Einen schönen vierten Advent.

Nur
noch wenige Tage und das Fest der Feste steht vor der Tür. Für manche
kommt Weihnachten immer so plötzlich – auf einmal ist der 24. Dezember
da und man stellt voller Erschrecken fest, dass man noch nicht alle
Geschenke zusammen hat. Das kann mir dieses Jahr nicht passieren, denn
ich habe mich am vierten langen Samstag in den Ruhrpark getraut und das
noch bevor die meisten Geschäfte überhaupt geöffnet hatten. Sicher ist
sicher, es ging mir hauptsächlich um einen Parkplatz und gut das wir so
früh gefahren sind, eine Stunde später wäre das große Suchspiel – finde
einen freien Parkplatz – losgegangen.

Die
erste Hürde war der Mediamarkt. Diese habe ich locker genommen, meine
Mutter durfte sich eine Mikrowelle aussuchen und da sie schnell wusste,
was sie wollte, standen wir auch Rubbeldiekatz wieder an der Kasse. Dort
die erste Ernüchterung: Wussten Sie, dass der Mediamarkt keine
Kreditkarten akzeptiert? Ich nicht! Aber der schlaue Mensch baut vor und
so war ich noch vor dem Einkaufstrubel schnell bei der Bank und habe
micht mit etwas Bargeld eingedeckt. Also die Mikrowelle bezahlt und ab
damit ins Auto. Erst Punkt abgearbeitet. Nächstes Highlight: Karstadt.
Ein paar Kleinigkeiten kaufen – kein Problem. Nur Geduld musste man
mitbringen, denn an den Kassen ging es so gut wie gar nicht weiter.
Manchmal hatte ich das Gefühl, ständig in der falschen Schlange zu
stehen, denn an der anderen Seite ging es irgendwie immer schneller. Na
gut, die Warteschlange reichte bis zur Rolltreppe und nach einer
gefühlten Ewigkeit (in Wirklichkeit nur 15 Minuten) war ich an der
Reihe, hab bezahlt und wollte nur noch raus. Allerdings wünschte ich mir
zu Weihnachten eine neue Armbanduhr und da meine Mutter meinte, ich
solle diese mir selber aussuchen, gingen wir noch schnell in die
Uhrenabteilung. Der Verkäufer – wenig motiviert – speiste meine
Vorstellungen von einer neuen Uhr mit „Haben wir nicht“ ab und schon
waren wir wieder draußen. Ohne Uhr. Also Variante B, die neue Tasche. Da
gab es allerdings keine Probleme, wir brauchte noch nicht einmal einen
Verkäufer und bei Deichmann ging es auch mit dem abkassieren sehr zügig.
Ein Lichtblick. Letzter Programmpunkt auf unserer Einkaufsliste:
Douglas. Jede Menge Verkäuferinnen, die einen beraten und bedienen
wolllten, und nach dem wir das hatten, was wir wollten, hielt ich
gedankenverunken und genervt den Einkaufskorb der Verkäuferin entgegen,
die mich entgeisert fragte: „Soll ich ihren Korb zur Kasse tragen?“
Leicht gereitzt erwiderte ich:“ Nee, nur das Teil hineinlegen.“ Fertig!
Aus!

Douglas
verpackt die Geschenke auch sehr schön. Nur als ich die Warteschlange
vor dem Verpackungsservice sah und mir ausrechnete, wie lange ich
da warten würde, verzichtete ich darauf, bezahlte das Parfum und ging.
Muss ich es halt selber einpacken. Aber darauf verzichtete meine Mutter,
denn die kennt mich und meine Einpackkünste. Ich wickel jedes Geschenk
liebevoll ein, so als wäre ich ein Fischverkäufer und das Geschenk ein
toter Fisch. Noch Fragen?

Zu
guter Letzt: Bei Nanu-Nana bin ich schnellstmöglich wieder raus, weil
ich Platzangst bekommen habe. Es ging in einer Tour: Dürfte ich durch
oder warten Sie hier an der Kasse. Ehrlich, ich habe noch nie soviel
Menschen in einem so kleinen Laden gesehen und eine Ölsardinenbüchse
wäre dagegen ein gutbesuchtes Theater gewesen. Mein Bedarf war gedeckt.
Die Sachen zum Auto gebracht, auf dem Rückweg noch schnell einen Happen
eingeworfen und dann nix wie weg.

Auf
unseren Parkplatz hatte es bereits jemand abgesehen, der sich
freundlich mit Lichthupe auf sich aufmerksam machte und gleich
andeutete, ich erhebe Anspruch auf den ihren freiwerdenden Parkraum. Er
hätte uns nur vorher die Gelegenheit lassen sollen, rechts rauszufahren.
So waren wir gezwungen links abzubiegen und eine Runde um den Pudding
zu drehen, bis wir wieder in Fahrtrichtung Ausfahrt standen.

Fazit:
Ab sofort kaufe ich nur noch im Internet ein. Da bekomme ich
alles, sogar eingepackt und frei Haus geliefert. Ich muss mich nicht
mehr mit schlechtgelaunten Verkäufern herumschlagen, nicht stundenlang
an der Kasse warten und meine Kreditkarte wird auch akzeptiert. Ich
gehöre zukünftig auch zu den Leuten, die sich von diesem
Weihnachtseinkaufsstreß abwenden und bequem vom Schreibtisch die Gaben
für das Fest der Fest besorgen. Versprochen! Mein Bedarf ist gedeckt!

… und dann war da noch…

Mit
Umzügen habe ich ja in den letzten Jahren reichlich Erfahrung
gesammelt. Nun bin ich wieder umgezogen, nicht privat, sondern
beruflich, allerdings hat diesmal mein Kollege den Löwenanteil dazu
geleistet, während ich mich um das Tagesgeschäft kümmern durfte. Wir
haben unser kleines Schlößchen aufgegeben, um für vier Wochen nach vorne
in die alte Dispo zu gehen. Unser altes Domizil wird umgebaut, wir
bekommen zwar nix aufs Dach gesetzt, wie ursprünglich mal geplant, aber
dafür angebaut. Sprich, unser Big Brother Container wird vergrößert.
Neue Büromöbel, neue Aufteilung. Ich bin gespannt, wie das wird. Mitte
Januar kehren wir zurück. Aber nun liegt vor uns erst einmal die
streßigste Woche des Jahres, denn wie in all den Jahren – bereits oben
erwähnt – kommt Weihnachten immer so plötzlich. Dabei ist es ja dieses
Jahr kein Grund um Panikattacken zu bekommen, wir haben ja wirklich nur
ein verlängertes Wochenende und schon am Dienstag sind wir wieder für
unsere Kunden da. Also keep cool, wir werden dat Kindchen schon
schaukeln. Jeder Container wird getauscht, jede Presse wird geleert,
unser Team ist hochmotiviert!

In
diesem Sinne wünsche ich eine schöne, streßfreie Woche und am nächsten
Samstag gibt es ein besonderes Update an dieser Stelle.

Mal was zum schmunzeln…

Was, wenn Weihnachten nicht vor über 2000 Jahren, sondern heute stattgefunden hätte?

DPA: Säugling in Stall gefunden – Polizei und Jugendamt ermitteln
Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen

BETHLEHEM,
JUDÄA – In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem
besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in
einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes,
die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von
seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in
Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war.

Bei
der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als
Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die
Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten,
sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes
unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert.

Festgenommen
wurden auch die drei Ausländer, die sich als „weise Männer“ eines
östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der
Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei
Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der
Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen,
aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen
Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten,
Gott habe ihnen angetragen, sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt
mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien
wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der
Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekannt
gegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr
zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts
mit: „Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch
nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in
welcher Beziehung die beiden zueinander stehen.“

Maria ist im
Kreiskrankenhaus in Bethlehem zur medizinischen und psychiatrischen
Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage rechnen. Weil sie behauptet,
sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott, wird ihr
geistiger Zustand näher unter die Lupe genommen. In einer offiziellen
Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: „Mir steht nicht zu, den
Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu
führt, dass – wie in diesem Fall – ein Neugeborenes gefährdet wird, muss
man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen,
die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort
waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken. Ich bin mir jedoch
sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar
Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können.“

Zu
guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten
behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen
Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall
aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu
lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: „Das ist so
ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört
habe.

— Bethlehem Brew Works.

Ich wünsche allen Besuchern meiner Seite einen schönen 3. Advent!

Gestern
war ich wie angekündigt auf dem Weihnachtsmarkt in Bochum. Bereits auf
dem Weg dorthin standen wir im Stau, allerdings nicht auf der A 40,
sondern mit unser Straßenbahn Linie 308 vor dem Rewirpowerstadion. Dort
endete zu diesem Zeitpunkt die Partie zwischen dem heimischen VFL und
der Fortuna aus Düsseldorf mit einem gerechten 1:1. Um die Zuschauer aus
dem Stadion nach Hause zu transportieren, setzte die BoGeStra
zusätzliche Straßenbahnen ein, die sich nun vor dem Stadion stauten. Ich
hatte ja meiner Mutter vorgeschlagen, weiter mit dem 336 zum HBF zu
fahren, auch wenn der mit seinem Umweg durch die Siedlung länger
unterwegs war, allerdings meine Mutter meinte, die Bahn wäre schneller,
weil sie ja direkt in die City fahren würde. Okay, meine Mutter lebt
schon ein paar Jahre länger in Bochum und ist auch schon häufiger mit
der Straßenbahn gefahren als ich, aber in diesem Punkt täuschte sie
sich. Während der 336 um ca. 15:07 seine Endhaltestelle am HBF Bochum
erreichte, standen wir noch immer mit unserer Straßenbahn an der
Haltestelle Stahlwerke Bochum. In der Zeit hatten wir tatsächlich eine
Haltestelle geschafft! Meine Mutter gab zu, dass ich Recht gehabt hätte
und sie hoffte, ich würde es ihr jetzt nicht ständig vorhalten. Na ja,
irgendwann kurz vor halb vier erreichten wir dann auch den
Weihnachtsmarkt. Kurzum, er bitte vieles. Der Weihnachtsmann, der auf
seinem Schlitten hoch über dem Dr. Ruer-Platz um 17:00 und 19:00 Uhr von
einem Gebäude zum anderen fliegt, Live-Musik auf der Bühne vor der
Sparkasse, jede Menge Leckereien und Glühwein. Pralinen, frisch
gebackenes Brot, Obst, einen mittelalterlichen Markt, die
Glühweinstrasse und vieles mehr. Zahlreiche Kinderfahrgeschäfte für die
Kleinen und jede Menge Buden zum aufwärmen (von Innen und Außen) für die
Großen. Wir haben auch kräftig abgeschleppt. Belgische Pralinen (10.000
Kalorien im Beutel), frisches Brot und leckeren Käse. Der Verkäufer an
der Käsebude meinte zu meiner Mutter, nun müsse Sie mich mal drücken,
denn ich wäre ja ein nettes Kerlchen. Er dachte tatsächlich, ich wäre
der Liebhaber oder Lebensabschnittsgefährte und nicht der Sohn. Als wir
ihm erklärten, in welchem verwandschaftlichen Verhältnis wir stehen,
meinte er, meine Mutter müsse ja sehr früh angefangen haben. Sie fühlte
sich geschmeichelt und ich dachte nur, Mensch seh ich alt aus.

Gut,
Geld kann man auf diesem Weihnachtsmarkt eine Menge loswerden. Ein
Besuch lohnt sich, obwohl mir ja persönlich das Riesenrad und die
Eislaufbahn feht, die vor ein paar Jahren noch zum festen Bestandteil
des Weihnachtsmarktes gehörten. Doch die Tiefgaragen tragen leider kein
Riesenrad mehr. Schade eigentlich.

Ein
Nachtrag noch zum Bottroper Weihnachtsmarkt. Er wurde in der WAZ vom
05.12. von den Lokalreportern gelobt und auch die Stadtmarketing war mir
ihrer Veranstaltung zufrieden. Ich habe mich allerdings beim Lesen des
Artikels gefragt, welchen Weihnachtsmarkt sie denn beschrieben hätten,
denn ich hatte ihn bei meinem Besuch etwas anders in Erinnerung.

Ergebnis: Bochum ist ein Besuch wert, Bottrop war leider ein Flop!

Eigentlich
müsste ich ja dieses Jahr noch viel Glück haben, denn so oft wie ich in
den letzten Tagen in die Hundehaufen getreten bin, muss mir das Glück
ja förmlich die Bude einrennen. Auf meinem Weg zum Parkplatz muss ich
über einen schmalen Weg laufen und dort liegen besonders viele von
diesen Tretminen. Ich bin wirklich ein absoluter Hundefan, aber bitte
lieber Besitzer, achtet darauf, dass die Hinterlassenschaften euer
vierbeinigen Freunde nicht direkt auf dem Fußweg liegen. Es ist wirklich
eine große Sauerei und vor allem sehr unangenehm.

Ebenfalls
unangenehm ist die Tatsache, dass ich mir bereits zum dritten Mal in
diesem Jahr einen Nagel in den Reifen gefahren habe. Noch habe ich keine
Luft verloren, aber was nicht ist, kann schneller kommen, als es mir
lieb ist. Aber inzwischen habe ich schon Routine im Reifenwechsel. Nur
so schnell wie in der Formel eins geht es bei mir noch lange nicht.

Auf
dem Rückweg vom Weihnachtsmarkt nach Hause sind wir auch ein Stück
wieder mit dem 336 gefahren. Schwerbepackt mit zwei vollen
Einkaufstaschen schlängelte ich mich an den Leuten vorbei, um einen
guten Standplatz nahe der Tür zu erhaschen. Dabei stieß ich mit meiner
Tasche an das Knie einer Rentnerin, bei der ich mich sofort
entschuldigte. Ich bin in diesen Dingen wirklich ein Tolpatsch und
versuche zwar mit meinen Einkaufstaschen keinen anzurempeln, aber das
klappt in gut gefüllten Bussen nicht immer so. Die Frau lächelte milde
und ihr Mann meinte, er müsse nun abends das Knie massieren, weil sie ja
jetzt dort einen blauen Flecken bekäm. Meine Antwort darauf: Das machen
sie doch bestimmt gerne, zwinkerte mit dem Auge, worauf die Frau eine
hochrote Birne bekam und er alte Herr verlegen zur Seite blickte. Habe
ich was falsches gesagt? Ich bin mir keiner Schuld bewußt …

Ach
ja, sie murmelte beim rausgehen noch irgendetwas von netten jungen Mann
… Meinte sie mich damit??? Jung? Ich fühle mich geschmeichelt …

In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne streßfreie Woche ….

Einen schönen 2. Advent wünsche ich allen Lesern.

Gestern
habe ich meinen ersten Weihnachtsmarkt in diesem Jahr besucht und ich
war ehrlich gesagt, bitter enttäuscht. Wir waren in Bottrop gewesen und
das, was man da Weihnachtsmarkt nannte, war doch schon arg kläglich. Da
hat man für teueres Geld das Wohnzimmer Bottrops, den Berliner Platz,
umgebaut und sich damit ein kleines Schmuckkästchen gegönnt, doch
anstatt dort einen vierwöchigen Weihnachtsmarkt abzuhalten, wie in
vielen anderen Städten, ist dieser Platz leer. Nichts weihnachtliches
findet man dort, mit Ausnahme vielleicht des Weihnachtsbaumverkäufers.
Stattdessen verlegt man den Weihnachtmarkt auf den Rathausplatz und
versucht ein Stück der Kirchhellener Strasse einzubeziehen. Auch die
Stände am Altmarkt und das Kinderkarussel vor dem Mensinggebäude wirken
irgendwie fehlplaziert, denn die Verbindung zwischen dem Rathausplatz
und dem Rest der City fehlt. Es wirkt alles planlos,
lieblos dahingestellt.

Ja
und dann die vereinzelten Fressbuden am Cyriakusplatz – der sogenannte
Adventsmarkt – es ist schon ein echtes Trauerspiel. Früher konnte man
auf dem Weihnachtsmarkt Pullover und Obst kaufen, er war nach Feierabend
ein Anziehungspunkt und jetzt muss er klein gehalten werden, weil am
Wochenende der Markt dort stattfindet, wo vor Jahren noch die
Weihnachtsbuden ihren Flair verbreiteten und es vier Wochen lang nach
gebrannten Mandeln und Gewürzen gerochen hat. Der Berliner Platz ist dem
Wochenmarkt zu klein geworden. Aber warum dann nicht tauschen? Da
werden für Millionen Euro Gebäude gebaut, ein Platz umstrukturiert und
am Ende bleibt Bottrop weiterhin in seinem Dornröschenschlaf. Das leere
Hansazentrum tut sein übriges dazu und ehrlich gesagt, es ist eine
Schande, was in der Innovationcity abgeht.

Bottrop
wirkte an diesem Samstag wie ausgestorben, auf dem kleinen
Weihnachtsmarkt konnte man die Besucher per Handschlag begrüßen und
ehrlich gesagt, was haben Stände für Fanartikel und japanisches Heilöl
auf einem Weihnachtsmarkt zu suchen? Gut der Regen und der Sturm sorgten
mit dafür, dass sich kaum Besucher auf dem Weihnachtsmarkt aufhielten
und vielleicht locken die großen Weihnachtsmärkte in Essen, Bochum und
Oberhausen die Menschen eher dahin, weil sie was bieten können. Aber
wenn man es von Seiten der Stadtmarketing nicht endlich versucht, auch
einmal etwas vernünftiges auf die Beine zu bringen, dann werden wir
uns wahrlich an diese peinliche Veranstaltung gewöhnen müssen. Schade
eigentlich, denn es ging früher auch mal anders. Aber früher war ja
bekanntlich alles besser …

Am
Donnerstag kam ich in den Genuss einmal in einer Loge in der Veltins
Arena ein Spiel meiner Schalker verfolgen zu dürfen. War schon ein Event
und wenn die Karten von unserer Firma schon eine tolle Sache sind, die
Einladung unseres Geschäftskunden in seine Loge war das Sahnehäubchen.
Es hat Spaß gemacht und ich Danke meinem Chef dafür, dass er mich
mitgenommen hat. Geile Sache, auch wenn das Spiel keinen wirklich vom
Hocker gerissen hat. Aber sie haben gewonnen und das war viel wichtiger!
Königsblau ein Leben lang!

Seit
Wochen überlege ich, ob ich nach Bottrop zurückkehren soll. Ich habe
Sehnsucht nach meinem Eigen, doch nach einem langen Gespräch mit meinem
Kumpel aus Österreich, habe ich mächtige Selbstzweifel bekommen. Er
meinte zum wiederholten Mal, dass man die Zeit nicht zurückdrehen
könnte. Im Westerwald war ich nicht zufrieden, weil ich mit der Art der
Menschen nicht klar kam und habe deswegen meine Heimkehr in den
Kohlenpott angestrebt. Aber die Zeit ist auch hier nicht
stehengeblieben, meine Kumpels und Bekannten haben sich in andere
Richtungen orientiert und fünf Jahre durch die Entfernung geschuldet,
außenvor zu sein, haben uns zwar nicht entfremdet, aber verändert. Wie
Recht er damit doch hat. Ich solle mir keine zu großen Illusionen
machen, dass es in Bottrop besser wäre. Vielleicht trifft er ja mit
seiner Aussage einen wunden Punkt. Aber trotzdem reizt mich vieles an
Bottrop, denn in der Stadt habe ich immerhin die meiste Zeit meines
Lebens verbracht. Ich fühle mich zwar in Bochum wohl, aber trotzdem ist
mir alles zu groß, zu hektisch, zu voll. Jeden Abend der Krampf bei der
Parkplatzsuche vor dem Haus. Das habe ich in letzter Zeit schon
aufgegeben und mir einen schönen Stellplatz 200 m entfernt gesichert.
Aber der ist auch auf Dauer keine Lösung, gehört er doch zu einem
leerstehenden Einkaufsmarkt und wenn dort der Besitzer wechselt oder das
gesamte Objekt abgerissen werden sollte, ist auch mein Stellplatz
futsch. Und dann geht das Spielchen wieder von vorne los. Aber bis dahin
wird noch viel Wasser die Emscher hinunterfließen und ich sicherlich
noch einige Male über einen Umzug Richtung Bottrop nachgedacht haben.

In
diesem Sinne eine schöne Woche und nächsten Samstag besuche ich den
Weihnachtsmarkt in Bochum. Wer mal vorbei fahren will und noch nicht so
richtig weiß, ob es sich lohnt, der kann sich hier schon einmal einen Eindruck davon verschaffen.