Die
ersten 14 Tage bei meinem neuen Arbeitgeber sind vorbei und es ist
eigentlich noch viel zu früh, um sich eine Meinung zu bilden. Die ersten
Tage waren nicht einfach, neues System, neue Kollegen und eine Menge an
Informationen. Am Anfang fühlte man sich wie ein Versager, wenn es
nicht so funktionierte, wie man es sich vorstellte. Klar, unterliefen
mir in den ersten fünf Tagen eine Menge Fehler und mein neuer Kollege
war nicht immer nachsichtig gewesen. Anders als ich mit meinem
Nachfolger, dem ich einen Monat lang die Möglichkeit gab, Fehler zu
machen und der mich heute noch anrufen kann – und davon auch reichlich
gebrauch macht – wenn er Fragen hat. Die zweite Woche im Vertrieb gefiel
mir um einiges besser, nicht nur weil ich hier meine Stärken,
Infrmationen und Kontakte ausspielen konnte, hier wurde auch mal über
einen Fehler hinweggesehen. Meinen Firmenwagen habe ich auch schon –
einen Kia Cee’d in Vollausstattung.

Der
Abschied von meinem alten Arbeitgeber fiel ja bekanntlich frostig aus.
Erst hielt es mein Chef nicht für nötig, sich von mir zu verabschieden,
obwohl ich 5 1/4 Jahre zuverlässig meinen Dienst versah, dann bekam ich
ein Abschiedsgeschenk, was bereits drei Jahre in unserem Keller lagerte
und mehr oder weniger eine Notlösung gewesen ist. Die anderen Kollegen
haben jedenfalls zum Abschied persönliche Geschenke bekommen.
Letztendlich ist es mir aber egal, ich habe keinen großen Wert darauf
gelegt, genauso wenig wie auf diese dumme Angewohnheit, sich am
Geburtstag etwas zu schenken. Ich habe an meinem Geburstag auf mein
Geschenk verzichtet, leider gab es keine weiteren Nachahmer, obwohl es
ja sogar Leute in der Firma gab die es gut fanden. Aber als er an der
Reihe gewesen ist, meinte er, er wolle doch nicht auf sein Geschenk
verzichten. Tja, halt rückgratlos! Ach ja, es gab damals noch den
freudigen Ausruf einer Kollegin, dass man wieder Geld gespart hätte. Schwamm drüber, ich halte noch heute lockeren
Kontakt zu meinem Kraftfahrer und ein paar ausgewählten Kollegen, aber
zu den meisten Mitstreitern habe ich den Kontakt abbrechen lassen. Sie waren in den letzten Jahren nicht ehrlich zu mir, haben nur ihre Vorteile gesehen und sie kamen vor allem nicht mit meiner offenen, ehrlichen Art zurecht und sie sind mir – vor allem mein Prokurist – ständig in den Rücken gefallen, um seinen Allerwertesten zu retten.

Eigentlich
wollte ich nicht nachkarten, aber die Tatsache, dass mir noch
zustehendes Geld bis zum heutigen Tag zurückgehalten wird, ist
wirklich eine großere Schweinerei und so sehe ich auch keinen Grund
mehr, mit meiner ehrlichen Meinung hinter den Berg zu halten. Selbst
alte Geschäftskontakte reden sehr abfällig von meinem alten Arbeitgeber
und gratulieren mir zu meinem Schritt, eine neue Herausforderung
angenommen zu haben.

Auch
die Art und Weise, wie im Nachhinein über mich erzählt wird, ich würde
überall herumerzählen, man habe ich herausgemobbt, ist eine Frechheit.
Ich habe nur gesagt, dass es einfach nicht mehr passt und das ist eine
Tatsache, vor der man nicht die Augen verschließen kann. Wahrheit sollte Wahrheit bleiben, nur damit hatte man es in letzter Zeit bei meinem alten Arbeitgeber nicht.

Jeder,
der freiwillig aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, hat dies alles,
was ich oben geschildert habe, ebenfalls durchgemacht und warum sollten sie dann bei mir eine Ausnahme machen? Das zeugt doch von einem sehr schlechten Charakter.

Gut, Bekannte haben mir geraten, mein Geld
abzuschreiben und mich auf andere Weise zu rächen. Vielleicht hat man
bei meinem alten Arbeitgeber den Spruch vergessen: Man sieht sich
zweimal im Leben …

Meine
Wohnungssuche hat begonnen, die ersten Objekte wurden in Augenschein
genommen und für mies befunden. Was manche Wohnungsgesellschaft als
Wohnraum anpreisen, ist ehrlich gesagt, eine Frechheit. Für Renovierung
ist der Mieter zuständig, das kann ich verstehen und auch akzeptieren,
aber das nichts an den Häusern und den Badezimmer gemacht wird, geht
absolut nicht. Der erste Eindruck von der Außenfassde des zu besichtigen
Obkjektes war schon erschreckend, aber was uns dann drinnen erwartete,
übertraf alles. Die Vormieter, die dort gehaust
haben, müssen Mietnormaden oder anderes Pack gewesen sein, denn die
Fliesen im Bad waren zerschlagen, die Toilette und das Waschbecken
gehörten eigentlich sofort auf den Müll und der Rest der Wohnung wirkte
auch sehr mitgenommen.

Um
diese vier Wände einigermaßen wohnlich zu gestalten, muss man min.
5.000,00 € investieren und dazu bin ich bei weitem nicht bereit. Nicht
für eine Mietwohnung! Auf meine Kritik hin gegenüber der
Wohnungsbaugesellschaft hieß es, dass man nicht die Absicht habe, das
Bad oder die Küche zu moderniesieren und die Wohung doch eigentlich in
einem guten Zustand sei. Meine Vorstellung von „gutem Zustand“ weichen
dann anscheinend von denen des Vermieters ab. Wenn diese Wohnung zu den
guten Objekten gehört, dann will ich nicht die anderen sehen … So
haben ich dieses Objekt zu den Akten gelegt und suchen in aller Ruhe
weiter, den bis zum 30.04.2011 muss ich meine Wohnung in Neustadt erst
geräumt haben. In diesem Zusammenhang ist
auch wieder Bottrop in mein Augenmerk geraten. Vielleicht gibt es ja die
Wohnung, die mir zusagt und ich will gleich vorab sagen, ich bin
wirklich nicht wählerisch!