ab 01/2011 ist es soweit: back to the roots…

Nun
ist es also raus: Zum 31.12.2010 beende ich das Kapitel bei meinem
jetzigen Arbeitgeber in Waldbreitbach und begebe mich in ein für mich
völlig neues Abenteuer. Manchmal braucht man fünf Jahre, um einen Fehler
zu korrigieren. Aber wie heißt es doch im „kleinen Lord“: Lieber spät,
als nie!

Was
ich aus der Zeit mitnehme? Sicherlich einige gute Erfahrungen, aber auf
der anderen Seite auch viele negative Erinnerungen. Sie werden mich
sicherlich noch eine Weile auf meinen weiteren Lebensweg begleiten,
sie werden als negativer Beigeschmack in meiner persönlichen Chronik
erscheinen und mich immer wieder daran erinnern, wie man sich doch in
manchen Menschen irren kann. Da, wo man gedacht hat, sie seien
einem nicht wohlgesonnen, hat sich meine eigentlich
gute Menschenkenntnis gewaltig vertan und sie entpuppen sich als
Menschen mit aufrichtigem Charakter und den Mut zur Ehrlichkeit. Dort,
wo ich glaubte, diese Kollegen seien stark und ehrlich, habe ich doch
schnell lernen müssen, wie falsch und rückgratlos sie sind, wenn es
darum ging, ihren eigenen Hintern zu retten. Diese Zeit hat mich
geprägt, sie hat mich hart gemacht und mir eines gezeigt, das jedes
weitere Jahr hier nur reine Zeitverschwendung gewesen wäre. Nun gilt es,
sich noch einen ordentlichen Abgang zu verschaffen, denn man sieht sich
ja bekanntlich zweimal im Leben und da ist es immer besser, nicht im
Streit zu gehen. Meine persönliche Meinung bleibt allerdings bestehen
und sie wird mir keiner nehmen können. Ich begegne meinen dann
„Ehemaligen“ mit anderen Augen. Aber dies
ist alles nur noch Schnee von gestern. Die Entscheidung ist gefallen, es
gibt kein zurück mehr. Ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe,
wird mir die Zukunft zeigen. Wenn nicht, muss man auch wieder den
Mut beweisen und diesen gewählten Weg verlassen.

Wie
sagte mein Tageshoroskop für heute: Es wird für Sie Zeit, neue Wege zu
beschreiten. Wie viel Wahrheit doch manchmal in den Sternen liegt.

Die
nächsten Wochen werde ich wohl oder übel damit verbringen, den
Wohnungsmarkt im Ruhrgebiet zu studieren. Bottrop oder Bochum werden die
Orte sein, die für mich in die engere Wahl kommen. Dabei ist Bottrop
eigentlich mein Favorit gewesen, aber der Weg zu meiner neuen
Arbeitsstelle wäre von Bochum aus wesentlich kürzer, weswegen ich mich
wohl auf „die Metropole tief im Westen“ konzentrieren werde. Davon ab:
Der Weg nach Bottrop ist dann auch wieder überschaubar – nur noch 35 km
anstatt 160 km und Bochum hat auch sehr schöne Ecken!

Eigentlich
wollte ich in meinem Leben nicht mehr so oft umziehen, allerdings bin
ich doch in den letzten Jahren ein unruhiger Geist geworden. Erst von
Bottrop nach Kirchhellen, dann von Kirchhellen nach Waldbreitbach, 2008
von Waldbreitbach nach Neustadt und nun steht für 2011 die Rückkehr in
den Kohlenpott an. Es hätte auch anders kommen können, denn auch Wien
oder Linz spielten in meinen Gedanken, als es um die Veränderungen in
meinem Leben ging, eine Rolle. Die Veränderungen sind eingetreten, ich
habe Nägel mit Köpfen gemacht und bei meinem jetzigen Arbeitgeber einen
Schlußstrich gezogen. Angekündigt hatte ich es ja eigentlich schon lange
und so recht hinter dem Berg halten wollte ich mit meiner Entscheidung
auch nicht. Fünf Jahre Westerwald sind genug und es stellte sich nur
noch die Frage, wohin mein Weg führen würde. Die Stellenangebote aus
Österreich hörten sich sehr verlockend an und ich habe mir die
Entscheidung sicherlich nicht leicht gemacht, aber letztendlich spielte
die Vernunft eine wichtige Rolle und dies bedeutete zum Schluß,
die Rückkehr in die Gegend, wo ich mich wohlfühle. Man kann einen
Ruhrpottler nicht auf ewig in ein Umfeld versetzen, wo er nicht
akzeptiert wird und wo man ihm das Gefühl vermittelte, er sei nur der
Zugezogene, der Mietling und er gehöre nicht dazu. Nun freue ich mich
wieder auf die Anonymität des Ruhrgebietes, dem Schmelztiegel der
Nationen, dort wo die Menschen ehrlich sind und wo es jedem egal ist,
was du machst und was du bist. Ein Fazit über die Jahre im Westerwald
kann ich allerdings erst dann ziehen, wenn ich genug Abstand gewonnen
habe. Es ist so, wie ich es mir mit meinem Wechsel nicht leicht gemacht
habe – festgestanden hat es für mich schon einer geraumen Zeit, nur der
Zeitpunkt war noch nicht gewählt. Nun heißt es nach vorne blicken und
nicht mehr zurück im Zorn. Alles hatte seine guten und seine schlechten
Seiten… Nur aus der Ferne erinnert man sich lieber nur noch an die
guten Sachen und die negativen Dinge blendet man solange aus, bis sie
irgendwann einmal in Vergessenheit geraten werden.