderes, wenn man wieder allein in
seinem Reich ist, man kann tun und machen was man will und brauch nicht
auf die Belangen der anderen Rücksicht nehmen. Vor allem kann ich
wieder mit meinem Training – dann auf meinem neuen Heimtrainer –
beginnen.
Bei
den Vorbereitungen für den Umzug habe ich mich von einigen Dingen
getrennt. Es ist so, als wenn man alten Balast abwerfen möchte. Es
beginnt wieder ein neuer Zeitabschnitt und der soll auch mit teilweisen
neuen Möbel begangen werden. Der Mief der alten Zeit bleibt zurück, ein
neues Leben in Bochum beginnt. Ich bin im Herzen des Ruhrgebietes, ich
arbeite wieder hier und fühle mich ehrlich gesagt – sauwohl!
Auch
bei meinem neuen Arbeitgeber läuft es nach Startschwierigkeiten rund,
ich habe endlich Festnetz und Fax und ich blicke inzwischen einigermaßen
mit Zuversicht in die Zukunft. Hörensagen habe ich sogar einen guten
Leumund auf dem Markt, was mich um einige Meter wachsen lassen könnte,
aber ich bleibe auf dem Boden, denn der Absturz aus dem Himmel kann
manchmal ziemlich heftig sein.
Ich
gehe davon aus, dass ich einigen Menschen mit meinen letzten Zeilen
wahrscheinlich arg auf die Füsse getreten bin. Das war mir klar, denn
die Wahrheit tut manchmal weh. Viele von den Angesprochenen erkennen
noch nicht einmal die Wahrheit, wenn sie direkt vor ihnen liegt. Aber
das ist mir egal. Ich bin nicht der Typ Everbodies Darling, sondern eher
der Mensch, der das sagt und schreibt, was er denkt. Das hätten die
Menschen, mit denen ich fünf Jahre zusammengearbeitet habe, in der Zeit
auch begreifen können. Ich bin gegen Ungerechtigkeit und setze mich auch
für die Leute ein, denen Unrecht widerfahren ist. Das sollte auch
jeden bekannt gewesen sein! Nun ja, manche Leute mögen es halt nicht,
wenn man ihnen den Spiegel vorhält und reagieren dann wie
kleine trotzige Kinder, statt an ihren Fehlern zu arbeiten Aus diesem
Grund bin ich auch froh, dass sich dieses Kapitel nun für
immer schließt!
Ich
wünsche diesen Menschen, die genau wissen, wer gemeint ist, dass sie
mal an jemanden geraten, der wesentlich ungemütlicher als ich gewesen
bin und dabei erst einmal kapieren, was sie verloren und was für ein
falsches Spiel sie in den letzten Jahren gespielt haben (Beispiele dafür
gibt es genug!). Allerdings wünsche ich Ihnen auch auf diesem Weg alles
Gute für Ihre Zukunft und sie sollten immer daran denken, es wird immer
Menschen geben, die ihnen den Spiegel vorhalten werden!
Manchmal
muss man sich auch selber hinterfragen, ob man alle Entscheidungen
richtig getroffen hat. Selbstzweifel machen sich in dem Moment breit, wo
es nicht so läuft, wie man es sich vorstellt und der erwünschte Erfolg
ausbleibt.
Ich
habe bei meinem Wechsel aus dem Westerwald gesagt, ich mache alles, um
ins Ruhrgebiet zu kommen. Denn hier werden mir wesentlich größere
Chancen eröffnet, als dort. Nun habe ich bald zwei Monate bei meinem
neuen Arbeitgeber und ich habe meine Entscheidung bisher keineswegs
bereut, denn ich habe es immer aus dem o.g. Aspekt gemacht. Auch wenn
ich mit der Hierarchie in unserem Unternehmen nicht so richtig
zurechtkomme. Treffe ich eine Entscheidung, gibt es immer wieder
jemanden, der sich übergangen fühlt. Treffe ich keine eigenständige
Entscheidung, informiere meinen Vorgesetzten, dann heißt es, ich könne
doch bestimmte Dinge selber entscheiden. Also egal wie man es macht, ich
mache es anscheinend immer falsch. Das ist schon frustrierend, denn es
erinnert mich sehr stark an meinen alten Arbeitgeber. Allerdings durfte
man da nicht selbstständig arbeiten, was hier durchaus gewollt ist und
man hier auch seine Freiheiten hat. Gut, kommt Zeit, kommt Rat …
Vielleicht
bin ich ja auch zu ungeduldig. Das ist eine Eigenschaft vom Widder und
ich bin ein Widder, wie er im Buche steht. Schön mit dem Kopf durch die
Wand, auch wenn es wehtut! Warten wir es also ab, wie sich das
Experiment weiterentwickelt.