Wie sieht das bei Ihnen mit der Ehrlichkeit aus? Mal darüber nachgedacht …? Keine kleine Notlüge, kein kleiner Betrug zu ihrem Vorteil? Dann herzlichen Glückwünsch, dass sie so ein ehrlicher, aufrichter Mensch mit Anstand sind und vielleicht wird man Ihnen ja mal ein Denkmal bauen, für den einzigen Menschen, der immer ehrlich gewesen ist. Ein Denkmal, auf das irgendwann einmal die Tauben kacken und das mit Graffiti geschmackvoll verziert wird.
Es gibt Leute, die sind nur auf ihren Vorteil bedacht. Okay, wer ist das nicht. Wer vom großen Kuchen nur das Kleinste nimmt, ist am Ende selber schuld. Die Sache wird erst dann heftig, wenn andere untere diese Nimmersatt leiden müssen. Alles für sich beanspruchen, aber am Ende nicht genug Arsch in der Hose haben, sich ihrer Verantwortung zu stellen. Diese Menschen trifft man überall, auch ich kenne ein paar davon und ich wünsche Ihnen nichts sehnlichster, als das sie mit ihrer arroganten Art endlich einmal auf die Fresse fallen. Nur diese Typen sind wie Katzen – sie haben neun Leben und fallen immer wieder auf die Pfoten. Sie drehen sich die Wahrheit so, wie sie in ihren Augen passt, auch wenn andere dafür auf der Strecke bleiben. Für sie zählt nur ihr eigener Gewinn, ihr eigenes Ego, danach kommt lange nichts und dann vieleicht einmal andere Menschen, die ihnen was bedeuten.
Das gibt es jemanden, der war arbeitslos. Das ist nicht schlimm, dasss gilt in Deutschland für gut drei Millionen Menschen und jeder kann einmal unverschuldet in diese Situation geraden. Aber diesem Mann servierte man auf einem goldenen Tablett die Möglichkeit, aus seiner Arbeitslosigkeit auszubrechen, allerdings unter der einen Bedingung, er müsse gegen seinen alten Arbeitgeber aussagen. Soweit so gut, kann man manchen, muss man aber nicht. Als Belohnung winkte ein neuer Job, in dem er sich voll einbringe und irgendwann einmal der große Macher sein würde. Nun, der Mann brauchte nicht lange darüber nachdenken, Aussagen gegen seinen alten Arbeitgeber war nicht schwer. Was hatte er zu verlieren? Nichts, außer vielleicht, dass man ihm nachweisen würde, dass er gelogen hat. Aber wen interessierte das? Also machte er brav seine Aussage gegen seinen Arbeitgeber, log das sich die Balken bogen und sein neuer Arbeitgeber gewann den Prozeß. Er bekam den versprochenen Job, alle Vollmachten und baute sich was auf. Er verdiente in der neuen Firma nicht schlecht, was man auch neidlos anerkennen musste. Ein Könner in seinem Fach, der sogar aus Kacke Gold machen konnte. Soweit so gut, bis ihn mal ein paar Anwälte auf die Schliche kamen und Alimente von ihm haben wollte. Da gab es nämlich noch ein paar Kinderlein, die auch ein kleines Stück von dem Geld haben wollten. Und nun kam er: Jemand, der mit allen Wasser gewaschen ist und sein Gewissen schon lange irgendwo verloren hatte und stellte sich hin und sagte: Er habe nichts. Clever wie er war, ließ er sein Gehalt bis ans Existenzminimum heruntersetzten und schon gab es nix zu holen. Die anderen Gehaltszahlungen flossen in andere Kanäle. Wie dumm müssen manche Anwälte sein, dass Sie auf solche Posse hereinfallen. Jemand der einen dicken Firmenwagen fahren darf, verdient nur soviel, dass er an der Existenzgrenze lebt? Mir kommen fast die Tränen und vielleicht sollte man den Hut herumgehen lassen, damit er sich wenigstens einmal im Monat was warmes zu Essen leisten könnte. Aber gut, er zieht sein Ding durch und gewinnt. Alle diejenigen, die dieses Spiel mitmachen, sollten sich selber einmal selber hinterfragen. Auch das ist Betrug und wird in diesem Land bestraft.
Tja und wer waren die Betrogenen? Wir alle … Denn für den Unterhalt der Kinder kommt nun das Jugendamt auf und wer zahlt? Wir alle mit unseren Steuergeldern. So ist das Halt. Es ist leider kein Einzelfall, es passiert tausend Mal in diesem Land und die Zeche zahlt für diese Drückeberger die Allgemeinheit. Und ab diesem Punkt hört der Respekt, den ich eigentlich vor dieser Person hatte, auf. Wie gesagt fachlich gehört er zu den Besten, aber Menschlich ist und bleibt er unterste Schublade. Nur er kommt durch und das ist leider das Schlimme.
Auf der anderen Seite kenne ich jemanden, der macht Überstunde um Überstunde, um seinen Verpflichtungen nachzukommen. Ob Samstags oder in der Woche, er ist sich für nichts zu Schade. Diese Leute bewundere ich und wenn ich einen Hut tragen würde, dann würde ich diesen vor ihm ziehen. Wenn ich ins Büro komme, ist er schon lange am Malochen und wenn ich nach elf oder zwölf Stunden nach Hause gehe, legt er noch eine Sonderschicht drauf. Dieser Kollege kann noch jeden Morgen in den Spiegel schauen …