Rückblickend
auf die vergangene Woche, ist nix außergewöhnliches geschehen. Mein
lieber Dispokollege hat seinen 40. gefeiert und kam damit überraschend
gut zurecht. Ich hatte im Vergleich zu ihm nach meinem 40. eine
Lebenskrise, die mich dazu bewogen hatte, mein Leben zu ändern und
zurück ins Ruhrgebiet zukehren. Manchmal braucht man im Leben halt nur
einen kleinen Auslöser, einen sanften Schubser oder einen kräftigen
Arschtritt, um seine Einstellungen oder sein Leben und seine Ziele zu
überdenken.

Mitte
der Woche gab es dann auch noch ein Jubiliäum für mich: 25 Jahre ohne
Arbeitslosigkeit am Malochen. Ist das ein Grund zum Feiern? Eher nicht,
denn wenn ich dann im Vergleich dazu diese Typen im Hartz IV-TV am
Nachmittag auf RTL oder Donnerstagsabend bei RTL2 ansehe, dann muss ich
sagen, die sind mit ihrer Einstellung, nicht malochen zu gehen auch ganz
gut gefahren. Die soziale Hängematte in diesem Land fängt sie gut auf.
Aber ich sage jetzt nix gegen die Kollegen vom größten Arbeitgeber
Deutschlands – der Arbeitsagentur -, denn jeder kann durch Krankheit,
Insolvenz oder sonstigen Schicksalschlägen in solch eine Situtation
geraten und da kann man froh sein, dass es in diesem Land jemand gibt,
der sie auffangen würde. Aber dann sind da auch diejenigen, die nicht
arbeiten wollen, obwohl sie es vielleicht könnten. Und die, die Hilfe
benötigen und in Armut leben, die scheuen sich davor, zur Tafel zu
gehen, oder Hilfe zu beantragen, aus Angst vor der Nachbarschaft. Armut
ist ein Problem in diesem Land und während unsere verpeilte
Bundesregierung das Geld mit vollen Händen ins Ausland gibt, vergißt man
vor der eigenen Tür zu kehren. Da kann man wirklich froh sein, dass es
solche Projekte wie die Arche in Berlin oder das Mammamobil gibt. Die
haben es sich auf die Fahne geschrieben, sich um die Schwächsten in
diesem Land zu kümmern – unsere Zukunft – unsere Kinder. Vielleicht
sollte man manchen Politiker mal wieder auf den Boden der Tatsachen
holen, denn sie haben sich mittlerweile soweit von der Basis entfernt,
dass sie gar nicht mehr mitbekommen (oder wollen) was in diesem Land
gegen den Baum läuft.

Mein
Kollege würde jetzt wieder mit mir schimpfen, aber letztendlich hat er
es doch selber gesehen, was man erreichen kann, wenn man das Maul
aufmacht. Auch wenn wir jetzt den Beinamen Gewerkschaftler in unserem
Unternehmen tragen.

In diesem Sinne, eine schöne Woche!